Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
Vom Netzwerk:
Käfigkoller zum Opfer gefallen war, lief er ruhelos auf und ab. Seine Augen bewegten sich hektisch und seine Gedanken überschlugen sich.

"Was glaubst du, könnte Weneg damit gemeint haben?", fragte er Mimma. Sie erwiderte seine Frage mit einem ahnungslosen und unbekümmerten Schulterzucken. Ardric hatte genug von ihren Faxen. Ohne Umschweife packte er sie an ihren Schultern und schüttelte sie heftig.

"Das Versteckspiel hat ein Ende. Ich weiß von dir und Raven Black.

Ich weiß von eurer intimen Liebesziehung!

Hast du wirklich geglaubt, du könntest das ewig vor mir verheimlichen?" Er sah Mimma eindringlich an. Beschämt, dass sie von ihrem Macher ertappt worden war, wandte sie ihren Blick ab.

"Woher weißt du das?", fragte sie, wobei ihr fast die Stimme versagte.

"Ich habe dein Handy geknackt und all die dämlichen Nachrichten von ihm gelesen. Deswegen wusste ich auch, dass es Baddo ist, der uns alle töten will, denn dein Spielzeug hat dich gewarnt", antwortete er. Seine Stimme war voller Abscheu.

"Er ist nicht mein Spielzeug.

Ich empfinde wirklich etwas für ihn!", protestierte Mimma kleinlaut. Ardric brüllte auf und schleuderte Mimma an die Wand. Der Aufprall war hart und schmerzte so sehr, dass sie zu Boden sackte. Ardric bäumte sich vor ihr auf und verschränkte demonstrativ seine Arme vor der Brust.

"Hör mir gut zu, liebste Mimi. Du wirst diesen Bastard niemals wiedersehen, und wenn ich dich dafür einsperren muss, um dich von dieser Bestie fernzuhalten, werde ich das tun!" Ardric musste sich zügeln, denn die Wut nahm ihn völlig in Besitz. Er konnte sich kaum noch zurückhalten. Zugleich tat es ihm weh, seinen Schützling angsterfüllt kauernd zu seinen Füßen zu sehen. Mimma zog die Knie an und umschlang ihren Körper mit ihren Armen, so als ob sie sich mit einer Umarmung vor ihrem unzurechnungsfähigen Macher schützen wollte.

"Schau dich doch bloß einmal an.

Wer ist hier tatsächlich die Bestie?", fragte sie weinerlich. In ihren Augen spiegelten sich Enttäuschung und Abscheu wider. Ardric ertrug ihren anklagenden Blick keine Sekunde länger und verließ das Zimmer.

"Es tut mir leid, Mimi", wisperte er zum Abschied, bevor er die Tür hinter sich ins Schloss zog und mit dem Schlüssel verriegelte. Als Mimma hörte, wie das Schloss einrastete, sprang sie augenblicklich auf und raste zur Tür. Wie wild geworden rüttelte, sie an der Klinke und Trommelte aufgebracht mit den Fäusten gegen die schwere Tür. Sie konnte nicht fassen, dass er sie wirklich eingesperrt hatte.

"Lass mich raus!", schrie sie voller Zorn. Doch all das Kratzen und Fauchen nützte nichts. Resigniert ließ sie sich auf dem Bett nieder und hoffte inständig, dass Gott auch die Gebete von verdammten Kreaturen erhörte.

    *****

Flora klopfte an Mimmas Zimmertür. Als sie keine Antwort bekam, trat sie dennoch ein. Zu ihrer Enttäuschung war der Raum jedoch leer. Nachdem Ardric ohne ein Wort an ihr vorbeigestürmt und in der nächtlichen Dunkelheit des Klostergartens verschwunden war, machte sie sich Sorgen um Mimma, denn Ardrics Seelenbild war völlig durcheinander.
Gerade als sie wieder gehen wollte, vernahm sie ein herzzerreißendes Wimmern. Es kam von nebenan, aus den Gemächern von Ardric. Ein Schlüssel steckte im Schloss. Flora drehte diesen herum und öffnete vorsichtig die Tür. Mimma lag zusammengerollt auf dem Bett und hatte ihr Eintreten nicht bemerkt.

"Mimma, ich bin es, Flora.

Ist alles in Ordnung?", fragte sie zaghaft. Mimma verstummte und richtete sich langsam auf. Ihr war elend zumute.

"Hat dich etwa Ardric zu mir geschickt, um wieder gutzumachen, was er mir angetan hat?", wollte sie wissen. Ihre Stimme klang verbittert.

"Nein, Ardric hat nichts damit zu tun. Ich bin aus freien Stücken zu dir gekommen, weil ich sehen wollte, ob es dir gut geht.

Was hat Ardric denn getan?"

"Nichts!

Ich kann darüber nicht reden", erwiderte sie scharf und ließ traurig den Kopf hängen.

"Mimma, ich kenne zwar nicht die ganze Geschichte, aber ich habe in Ardrics Seele lesen können, dass du...naja...dass du ein Verhältnis mit einem Werwolf hast.

Mit Raven Black.

Ich erinnere mich noch an ihn, von damals. Du hast ihn im E.O.N. in der Nacht der Vampire so mir nichts dir nichts einfach abgeknutscht." Mimma sah auf und versuchte zu erkennen, was Flora vorhatte.

"Und jetzt verurteilst du mich, wie Ardric es tut, und willst es mir ausreden", gab sie mit gebrochener Stimmte von sich. Wider Erwarten schüttelte die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher