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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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Jugendliche dann lernen, wie man legal lebt. Bei einem wie Nissan hat die Justiz versagt. Der Typ ist irre. Der Staat müsste da irgendwas machen können. Es kann doch nicht sein, dass die Clans und die Rocker die Sache in die Hand nehmen und ihn in seine Schranken weisen. So wie manche Sicherheitsfirmen oder Kunden sie auch nutzen, um sich zu »schützen«. So werden die Verbrecherbanden zu Hütern – aber nicht des Gesetzes. Und bekommen noch mehr Macht. Das ist ja wie im Wilden Westen und nicht wie in einem demokratischen Rechtsstaat.
    Abschiebung bringt jetzt nichts mehr. Der Libanon müsste schon in die Pflicht genommen werden und für seine Bewohner und Bürger einstehen. Er lehnt aber die Rückführung vieler Schwerverbrecher libanesischer Herkunft aus Deutschland ab. Paradoxerweise flüchten die in der Regel in ihr Herkunftsland und tauchen dann in Beirut oder Baalbek ab, wenn sie hier gesucht werden. Die Jungen sind aber mittlerweile meistens Deutsche. Und für Deutsche gelten deutsche Gesetze.
    Oft werden neue Gesetze gefordert. Das ist zum Teil nicht richtig, wir haben eigentlich ausreichende Gesetze. Man muss einfach härter urteilen. Die Justiz urteilt viel zu lasch! Ich finde es nicht richtig, dass jemand erst mit zehn Straftaten als Intensivstraftäter eingestuft wird. Das müsste schon bei drei Straftaten geschehen. Und er muss ab der vierten Straftat die Höchststrafe bekommen.
    Wenn die Leute verhaftet werden und vor Gericht sitzen, leisten sie sich oft die teuersten Anwälte wie zum Beispiel im Poker-Prozess. Das sind clevere Verteidiger – sie kennen alle Winkel und Tricks der Strafprozessordnung und nutzen sie dementsprechend. So verschaffen sie oftmals ihren Mandanten einen Freispruch. Die tun alles dafür, dass die Urteile schmal ausfallen.
    Und dann sollte man mal darüber nachdenken, wovon denn bitte ein Verbrecher, der offiziell kein Einkommen hat und Sozialhilfe vom Staat empfängt, diese teuren Anwälte bezahlt? Umsonst werden es die Anwälte sicherlich nicht machen.
    Dass das die Polizisten auch nicht grade motiviert, kann man verstehen. Da rackern sie sich ab, dass sie genügend Beweise für die Schuld der Verbrecher liefern. Und am Ende leisten sich die von ihrem illegalen Geld die besten Anwälte und kommen frei. Irgendwie müssten die Staatsanwälte oder wer auch immer da mal genauer hinschauen.
    Aber komischerweise sind die Polizeibeamten die Letzten, die irgendwelche Unterstützung kriegen. Im Gegenteil. Aus meiner Sicht war auch die Einführung von Namensschildern 2010 aus meiner Sicht totaler Quatsch. Viele Polizisten wollen bei gefährlichen Einsätzen ihre Anonymität behalten. Und von Verbrechern nicht mit ihrem Namen angesprochen werden. Genauso wie im privaten Sicherheitsbereich gibt es ja Dienstnummern, welche eine einwandfreie Zuordnung der Identität ermöglichen. Warum also Namensschilder?
    Natürlich poltert die Polizeigewerkschaft hier und da ein bisschen rum. Aber dann behaupten der Innensenator und der Polizeipräsident stets das Gegenteil, nämlich dass alles bestens sei und man alles unter Kontrolle habe.
    Nichts ist unter Kontrolle. Es ist total aus dem Ruder.
    Ich meine, die Justiz, die Polizei und die demokratische Gesellschaft müssen gegenüber dieser Unterwelt wieder die Oberhand gewinnen.

    Aber wie? Nun bin ich nicht Mister Allwissend und habe nicht die ultimative Antwort parat. Aber einiges fällt mir schon noch ein, wie man die Situation verbessern könnte.
    Null Toleranz! Nicht mehr weich bestrafen, sondern knallhart: Höchststrafe. Die müssen merken, hier weht ein neuer Wind für Serienstraftäter. Wenn ich viermal auffällig war, muss ich die volle Packung kriegen. Und das Erwachsenenstrafrecht muss konsequent ab 18 Jahren durchgesetzt werden.
    Mehr Polizei! Das kostet anfangs mehr Geld, ist aber notwendig. Eine Investition, die sich erst nach Jahren auszahlt.
    Polizei auf die Straße! Gefährliche Orte, die als solche bekannt sind, müssen durch Polizeipräsenz beobachtet werden. Vor den einschlägigen Clubs müssen Polizisten stehen und zeigen: Wir beobachten euch. Dadurch gäbe es nicht mehr so viele Schlägereien und Körperverletzungen. Es gibt ja Viertel in der Stadt, da kann man als normaler Mensch nicht mehr durch. Das Rollbergviertel in Neukölln zum Beispiel oder der Schillerkiez in Nord-Neukölln. Das darf nicht sein. Da muss Polizei hin. Und Leute, die der Polizei – und der halben Stadt – bekannt sind als gefährliche Kriminelle,
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