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Der Bubbelmuck

Der Bubbelmuck

Titel: Der Bubbelmuck
Autoren: Franz Zelle
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geschenkt?“ fragt Florentin.
    „Weil sie es gut gemeint hat.“
    „Dass die Großen es immer gut meinen müssen“, murmelt Florentin und lässt die Plastiksäge fallen.
    Bonifaz hält sich währenddessen den Bauch vor Lachen.
    Penny hat eine Idee. „Riechst du das?“ fragt sie Florentin und macht eine ganz schmale Nase.
    Florentin schüttelt den Kopf.
    „Das ist Bonifaz. Ich glaube, er… stinkt“, erklärt Penny langsam und deutet mit dem Kopf in Richtung Gartenschlauch. Wieder einer ihrer kleinen Scherze.
    „Okay.“ Florentin versteht jetzt. „Du meinst, Bonifaz braucht eine Dusche.“
    Penny nickt und läuft kichernd zum Gartenschlauch.
    „Einen Moment“, bittet Florentin um eine kleine Pause und verschwindet kurz. Eine Minute später ist er in Stiefeln und Badehose zurück. Penny steht mit dem Schlauch wie eine Feuerwehrfrau unter dem Baum, während Florentin zur Wasserpumpe am Brunnen läuft.
    Bonifaz schaut jetzt nicht mehr so vergnügt drein wie nach der langen Nase.
    Florentin drückt den Hebel der Pumpe fleißig auf und ab. Noch reicht der Strahl aus dem Schlauch nicht bis zu Bonifaz hinauf. Wasserscheu wie er ist, hat sich Bonifaz vor dem Wasser auf den höchsten Ast gerettet.
    „Fester“, schreit Penny.
    Ihr kleiner Bruder schwitzt bereits wie ein Nilpferd unter Wasser. Heftig atmend pumpt er Wasser aus dem Brunnen. Je schneller er pumpt, umso weiter reicht der Strahl in den Baum. Gerade als Bonifaz seine erste Dusche abbekommt, hören Penny und Florentin abermals das Geräusch, das sie schon den ganzen Tag beschäftigt. Ein tiefes Blub. Blub-Blub. Blub-Dibub. Es kommt aus der Pumpe.
    Vor Schreck hört Florentin zu pumpen auf.
    „Der Bubbel......Bubbelmuck ist wieder da“, schreit er.
    Penny lässt sofort den Schlauch fallen und läuft zum Brunnen. Sie zieht den Hammer aus ihrem Werkzeuggürtel und hebt ihn hoch.
    Da ist es wieder, das Blub. Nun ist es schon fast am Wasserhahn, an dem der Schlauch befestigt ist.
    „Jetzt pumpen wir ihn raus“, schlägt Florentin vor. Pennys Hammer macht ihm Angst. Sein Ohr beginnt zu wackeln. Penny lässt den Hammer sinken und wirft ihn weg. Mit vereinten Kräften drücken die zwei am Hebel und bewegen ihn immer schneller auf und ab. Sie schwitzen, aber jetzt hat sie erneut das Jagdfieber gepackt. Der Gartenschlauch bekommt plötzlich einen Bauch, als würde ein kleiner Ball durchgespült.
    „Sieht aus wie eine Schlange, die einen Kugelfisch gefressen hat“, bemerkt Florentin, während er die Zähne vor lauter Anstrengung zusammen beißt.
    Sie pumpen wie wild. Der Bubbelmuck im Schlauch wird immer weiter zum Ende des Schlauchs gedrückt. Blub-Blub-Blub, hören sie aus dem Schlauch.
    Penny ist heiß von der Anstrengung. Und Angst hat sie auch ein bisschen. Aber das sagt sie Florentin nicht. Schließlich ist sie die Große, die glaubt, sie müsse immer besonders mutig sein.
    Bonifaz hat sich in der Zwischenzeit das Wasser aus dem Fell geschüttelt und ist unbemerkt auf den untersten Ast des Baumes geklettert. Plötzlich springt er Penny auf den Kopf. Er beißt sie ins Ohr und danach Florentin ins Kinn.
    Die beiden lassen die Pumpe los, um Bonifaz am Kragen zu packen, doch der hat sich schon aus dem Staub gemacht.
    Und die Kugel im Schlauch ist auch verschwunden. Der Bubbelmuck hat die kurze Zeit genützt, um sich wie Bonifaz in Sicherheit zu bringen.
    „Grrrrrrm.“ Penny stampft mit dem Fuß auf. „Jetzt haben wir sowohl gegen Bonifaz als auch gegen den Bubbelmuck verloren.“
    „Macht nichts“, tröstet sie Florentin und atmet heftig dabei, „dafür war es lustig für uns. Und jetzt wissen wir wenigstens, dass der Bubbelmuck rund ist“.
     
     

MALSTUNDE FÜR VIER LAUSER
     
    Florentin ist müde. Jetzt ist es nämlich zehn Minuten vor Viertel vor Sechs. Und da ist Florentin immer müde. Obwohl Florentin die Uhr noch nicht kennt. Aber wenn der kleine Zeiger auf der Tier-Uhr über dem Elefantenrüssel steht und der große über dem gähnenden Löwen, dann ist dies für ihn das Zeichen zum Müde-Sein.
    „Ab heute schreibe ich Tagebuch”, sagt Florentin gähnend, „weil so viel passiert ist.”
    Eine gute Idee, findet Penny. Da fällt ihr etwas ein. „Aber du kannst ja noch gar nicht schreiben, Florentin.”
    „Stimmt”, sagt ihr kleiner Bruder, „dann muss ich halt Tagebuch malen. Bringst du mir bitte meine Farben?”
    Penny stellt einen Glaskrug zum Befeuchten des Pinsels, einen Zeichenblock und die Wasserfarben auf den Tisch.
    Florentin
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