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Der Chaos-Pakt

Titel: Der Chaos-Pakt
Autoren: L. E. Modesitt jr.
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hindurch und wurde stärker, während er die Energien in sich aufnahm. Unter den alten und neuen Flüssen hindurch, unter den Städten der Ordnung, die aus Chaos gebaut waren, suchte er sich einen Weg. Und ganz Cyador erbebte ... aber noch hielt es den Kräften stand, die Nylan und Ayrlyn geweckt hatten.
    Drei Feuerkugeln schlugen gegen die Barriere aus Ordnung vor den Truppen aus Lornth, prallten zurück und trafen die Weißen Lanzenreiter. Der große Anführer der Truppe konnte mit seinem Hengst der Feuerwand ausweichen und führte seine Leute weiter den schwachen Truppen aus Lornth entgegen.
    Rechts neben den angestrengt arbeitenden Engeln hob eine schwarz gekleidete Gestalt eine Klinge. Zehn Züge Bewaffnete galoppierten den anrückenden Spiegellanzenkämpfern entgegen. Speere aus reflektiertem Licht spielten auf den Verteidigern, einige mussten eine Hand heben, um im grellen Funkeln noch etwas zu erkennen.
    »Verdammt ...«
    Chaos-Feuer platzte aus dem Boden hervor, nicht in gerader Linie, sondern wie ein Wald aus brennenden Bäumen. Wie ein Wald, wie ein Wald. Die Feuerbäume ließen Verteidiger und Angreifer gleichermaßen in die Luft fliegen und verstreuten sie wie Stroh nach der Ernte. Wie verbrannte Streichhölzer flogen die schwarz verkohlten Soldaten hierhin und dorthin, zerfielen zu Asche und wurden weggeweht.
    Der große Offizier der Spiegellanzenkämpfer hob die Klinge und verschwand, als Mann und Pferd mit einem Schlag in Holzkohle und Asche verwandelt wurden.
    Nylan spürte den Tod rings um sich, näher jetzt und schmerzhafter für ihn selbst. Er zuckte zusammen, als ihm klar wurde, dass die beiden ersten Kompanien der Lanzenreiter sich in Asche verwandelt hatten. Auch Fornal war gefallen. Möglicherweise hatte der ältere Regent überlebt. Nylan wartete.
    Wieder waren auf Seiten der Cyadoraner Hornsignale zu hören und eine weitere Abteilung der Spiegellanzenkämpfer gehorchte und griff an. Wieder bebte der Boden, als die Pferde gegen die Reihen der Verteidiger anstürmten. Auch dieses Mal rannten sie gegen die brennenden Bäume des von Ordnung gebundenen Chaos an. Einen kleinen Augenblick lang schien es, als könnten die weißen Uniformen und Schilde das Chaos abhalten, aber dann gingen auch diese Kämpfer in Flammen und Asche auf.
    Immer neue Feuerkugeln prallten gegen die unsichtbare Barriere der Ordnung.
    Der Ingenieur hatte weiche Knie, er musste sich setzen und versuchte, die Wände der Ordnung aufrechtzuerhalten, um das Chaos der Tiefe auszurichten und gegen die restlichen cyadorischen Truppen zu schleudern. Zahlreich waren die Gegner, zahlreich wie die Grashalme auf der Ebene.
    Aber ein Steppenbrand kann das Gras verzehren.
    Stöhnend verwandelte er, von Ayrlyn und dem Wald unterstützt, das tobende Chaos der Tiefe in einen Flächenbrand, der von den Winden der Ordnung angefacht wurde, und ließ das Feuer nach Süden und Westen laufen. Alles auf diesem Weg fiel den Flammen zum Opfer, alles, was sich auf der Erde befand, wurde zu Schlacke und feiner Asche verbrannt.
    Wieder einmal drehte sich ihm und Ayrlyn der Magen um und Weiße Qualen durchzuckten sie. Ayrlyn taumelte und sank neben Nylan auf dem staubigen Gras in sich zusammen. Er griff nach ihrer Hand, ohne etwas zu sehen, er keuchte und versuchte, die Ordnungs-Kanäle offen zu halten, während das heiße Chaos überall in Cyador und überall dort, wo früher Naclos gewesen war, brodelnd an die Oberfläche stieg.
    Sie konnten spüren und fühlen, wie die Hügel im Süden schaudernd die unnatürliche Erdschicht abschüttelten. Sie fühlten, wie überall an den alten Flussbetten bis in den Süden zum Großen Kanal von Cyador und nach Westen bis zum mächtigen Cyad die alten Sumpfgebiete wieder entstanden, wie sauber bestellte Felder in Sumpflöchern versanken und Feldfrüchte in träge fließendem dunklem Wasser untergingen. Der große Fluss verließ schäumend und sich windend sein neues Bett und kehrte ins alte zurück. Kleinere Nebenflüsse tauchten auf und begruben sauber gemauerte Kanäle unter Massen von Schlamm und Wasser. Als die verschütteten Felsen der Küstenlinie wieder emporwuchsen, stürzten Fundamente ein. Sogar in Syadtar und Fyrad stürzten noch Häuser ein. Während der Große Wald von Naclos sich aus der Asche des Chaos erhob und sein Gleichgewicht wiederfand, verwandelte sich Cyador in einen rauchenden Trümmerhaufen.
    Ob das kleine Haus, in dem sie so viel gelernt hatten, noch stand? Nylans Gedanke wurde von einer
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