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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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Körperhaltung wirkte er richtig hochnäsig. Eben genauso, wie man es von den Menschen zur damaligen Zeit gewohnt war.

"Was verschafft mir die Ehre eures Besuches?", wollte er wissen und achtete darauf, dass er den Vampiren nicht den Rücken zudrehte. Denn noch wusste er nicht, ob er es mit Freunden, mit Verbündeten zu tun hatte, oder mit Feinden.

"Ich möchte ja nicht als schlechter Gastgeber dastehen, aber leider kann ich euch nichts zum Trinken anbieten, denn es verirren sich nur selten Vampire in meine bescheidene Behausung", fügte er spitz hinzu, um die Beiden wissen zu lassen, dass er im Bilde war, mit wem, oder besser gesagt, mit was er es zu tun hatte.

"Du bist gar nicht so dumm, wie du aussiehst, Hund", gab die Schönheit belustigt von sich. Ihre smaragdgrünen Augen funkelten bedrohlich. Ihre Bewegungen waren fließend und geschmeidig wie die einer Katze, die Lust darauf hatte, mit ihrer Beute zu spielen.

"Jinx, dein Benehmen ist nicht gerade damenhaft, wenn ich das anmerken darf. Immer wieder muss ich dich daran erinnern, dass deine Attitüde zu wünschen übrig lässt!", pikierte sich der andere Vampir.

"Ich schiebe dir gleich, damenhaft, meinen Absatz in deinen Allerwertesten, wenn du nicht sofort damit aufhörst, mich ständig bevormunden zu wollen!", keifte sie genervt zurück. Raven kam sich vor wie im falschen Film, in dem zwei Vampire einen Werwolf aufsuchten, um sich dann vor dessen Augen in die Haare zu kriegen. Die Situation fühlte sich surreal an. Bevor sie sich weiter stritten, erinnerte er die Beiden, dass sie nicht alleine waren, und räusperte sich lautstark.

"Wie dem auch sei.

Wir wissen beide, dass wir nicht die ersten Vampire sind, die du in dein Heim gelassen hast. Dich und der kleine Babyvampir verbindet augenscheinlich mehr als nur eine flüchtige Bekanntschaft. Sagen wir, ihr seid euch mehr als nur nahe gekommen. Sagen wir, ihr seid eine körperliche Bindung miteinander eingegangen, die...."

"Schon gut, Elester, hör auf, das Ganze mit netten Worten zu umschreiben.

Ich glaube, der Hund hat verstanden, was du sagen wolltest. So dumm kann er nun doch nicht wieder sein.

Die Beiden haben miteinander gevögelt, als ob es kein Morgen geben würde!", zischte Jinx und schnitt ihm somit das Wort ab. Entrüstet über ihre unhöfliche Art, ihm ins Wort gefallen zu sein, strich er seine Kleidung glatt, um seinen Ärger darüber zu verbergen.

"Hat euch Mimma geschickt?

Sie hat mir schon seit einer Weile nicht mehr geantwortet und ich kann sie nicht erreichen.

Geht es ihr gut? Ist ihr etwas zugestoßen?", warf er nun fragend ein. Sofort hatte er die volle Aufmerksamkeit von Elester und Jinx. Sie sahen sich vielsagend an und erkannten die Chance, die sich ihnen geradezu anbot.

"Ähm...ja...genau. Mimma hat uns geschickt...um dich zu holen. Sie möchte, dass du mit uns kommst, damit wir dich zu ihr bringen können."

"Leider hindern sie die momentanen Zustände daran, dich persönlich zu kontaktieren, und deswegen hat sie uns beide zu dir geschickt, da sie uns vollkommen vertraut.

Mimma befindet sich in einem geheimen Unterschlupf und nur wir beide wissen, wie man dorthin gelangt", fügte Elester taktisch hinzu. Raven dachte nicht einmal im Entferntesten daran, dass die beiden Vampire ihn anlügen könnten, denn woher hätten sie sonst wissen sollen, dass Mimma und er ein Liebespaar waren. Doch dass er schon seit Längerem unter ihrer Beobachtung stand, kam ihm nicht in den Sinn. Er kaute auf seiner Unterlippe herum und dachte über seine nächsten Schritte nach. Zudem hoffte er, dass es Mimma gut ging.

"In Ordnung. Ich packe ein paar Klamotten zusammen, dann können wir los", meinte er entschlossen und wollte in sein Schlafzimmer gehen, doch Jinx hielt ihn auf.

"Nein, das geht nicht. Wir müssen sofort los. Es ist wirklich eilig!", drängte sie ihn. Dann gab sie sich einen Ruck und schritt an seine Seite, um sich bei ihm unterzuhaken. Sie befürchtete, dass er von Nahem unsäglich stinken würde, so wie sie es von Werwölfen sonst gewohnt war, und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Gerade als sie die Luft anhalten wollte, um nichts von seinem Gestank einatmen zu müssen, musste sie feststellen, dass er gar nicht so übel roch, wie sie zuvor vermutet hatte. Sie setzte ein verführerisches Lächeln auf und zog ihn sanft in Richtung der Wohnungstür, um ihn zum Gehen zu bewegen. Jinxs Erklärung schien ihm einzuleuchten. Er ließ sich von ihrem falschen Lächeln um den Finger
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