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Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)
Autoren: Tina Folsom
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kann.“
    „Du meinst, sie hat nicht ‚Ja‘ gesagt?“
    „ Noch nicht“, korrigierte Dante ihn. Noch nicht. Denn sie konnte unmöglich einen Grund haben, ihn abzulehnen. Sie hatten eine unglaubliche Woche zusammen verbracht und einander unaussprechliches Vergnügen bereitet. Warum sollte sie dies nicht unter dem Schutzmantel einer Ehe weiterführen wollen? Warum nicht die Sicherheit wollen, die ihr eine Ehe gewährte?
    Natürlich würde die Tatsache, dass er ein Vampir war, nicht gerade für ihn zählen, aber davon wusste sie noch nicht einmal. Deshalb konnte das nicht der Grund für ihren Einwand sein.
    „Nun ja, dann viel Glück. Allerdings würde ich gerne deine Aufmerksamkeit wieder auf diesen Salvatore lenken. Mein Vorschlag ist, diese Situation im Keim zu ersticken und sich sofort um diese Bedrohung zu kümmern, bevor sie eskaliert.“
    Dante fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und seufzte. „Was schlägst du vor?“
    ***
    Viola stopfte ihr Kleid in die Tasche und zog die Kordel fest zu. Sie wusste nicht, was Dante mit ihrer Pistole getan hatte, doch es war egal. Sie würde sich irgendwo eine neue beschaffen. Alles, was jetzt zählte, war so schnell wie möglich ihn und sein Haus zu verlassen.
    Er wollte sie heiraten. Wie konnte er ihr das nur antun? Wie konnte er diesen Traum vor ihr baumeln lassen, wenn er sich doch nie erfüllen würde, da sie in ein paar Wochen sterben würde? Viola seufzte. Sie sollte ihm nicht die Schuld daran geben. Schließlich hatte sie ihre Kopfschmerzen vor ihm geheim gehalten, sodass er keinen Grund hatte zu glauben, es ginge ihr nicht gut.
    Heirate mich. Die Worte hallten in ihrem Kopf wider und liebkosten ihr Herz. Sie hoben sie für kurze Zeit auf eine Wolke voller Glück, nur um sie Sekunden später herunterstürzen zu lassen. Er hatte nicht gesagt, dass er sie liebte, aber sie hatte es in seinen Augen gesehen. Trotz der Tatsache, dass sein Höhepunkt ihn nur Augenblicke zuvor ergriffen hatte, hatte sie erkannt, dass er seinen Heiratsantrag ernst gemeint hatte. Es war nicht einfach eine Nachwirkung seines lustverschleierten Zustands gewesen. Seine Augen hatten ihr seine Seele offenbart.
    Ein Schluchzen riss sich aus ihrer Brust.
    Nein, sie konnte sich nicht erlauben, in diesen Träumen zu schwelgen und sich vorzustellen, was wäre, wenn sie nur gesund und nicht zum Sterben verurteilt wäre. Es würde nur zu mehr Schmerzen führen, nicht nur für sie, sondern auch für ihn. Wenn sie ihn jetzt verließ, würde sie ihm zumindest nicht das Herz brechen. Er würde wütend und enttäuscht sein, aber seine Liebe zu ihr konnte noch nicht tief genug sein, um sein Herz zu verletzen. Aber wenn sie ihm erlaubte, sie zu heiraten, würde er miterleben, wie sie über die nächsten paar Wochen verwelkte.
    Sie wollte ihm nicht so wehtun. Er hatte zu viel für sie getan. Sie würde ihm nicht dafür danken, indem sie ihm Schmerz zufügte.
    Seine Worte zu seinem Freund Lorenzo, dass er sie nicht alleine das Haus verlassen ließe, hatten ihr die nötige Ausrede gegeben, ihn wegzustoßen. Das würde es leichter machen zu gehen. Er würde sie nicht verfolgen, denn ihre Behauptung, er würde sie einsperren, wäre eine Beleidigung für ihn. Sein Stolz und sein Ego würden verletzt sein, weil er – mit Recht – geglaubt hatte, dass sie aus freiem Willen bei ihm geblieben war.
    In der ersten Nacht war sie Dantes Gefangene gewesen und vielleicht sogar in der zweiten, aber danach hatte sie gewählt zu bleiben. Sie hatten nie darüber gesprochen, doch sie hatte ihn kein Wort mehr zu den Bediensteten, seinem Bruder oder seiner Schwägerin sagen hören, dass sie das Haus nicht verlassen durfte.
    Viola bedauerte, dass alles so bald zu Ende gehen musste. Sie warf einen letzten Blick auf das Bett, das sie eine Woche lang geteilt hatten, und ihr Körper erinnerte sich sofort an das Vergnügen, das er ihr geschenkt hatte, an die Zärtlichkeit, mit der er sie überschüttet hatte. Selbst jetzt ballte sich ihr Unterleib begierig nach seiner Berührung zusammen. Begierig auf einen letzten Kuss. Aber das konnte sie nicht riskieren. Wenn sie ihm einen letzten Kuss oder eine letzte Umarmung erlaubte, würde sie ihn nie verlassen.
    Die Tränen brannten in ihren Augen, aber sie weinte sie lautlos. Kein Ton kam über ihre Lippen, als sie, ihre Schuhe in der Hand, geräuschlos die Treppe hinunterschlich. Im Foyer blieb sie stehen und lauschte. Dante und Lorenzo waren noch im Salon. Die Tür war nur angelehnt und
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