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Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)

Titel: Der Clan der Vampire (Venedig 1 & 2)
Autoren: Tina Folsom
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weiter verlangsamte, spielte sich die ganze Szene in der Gasse vor seinem geistigen Auge wieder. Er hatte Salvatore einen Sekundenbruchteil, bevor Lorenzo ihn alarmiert hatte, gesehen. Er war seiner eigenen Sicherheit wegen unbekümmert gewesen und hatte nur daran gedacht, Viola außer Gefahr zu bringen. Er hatte nicht erwartet, dass sie so rasch handeln und ihn von Salvatores Angriff abschirmen würde. Sie hatte grundlos ihr Leben für seines geopfert. Salvatores Waffe hätte ihm nichts anhaben können. Nur Silberkugeln konnten das.
    Violas Herz schlug nun noch langsamer.
    Es war an der Zeit. Er hob sein Handgelenk und setzte es an ihre geschlossenen Lippen.
    „Nein!“, schrie Lorenzo, als er in den Raum stürmte. „Tu es nicht, oder du wirst sie töten!“
    Dante hob seinen Kopf und knurrte.
    „Die Kugel ist aus Silber.“ Lorenzo streckte ihm seine offene Hand entgegen. Ein Ring lag auf seiner Handfläche.
    Schock durchfuhr Dante. Er zog seine Hand von Violas Mund weg. Er erkannte das Symbol auf dem schwarzen Onyx-Ring: ein Kreuz mit drei Wellen durchzogen. Das Symbol der Hüter des Heiligen Wassers, der Gruppe der wohlhabenden Venezianer, deren Aufgabe es war, die Vampire in ihrer Mitte zu beseitigen. Eine geheime Gesellschaft, die er und seine Vampirfreunde seit Jahren bekämpften.
    „Ich fand ihn an Salvatore, bevor ich seine Leiche beseitigte.“
    „Er war ein Hüter?“ Raphael schnappte nach Luft.
    Lorenzo nickte schnell. Da sie nun wussten, dass Salvatore ein Mitglied der geheimen Gesellschaft gewesen war, könnte ihnen dies bei der Suche nach den verbleibenden Hütern helfen. Später, nachdem Viola außer Gefahr war.
    „Du musst ihr die Kugel herausnehmen, bevor du sie verwandelst“, sagte Raphael.
    „Oder sie wird sterben“, flüsterte Dante zu sich selbst.
    Wenn die silberne Kugel in ihr blieb, würde das tödliche Metall ihr Fleisch von innen heraus verbrennen und sie töten, sobald er sie in einen Vampir verwandelt hatte. Wäre sie mit einer normalen Kugel erschossen worden, würde ihr neuer Vampirkörper den Fremdkörper ausstoßen und sich selbst heilen.
    Dante strich seine Hand über Violas Gesicht. Dadurch, dass sie ihn von Salvatores Kugel abgeschirmt hatte, hatte sie ihm wirklich das Leben gerettet. Nun musste er ihres retten oder alles wäre umsonst gewesen.
    Er warf seinem Bruder einen verzweifelten Blick zu. „Hilf mir!“
    Ohne zu zögern, eilte Raphael an seine Seite und seine Finger verwandelten sich zu scharfen Krallen. Dante schüttelte den Kopf. „Nein, halte sie. Ich hole die Kugel selbst heraus.“
    Dante übergab Viola in Raphaels Arme, sodass ihm ihr Rücken und die klaffende Wunde zugewandt waren. Sobald sie ein Vampir war, würde ihr Körper sich innerhalb von Minuten selbst heilen.
    „Schnell!“, wies Raphael ihn an.
    Dantes Finger hatten sich schon zu Klauen verwandelt. Er schnitt durch die oberen Schichten ihrer Haut und Muskeln und folgte dem Weg, den die Kugel genommen hatte. Als er die Kugel spürte, die neben einem Knochen verkeilt war, schickte das Silber einen Bolzen von Schmerz durch ihn.
    Fauchend ballte er die Zähne zusammen und rollte seine Klaue, um die Silberkugel von dem Knochen zu lösen. Mit einem Stöhnen zog er sie aus ihrem Körper und ließ sie zu Boden fallen. Sein Fleisch brutzelte, wo es mit dem Metall in Kontakt gekommen war. Aber er ignorierte den Schmerz.
    Er hatte keine Zeit. Und er durfte Viola nicht verlieren.
    Er nahm Viola aus Raphaels Armen, legte sein blutendes Handgelenk an ihren Mund und zwang ihre Lippen auf. Das Blut tropfte hinein und füllte ihren Mund.
    „Schluck es, Viola!“, drängte er sie. „Schluck es, verdammt noch mal!“
    Ihr Mund bewegte sich nicht. Sein Herz verkrampfte sich schmerzhaft. Sie musste leben, damit er weiterleben konnte. Sie war alles, was er wollte. „Bitte“, flüsterte er. Er beugte sich über ihr Gesicht und eine einsame Träne tropfte aus seinem Auge. Sie fiel auf ihre Lippen und lief in ihren Mundwinkel, bevor sie dem Weg folgte, den sein Blut zuvor genommen hatte. „Verlass mich nicht!“
    Das Glucksen aus ihrer Kehle erschreckte ihn. Sie schluckte. Sie holte tief Luft.
    „Viola!“
    Die erleichterten Atemzüge seiner Begleiter erfüllten den Raum. Doch Dante sah nur Viola. Wie ihre Brust sich mit jedem Atemzug hob und senkte. Wie ihre Wangen rosig wurden. Wie ihre Kehle arbeitete, um den Rest seines Blutes zu schlucken.
    „Viola, meine Liebste.“
    Ihre Augen flogen auf und zutiefst
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