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Der Club der Lust

Der Club der Lust

Titel: Der Club der Lust
Autoren: Portia Da Costa
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Spiegel zu, um sich die Augenbrauen zu zupfen.
    «Tja, da hast du auch wieder Recht», erwiderte Natalie völlig abgelenkt. Sie verspürte auf einmal das dringende Bedürfnis, die Verwandlung von Steven in Stella zu beobachten. Auch wenn ihr neuer Freund das sicher nicht so ohne weiteres zulassen würde,wie sie annahm. «Vielleicht könnte ja Alex den Job übernehmen. Ich weiß, dass er sich gerne ernsteren Seiten des Journalismus zuwenden möchte, und das wäre seine große Chance. Ich bin sicher, dass wir beide Daumery entsprechend in die Zange nehmen könnten, damit er Alex den Job gibt.»
    «Das wäre eine wirklich elegante Lösung», murmelte Steven abwesend, griff nach einem Abdeckstift und tupfte ein wenig davon unter seine Augen. «Und ich nehme an, du würdest dann seinen Posten beim
Sentinel
übernehmen?» Er strich mit dem Abdeckstift über seinen Hals, um den Knutschfleck zu verbergen, den seine Liebhaberin ihm beigebracht hatte.
    Natalie stand nackt vom Bett auf und setzte sich auf einen Stuhl neben dem Frisiertisch. «Genau. So hatte ich mir das vorgestellt. Obwohl ich im Gegensatz zu Alex nicht die Augen vor all dem Schmutz hier verschließen werde. Ich habe schließlich nicht so einen kostspieligen Lebensstil wie er und kann daher schreiben, was ich will.»
    Steven grinste und fixierte den Abdeckstift mit ein wenig Puder. «Das musst du mit dem Besitzer des
Sentinel
besprechen», kommentierte er und schien sich dabei ganz auf eine Auswahl an Eyelinern zu konzentrieren.
    «Und wer ist der Besitzer?»
    Jetzt war es an Natalie, Steven über den Spiegel anzugrinsen. Es bestand kein Zweifel, dass sie den Zeitungskönig direkt vor sich sitzen hatte. Oder besser gesagt, die Zeitungskönigin, dachte sie, als Steven seine Augen mit einem dunklen, rußfarbenen Stift umrandete und schon bei den ersten Strichen Stella Fontayne aufzutauchen schien.
    «Ich glaube, ich könnte ihn schnell überzeugen   … Oder vielleicht auch sie   …», murmelte Natalie und streichelte die langen, muskulösen Schenkel der Person neben sich. Während ihre Hand immer weiter nach oben glitt, tuschte ihr Gefährte seine ohnehin schon unfair langen Wimpern.
    «Wirklich? Und wie willst du das anstellen?»
    «Sexuelle Bestechung.»
    «O ja, das würde sicher funktionieren», sagte Stella leise, tauschte den Mascarapinsel gegen einen Lippenstift aus und schminkte sich mit geschickten Bewegungen den Mund.
    Natalie saß daneben und starrte fasziniert in den Spiegel. Stella erwiderte den Blick mit roten Lippen und dunklen Augen. Ihre kurzen, naturblonden Locken schmeichelten ihrem Aussehen mindestens ebenso wie eine ihrer zahlreichen Perücken.
    «Kommt es oft vor, dass du dir bei deiner Verwandlung zuschauen lässt?», fragte Natalie voller Ehrfurcht, während sie eine verwirrende Erregung in sich aufsteigen spürte. Was ging da nur bei ihr ab? Begehrte sie nun eine Frau, einen Mann oder die Mischung aus beiden?
    «Eigentlich nie. Das ist ein großes Privileg für dich», sagte Stella mit sanfter Stimme. Dann drehte sie sich auf ihrem Stuhl herum und griff nach Natalies Handgelenk.
    «Und was willst du als Gegenleistung?», flüsterte die Auserwählte, die bereits ein neues Spiel und einen erneuten Handel ahnte. Als Stella sie schließlich sanft, aber entschlossen von ihrem Stuhl hochzog und sie auf den Teppich knien ließ, begann Natalies Herz wie wild zu pochen. Ein paar Handbewegungen, und der dunkle Morgenmantel war weit geöffnet.
    «Für den Anfang würde eine kleine sexuelle Bestechung ausreichen.»
    «Aber natürlich.»
    Natalie lächelte und nahm dann Stevens Schwanz tief in ihren Mund   …

Informationen zum Buch
    Zwei Schwestern im Bann eines geheimnisvollen Mannes

    Die attraktive Natalie ist Journalistin in London. Sie hat eine Nase für gute Geschichten und wittert eine, als ihre Halbschwester sie zu sich ruft. Schon im Zug in die Stadt, in der sie aufwuchs, hat die junge Frau ein Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen wird: Sex mit einem Fremden. Sein Name ist Steven Small. Sie ahnt nicht, dass Steven weiß, wer sie ist, und dass sich ihre Wege wieder kreuzen werden – in einem ganz speziellen Club.

Informationen zur Autorin
    Weitere Veröffentlichungen:
    Das Schloss der tausend Sünden
    Ich sehe, was du brauchst

Impressum
    Die Originalausgabe erschien 2001 unter dem Titel «Hotbed» bei Black Lace, London
     
    Rowohlt Digitalbuch, veröffentlicht im Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg, Oktober 2009
    Copyright
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