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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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hinzu. Was sie sagte, entsprach der Wahrheit, war aber zugleich auch irreführend. Nicht genug allerdings, um das Gleichgewicht zu verletzen.
    »Ihr könnt nicht sehen. Werdet Ihr Euch bald wieder bewegen können?«, fragte Zeldyan. Zorn, Verwirrung und Mitgefühl mischten sich in ihrer Stimme.
    »Wir haben es schon einmal erlebt.« Nylan deutete zum rauch- und staubverhangenen Himmel und zum verkohlten Grasland. »Wir werden irgendwie zurechtkommen. Naclos ... der Große Wald wird uns aufnehmen. Und es wird dort einen Platz für diejenigen geben, die das Gleichgewicht der Gewalt vorziehen.« Für Menschen wie uns.
    Ayrlyn nahm seine Hand und sie standen auf. Der unsichtbare Wald von Naclos war jetzt immer bei ihnen und in ihnen und schenkte ihnen und Weryl ein Gefühl für das Gleichgewicht, das sie brauchten, wenn sie leben wollten. Ein Gleichgewicht, das auch Sylenia, Tonsar und andere, die kommen würden, annehmen und schätzen lernen würden.
    Blicklose Augen richteten sich gen Süden und die beiden Engel standen aufrecht und stumm.
    »Ihr solltet besser gehen, sobald Ihr bereit seid«, sagte Gethen. »Nur wenige werden sich an das Gute erinnern, das Ihr getan habt, aber viele werden das Böse nicht vergessen wollen. Auch wenn das Gute bei weitem überwiegt, mussten wir einen hohen Preis zahlen.«
    »So ist es immer«, erwiderte Nylan leise.
    Immer, bestätigte Ayrlyn.
    »Mögt Ihr Lornth stets freundlich gesonnen sein«, sagte Zeldyan schließlich.
    »So lange, wie Lornth auch Naclos freundlich gesonnen ist«, antwortete Ayrlyn.
    Die Regenten ritten schweigend davon und ließen das Zelt und die Engel zurück.
    »Wo soll das enden?«, fragte Nylan schließlich.
    »Es wird nicht enden. Das Gleichgewicht hat kein Ende.«
    »Du bist so schrecklich philosophisch.«
    »Nein, nur praktisch.«
    Untergehakt, aber sicheren Schrittes gingen sie, um den erwachenden Weryl zu begrüßen. Hinter ihnen wirbelten weiße und schwarze Rauchfahnen hoch und mischten sich zu grauen Schlieren. Vor ihnen, jenseits der veränderten Landschaft, wartete der Große Wald ... wartete das Gleichgewicht.
    Das Gleichgewicht.
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