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Der Bubbelmuck

Der Bubbelmuck

Titel: Der Bubbelmuck
Autoren: Franz Zelle
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wieder.“
    „Stimmt gar nicht“, lügt Florentin und versucht sein Angstohr festzuhalten.
    „Stimmt doch“, lacht Penny.
    Statt mit seiner großen Schwester zu streiten, deutet Florentin nur kleinlaut auf den Salat in der Schüssel. „Da ist der Bubbelmuck drin.“
    Penny zieht cool den Hammer aus ihrem Gürtel, so wie es die Westernhelden in den Fernsehfilmen mit ihren Pistolen machen.
    „Soll ich einmal draufschlagen?“ fragt sie siegessicher.
    „Bloß nicht“, ruft Florentin erschrocken, „das ist kein Schnitzel, das musst du nicht klopfen.“ Außerdem, überlegt Florentin: Was ist, wenn der Bubbelmuck zurückschlägt? Hat auch der Bubbelmuck einen Hammer?
    Irgendwie hat Florentin ja doch Angst vor dem Bubbelmuck. Wenn er freundlich ist, dann soll er sich endlich zeigen. Und sonst soll er wieder abhauen in die Wasserleitung.
    Hilfesuchend sieht Florentin auf seine große Schwester. „Gibt’s kein Foto vom Bubbelmuck, Penny? Wenn ich weiß, wie er aussieht, geht's mir gleich viel besser“.
    Penny denkt nach. „Nein, Foto gibt’s keins von ihm. Aber wir legen uns nach dem Essen auf die Lauer. Vielleicht kommen wir so zu einem Bubbelmuck-Schnappschuss.“
    Sie zwinkert Florentin zu.
    Ob Penny das erst gemeint hat? Oder macht sie sich wieder nur einen Spaß?
    Der Eierkopfsalat jedenfalls versöhnt Florentin mit dem Bubbelmuck. Er schläft noch am Tisch ein.
     Bonifaz sitzt mittlerweile am Küchentisch. Das scheint ihm der sicherste Platz zu sein. Auch, weil er jetzt das Stück Ei essen kann, das Florentin übrig gelassen hat.

     

GELBE FISCHE
     
    Und wieder ein Schrei. Aber diesmal ist es Penny. Florentin wacht auf und reibt sich die Augen.
    Penny steht fassungslos vor ihrem Aquarium. „Sieh dir das an, Florentin. Alle Fische sind gelb. Gelb wie Zitronen.“
    „Gelb wie Kanarienvögel“, sagt Florentin verschlafen.
    „Gelb wie der Schnurrbart von Onkel Karli“.
    „Gelb wie der Safranreis von Tante Gundi“.
    „Aber vorher waren sie bunt.“
    Penny versteht das Ganze nicht.
    „Das war sicher der Bubbelmuck“, meint Florentin. Es ist ihm einfach so herausgerutscht.
    „Blödsinn“, ruft Penny. „Den gibt es ja gar nicht.“
    „Papperlapapp, du Siebengscheite. Den gibt es doch. Hast du ja selbst gesagt.“
    „Aber ich habe ihn doch erfunden“, sagt Penny schwach.
    „Schmarrn mit Hundekuchen“, ruft Florentin, „das sagst du nur, weil er jetzt bei dir was angestellt hat.“
    Penny denkt nach. Und was, wenn es den Bubbelmuck wirklich gibt?
    „Der Bubbelmuck malt einfach gern“, ist Florentin überzeugt und zeigt mit dem Finger auf das gelbe Wasser im Aquarium. Nur das Büschel Seegras ist noch grün.
    „Wenn ich den erwische“. Penny ist fuchsteufelswild, weil ihr der Bubbelmuck alle Farben rausgemalt hat aus dem Aquarium. Falls es den Bubbelmuck wirklich gibt. Und wenn es der Bubbelmuck wirklich war. Außerdem riecht das Aquarium jetzt ein bisschen komisch.
    Florentin ist schon aufgestanden, um die Sofortbildkamera zu suchen. Aber wo ist sie nur?
    Hat er sie zuletzt bei seinen Glücksbringern, den Drachenschuppen, unter der Couch gesehen?
    Oder hat er sie wieder einmal in den Kühlschrank gelegt?
    Florentin öffnet alle Türen und Schränke. Aus dem Kasten im Wohnzimmer fallen hunderte Kastanien heraus. Die hat er im letzten Herbst gesammelt.
    Wo Besen und Schaufel sein sollten, finden die beiden nur ihre Tarnanzüge.
    Schließlich entdeckt Florentin die Kamera in der Gewürzlade.
    Ach ja. Penny hat den Fotoapparat in eine Schüssel Pfeffer gelegt, damit Florentin schärfere Fotos macht. Er kann die schwere Kamera nämlich nie ruhig halten und verwackelt immer alle Aufnahmen.
    „Der Bubbelmuck darf uns nicht sehen, wenn wir ihm auflauern“, denkt Penny laut nach. „Vielleicht ist er fotoscheu. Wir holen unsere Tarnanzüge. Damit bemerkt er uns nicht.“
    Penny lässt ein wenig Wasser in die Spüle tropfen. Dann legen sich die zwei Geschwister mit Bonifaz und dem Fotoapparat auf dem Küchentisch auf die Lauer. Wegen ihrer Tarnanzüge sind sie auf dem Tisch kaum zu entdecken.
    Sie warten.
    Florentin ist nervös. Er atmet heftig wie eine Dampflokomotive.
    „Pssst“, zischt Penny.
    Allmählich beruhigt sich ihr kleiner Bruder.
    Aber der Blubberheini zeigt sich nicht.
    Penny denkt nach. Vielleicht ist dem Bubbelmuck das Wasser zu kalt? Also lässt Penny etwas warmes Wasser aus dem Hahn rinnen und legt sich wieder flach auf den Tisch. Nun dampft es aus der Spüle.
    „Vielleicht
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