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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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Zukunftsvision: eine sichere Hauptstadt
    I ch habe es schon mal gesagt, aber man muss es laut sagen: Der Kampf mit der Unterwelt ist in Berlin so gut wie verloren. Wir müssen etwas tun. Es brennt!
    Ich bin seit 1982 in dem Geschäft, seit knapp 30 Jahren. Es hat sich sehr verändert. Als ich anfing, war die Türsteher-Szene beherrscht von Deutschen. Dann kamen immer mehr arabische Clans. Die fühlen sich mittlerweile als Platzhirsche in ganz Berlin.
    Die kriminelle Szene mit ihren arabischen Großfamilien bekommt zu wenig Druck. Sie werden immer mächtiger, weil zu wenig Gegenwehr kommt. Sie sehen, dass die Polizei überlastet ist. Die Polizei ist überfordert und bräuchte viel mehr Leute, auf der Straße und in der Ermittlung. Man kann es nicht oft genug wiederholen!
    Ich möchte etwas verändern. Und das geht nur, wenn man wenigstens erst mal das Bewusstsein schafft für diese Missstände. Die Polizisten können öffentlich nichts dazu sagen, sie sind Beamte. Wenn sie in ihrer Laufbahn weiterkommen wollen, müssen sie die Füße stillhalten und die Klappe halten – sonst ist es aus mit der Polizeikarriere.
    Die Polizei ist so unterbesetzt in Berlin, dass sie nicht weiß, wo in der Verbrechensbekämpfung sie eigentlich zuerst anfangen soll. Und dadurch, dass zu wenige aktiv sind, ist das Einschreiten extrem gefährlich geworden.
    Man muss den Kopf schütteln über die Aussagen der Politiker. Da behaupten der Innensenator und der Polizeipräsident von Berlin, dass – nachdem sie ca. 5000 Stellen wegrationalisiert haben – 16 000 Polizisten ausreichen, um Berlin sicher zu machen. Das ist ein Witz! Das reicht hinten und vorne nicht. Mit dieser geringen Anzahl von Polizisten kann die Polizei gar nicht mehr effektiv die organisierte Kriminalität bekämpfen, sondern nur noch verwalten. Erst recht nicht, wenn man den Krankheitsstand und die Einsatzfähigkeit im Außendienst noch berücksichtigt: Durchschnittlich fallen zehn bis 15 Prozent der Polizisten aufgrund von Krankheit aus. Und der Anteil der »verwendungsbeschränkten Beamten« nimmt stetig zu. Dass die anderen mittlerweile noch nicht völlig deprimiert sind und aufgegeben haben, gegen die Verbrecher der Unterwelt anzukommen, grenzt an ein Wunder.

    Wenn wir Anfang der Achtziger ein Problem hatten, dann höchstens mit Betrunkenen oder mit Rockern. Wenn wir die Polizei gerufen haben, hatten die Leute Respekt. Da wurde strammgestanden, aus Angst, die könnten dich in die Wanne packen.
    Das gibt es nicht mehr. Heute haben die keinen Respekt mehr. Heute werden die Polizisten angegriffen. Wenn sie unterbesetzt kommen, sind sie wie lebende Sandsäcke. Da wird draufgehauen. Das sind auch nur Menschen, und in Unterzahl haben sie verständlicherweise Angst.
    Die Gewaltbereitschaft ist deutlich gestiegen. Und die Gewalttäter heute sind viel brutaler. Die Clans haben Waffen und nutzen die auch. Insgesamt betrachtet gibt es pro Monat in der Bundesrepublik rund 300 Angriffe auf Polizisten. Das ist doch Wahnsinn!
    Erst kürzlich dachte ich beim Lesen einer bekannten und renommierten Berliner Tageszeitung, unsere Herren Innensenator und Polizeipräsident leben fernab von jeder Realität! Sie gaben bekannt, dass »die Wahrnehmung der Öffentlichkeit über die Entwicklung der Kriminalität in Berlin falsch« ist und dass es »keinen Grund für Besorgnis« gäbe. Das ist völlig unverständlich. Die Herren, welche hier offensichtlich versuchen, die aktuelle polizeiliche Kriminalstatistik von 2010 schönzureden, sollten sich eventuell einmal aus ihren gemütlichen Bürosesseln erheben und ein zweimonatiges Praktikum auf den Straßen Berlins machen. Da wäre der Bezug zur Realität schnell wiederhergestellt.
    Aber offensichtlich gibt es von offizieller Seite keinerlei Bestrebungen, etwas gegen die derzeitige Situation zu tun.
    Aber, ehrlich gesagt: Einfache Rezepte gibt es auch nicht. Zum einen müsste man natürlich bei der Polizei das Personal aufstocken, was Geld kostet. Darüber hinaus sollten Sonderdezernate eingerichtet werden, die sich speziell auf die arabischen Clans konzentrieren können. Die müssten besser vernetzt sein mit den Schulen, den Jugendämtern, den Arbeitsämtern und der Justiz. Und auch mit den Banken. Man muss den Clans das Geld wegnehmen können, das sie durch Verbrechen erlangt haben.
    Intensivtäter wie Nissan müssen früher gestoppt und in Resozialisierungsheime gebracht werden. Diese Heime müssen nach außen hin dicht sein. Dort könnten
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