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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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lächelte, aber das Lächeln verschwand sofort, als vor den Spiegelinfanteristen eine Wand aus Flammen emporwuchs.
    »Wie haben sie das gemacht?«, fauchte der ältere Magier. »Egal. Noch eine Feuerkugel.«
    Eine riesige Feuerkugel flog in hohem Bogen zu den Engeln. Wieder wichen die beiden einen Schritt zurück. Ein Bewaffneter der Barbaren klopfte auf seinem Ärmel herum, der Feuer gefangen hatte.
    Eine Reihe kleinerer Kugeln flog durch den Morgenhimmel. Pferde und Reiter aus Lornth gingen in Flammen auf und stürzten.
    »Noch eine.«
    Themphi wischte sich die Stirn ab und konzentrierte sich, doch er taumelte, als der Boden unter ihm bebte.
    »... können sie doch nicht machen. Jedenfalls nicht lange«, murmelte Triendar. »Noch mehr Feuerkugeln.«
    Der jüngere Magier schluckte.
    Wieder ertönten Hornsignale und die Spiegellanzenkämpfer griffen an.
    Mitten in der Luft, ein gutes Stück vor den feindlichen Reihen, explodierte eine Feuerkugel.
    Schweißtropfen sammelten sich auf Triendars Stirn. »Das können sie doch nicht machen.«
    Immer mehr Feuerkugeln explodierten jetzt weit vor den feindlichen Reihen, einige prallten sogar zurück und trafen die cyadorischen Truppen.
    Die beiden Magier wechselten einen Blick und der Spiegel wurde leer. Der Boden bebte und zitterte und schien unter ihren Füßen emporzuwachsen.
    Themphi spürte die sich aufbauenden Kräfte, blickte zum Glas auf dem Tisch und warf sich auf den Boden. »Runter!«
    Triendar runzelte die Stirn und sperrte den Mund auf. Die Erde bebte und der ältere Magier griff nach dem Tisch, um sich festzuhalten. Das Glas auf dem weißen Holztisch explodierte. Triendar schauderte und brach über dem Tisch zusammen. Blut sprudelte auf das geborstene weiße Holz und die Glassplitter.
    Wieder bebte der Boden. Verdampfendes Gestein und Schwefeldämpfe wallten hoch, verdeckten die Sonne und verdunkelten das Schlachtfeld. Unter dem Gewicht des weißhaarigen Magiers brach der Tisch zusammen.
    Vor dem Zelt bebte wieder der Boden, bekam Risse und klaffte stöhnend auf.
    Themphi sank auf die Knie, wollte sich wieder aufrichten und wurde vom nächsten Beben endgültig zu Boden geworfen.
    »Ein Erd-Magier. Wer hätte gedacht ...« Themphis letzte Worte gingen in der Lawine aus Fels und Schutt unter, die sich über das Zelt ergoss.

 
CXLII
     
    D er Major ritt vom Zelt der Magier zur Abteilung auf der rechten Seite. Er musterte den weiten Halbkreis der cyadorischen Truppen, die Spiegelinfanterie, die Spiegellanzenkämpfer und die Fußsoldaten.
    »So viele habe ich noch nie auf einmal versammelt gesehen«, murmelte er. »Eine große Streitmacht.«
    »Major!«
    Piataphi drehte sich um.
    Hauptmann Azarphi hob den Arm zum Gruß.
    Der Major lenkte sein Pferd zu Azarphi, der bei seinen zwei Zügen Lanzenkämpfern wartete.
    »Bleibt es dabei, dass Ihr den ersten Angriff anführt?«, fragte der jüngere Offizier.
    »Die Befehle Seiner Majestät haben sich nicht geändert«, antwortete Piataphi.
    »Sie ändern sich nie«, sagte Azarphi leise. »Nie.«
    »Nein.« Piataphis Antwort verriet so wenig über seine Gedanken wie die kalten grauen Augen.
    »Ihr glaubt, dies hier wird schlimmer als der Kampf um das Bergwerk, nicht wahr?« Azarphi schüttelte den Kopf. »Es sind nicht viele und bisher haben wir sie noch jedes Mal besiegt.«
    Piataphi zwang sich zu einem Lächeln. »So ist es. Und wenn es die Weißen Kräfte so wollen, dann werden wir auch dieses Mal siegen.«
    »Wir sprechen uns wieder, wenn wir dieses Barbarenland in Schutt und Asche gelegt haben«, antwortete Azarphi mit breitem Grinsen.
    Piataphi lächelte. »Ich muss zu meiner Einheit.« Er nickte und lenkte den weißen Hengst nach Norden zu den Spiegelinfanteristen.
    Der Serjeant hob das Schwert, als der Major vor ihm das Pferd zügelte. »Unser Flügel ist bereit, Ser.«
    »Gut.« Piataphi nahm sein Pferd herum und überblickte noch einmal das Gelände. Die kleine Streitmacht aus Lornth hatte sich in vier Einheiten aufgeteilt, zwischen denen Lücken klafften. Offenbar wollten sie es vermeiden, allzu schnell eingekreist zu werden.
    »Sie müssen sich doch sicher bald wieder zusammenrotten, oder?«, fragte der Serjeant, der sich links hinter Piataphi postiert hatte.
    »Ich weiß nicht, was sie tun werden«, antwortete der Major. »Sie kämpfen nicht mehr so wie früher.«
    »Eine Schande. Früher war es einfacher. Heute ist es schwieriger.«
    Piataphi nickte, dann runzelte er die Stirn. Zwischen der zweiten und dritten
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