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Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)

Titel: Der Bodyguard: Zwischen High Society und Unterwelt (German Edition)
Autoren: Nataly Bleuel , Michael Kuhr
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die müssen einen »Stalker« kriegen von der Polizei. Das gibt es nicht, ich fände das aber gut. Die sollen den auffällig und bekannt gewordenen Verbrecher stalken, damit er sieht, er steht unter Beobachtung.
    Und dann kassieren diese Familien oft noch finanzielle Unterstützung vom Staat: Da gibt es manchmal sechs, acht, zehn Kinder in der Familie – da kommt neben Hartz IV eine ordentliche Summe Kindergeld zusammen, von dem sie für ihre Verhältnisse nicht schlecht leben. Das ist ja auch okay. Aber dafür müssen sie ihre Kinder aus der Isolation lassen.
    Deshalb müssen auch Schulen, Arbeitsämter, Sozialämter, Jugendämter und die Justiz viel besser zusammenarbeiten. Wenn ein Kind nicht in die Schule kommt, dann müssen alle etwas dafür tun, dass die Eltern es schicken. Den Eltern muss gedroht werden: Wenn sie keine deutsche Staatsangehörigkeit haben und nicht einsehen wollen, dass sie dafür verantwortlich sind, dass ihre Kinder in die Schule gehen, dann müssen sie abgeschoben werden. Wenn das nicht geht, muss ihnen die Sozialhilfe gekürzt werden. Das geht, wird aber fast nie gemacht.
    Die Kinder krimineller Familien müssen in die Schule, in die Kita, in die Ganztagsschule! Nicht nur vormittags, um lesen und schreiben zu lernen. Sie müssen vom Staat mehr lernen als das, was sie in ihren kriminellen, isolierten Familien lernen. Nämlich: ein anständiges Leben in der Legalität, Demokratie und einen Beruf.
    Denen muss klar sein, dass das in diesem Land Gesetz und Regel ist: Schulpflicht und die Pflicht der Eltern, ihrem Kind eine Bildung und eine Ausbildung zukommen zu lassen. In den einschlägigen Familien ist das oft nichts wert. In manchen Gegenden klagen Lehrer und Erzieher darüber, dass Jungs zu ihnen kommen, die sich nicht mal selbständig anziehen können. Die werden von ihren Müttern verwöhnt – und werden, wie ihre Brüder oder sogar Väter, später eine kriminelle Karriere einschlagen. Die sehen in Bildung und Beruf oftmals gar keine Perspektive, das ist keine Option für sie. Weil sie es selbst nicht bekommen haben. Und wissen, dass sie mit Drogen, Rotlicht und Schutzgeld sowieso viel mehr verdienen.
    Außerdem muss das Jugendstrafrecht von 14 auf zwölf Jahre verringert werden! Damit die kriminalisierten Kinder nicht mehr straflos durchgehen und ausgenutzt werden können. Es kann nicht sein, dass 13-Jährige als Drogenkuriere losgeschickt werden, weil sie nicht straffähig sind.
    Meiner Meinung nach müsste man nicht nur konsequenter, sondern auch viel schneller urteilen! Zwischen der Tat und dem Urteil vergeht viel zu viel Zeit. Da kapieren die Leute den Zusammenhang oft nicht mehr und verlieren den Respekt vor dem Gericht. Das hat auch schon Kirsten Heisig gesagt, da hatte sie wirklich recht.
    Im Grunde genommen würden solche Maßnahmen ja nicht nur bewirken, dass Straftaten ordentlich geahndet werden. Nein, wenn man auf allen Ebenen besser zusammenarbeiten würde, hätte das auch was Gutes für die Jugend, die da heranwächst. Es ist in manchen Teilen der Gesellschaft eine menschliche Verwahrlosung entstanden. Durch Kriminalität und Drogen und Perspektivlosigkeit. Das muss ich nicht ausführlich betonen. Das sieht man an den Augen und den Taten der Herrschaften, die da im Gericht im Glaskasten und in der ersten Reihe sitzen. Das ist nicht schön. Das ist frustrierend. Vor allem, wenn man sich bemüht, eine Ordnung aufrechtzuerhalten.
    Obwohl, in meinem Beruf sollte man der Logik nach eigentlich dankbar sein, dass es kriminelle Machenschaften gibt. Nur, wenn etwas nicht sicher ist, braucht man Leute, die einen schützen. Uns. Und doch mache ich mir meine Gedanken. Über Moral, Anstand. Über die Gesellschaft.
    Ich bin aufgewachsen mit Ausländern. Ich hatte sie vor den Fäusten, im Ring, beim Sparring, auf der Straße. Es wäre zu einfach, sie alle zu verteufeln, schließlich sind ja auch viele von ihnen meine Freunde. Wir wollen keine NPD an der Macht haben. Aber wir müssen es benennen, wenn etwas klemmt.
    Wenn Angehörige einiger arabischer Großfamilien in den teuersten Autos durch die Stadt cruisen, aber offiziell arbeitslos sind, Kindergelder und Hartz IV beziehen und uns auslachen. Wenn sie ihre Kinder nicht in die Schule schicken, weil du als Türke oder Araber nicht die deutsche Sprache beherrschen musst, um hier leben zu können. Weil es Parallelgesellschaften gibt mit türkischen Tageszeitungen, Geschäften und dem Heimatsender per Satellit. Mit Jugendgangs, die die
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