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Der Club der Lust

Der Club der Lust

Titel: Der Club der Lust
Autoren: Portia Da Costa
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auftauchen sah und der jetzt zusammen mit dem Kleid auf dem Boden lag.
    «Du bist also absolut überzeugt davon, dass deine Schwester zurück nach Redwych kommen wird, um uns zu besuchen?», fragte der Mann, der selbst jetzt noch «Stella» zu sein schien.
    «Ja! Sie wird kommen! Ich habe sie überzeugt, das habe ich dir doch gesagt!», stöhnte Patti und kämpfte gegen den harten, steifenRand eines Korsetts an, das sich gegen ihre Pobacken presste. Sie kämpfte gegen den Drang, ihre Hüfte zu drehen und sich daran zu reiben. «Ich würde dich doch nie enttäuschen   …» Sie hielt inne, hörte aber selbst durch den pulsierenden Strom ihres Blutes eine Reihe von leisen, aber deutlichen Plopp-Geräuschen.
    «Stella   …», flüsterte sie und sah dabei, wie zehn lange, tiefrosa lackierte Ovale   – Stellas künstliche Nägel – einer nach dem anderen auf den Tisch hinter ihr fielen.
    «Das weiß ich doch, Kleines», murmelte ihr Liebhaber, während seine krallenlosen Fingerspitzen ihre Schamlippen erforschten und in ihren Säften rührten.
    «O Gott», stöhnte Patti aus speichelvoller Kehle, als würde sich jede Pore in ihrem Körper öffnen und Flüssigkeit absondern. Ihr Kitzler stand kurz vor der Explosion.
    «Nein, ich bin’s nur», sagte «Stella», während sein lachender Atem warm in ihr Ohr pustete und sein erigierter Schwanz langsam in sie eindrang.

KAPITEL 2
    Im Bummelzug
    Obwohl Natalie Croft in London scheinbar ein Leben in Lichtgeschwindigkeit führte, hatte sie doch immer langsame Züge bevorzugt.
    Sie erinnerten sie an die aufregendste Zeit ihrer Kindheit. Die Zeit – vor ungefähr fünfzehn Jahren   –, in der sie die Jungs, den Sex und ihren eigenen Körper entdeckt hatte. Die Zeit, in der man in langsamen Zügen und Bussen zu Schulausflügen aufgebrochen war, und die Zeit, in der sie nicht nur selbst experimentierte, sondern auch mit sich experimentieren ließ – wenn der Lehrer gerade mal nicht hinsah.
    Als der Zug, in dem sie jetzt saß, in die erste Station außerhalb Londons einfuhr, schaute Natalie auf den Bahnsteig und empfand dieselbe mädchenhafte Aufregung wie damals. Zwar hätte sie die Reise aus mehreren Gründen am liebsten gar nicht angetreten, aber der Zug, ihr Sinn fürs Abenteuer und die Aussicht, Patti zu sehen, lösten einen gewissen Energieschub bei ihr aus. Das Gefühl war durchaus sexy, störte sie irgendwie aber auch: Durfte sie wirklich so etwas wie Geilheit empfinden, nur weil sie ihre Halbschwester wiedersehen würde? Das war doch zu verdorben   … So solltest du wirklich nicht für eine Verwandte empfinden! Besonders wenn diese Verwandte auch noch eine Frau ist.
    Scheiße! Ich bin dreißig! Sollte ich mittlerweile nicht endlich in der Lage sein, mit so etwas fertig zu werden, dachte sie. Als sie aus dem Waggonfenster blickte, sah sie, wie eine dunkel gekleidete Gestalt über den Bahnsteig ging. Aber in ihren Gedanken schien sie nur noch Patti zu sehen.
    Wieso lasse ich mich nur so von ihr beeinflussen?
    Es liegt wohl daran, dass sie meine Halbschwester ist, dachte Natalie. Das «Halb-» machte einen entscheidenden Unterschied. Es bedeutete, dass Patti ihr einerseits rätselhaft blieb, ihr gleichzeitig aber auch näher war, als eine richtige Schwester das jemals hätte sein können. Natalie verspürte immer das verwirrende Bedürfnis, sich schamhaft zu winden, wenn sie gezwungen war, über diesen feinen Unterschied nachzudenken.
    Plötzlich fühlte sie sich beobachtet und kam sich dadurch richtig albern vor. Nichts war ihr mehr zuwider, als wie eine Idiotin zu wirken. Und doch schüttelte sie den Kopf, zog die Stirn in Falten und schnitt ohne jeden ersichtlichen Grund Grimassen. Die Leute würden sie irgendwann noch für einen Pflegefall halten.
    Als Natalie aufsah, merkte sie, dass der dunkle Schatten vom Bahnsteig im Inneren des Waggons Gestalt angenommen hatte. Ein großer blonder Mann in einem langen schwarzen Regenmantel sah sich um und schien wohl überlegt zu entscheiden, welchen freien Platz er denn nun belegen sollte. Die Sitzplätze waren wie in einem Flugzeug angeordnet. Es gab jede Menge Einzelplätze neben anderen Pendlern, aber keine Zweiersitze. Der schwarz gekleidete Mann war eindeutig darauf bedacht, niemandem den Platz wegzunehmen.
    Setz dich zu mir, dachte Natalie, fragte sich aber sofort, was eigentlich in sie gefahren war. Er war schließlich nichts Besonderes. Er war weder jung und dunkelhäutig, noch wirkte er so selbstbewusst wie ihre
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