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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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beigewohnt hatte.

"Wir können nicht mit Sicherheit sagen, wie viel die Werwölfe von der Schriftrolle übernommen haben und wie gefährlich ihr Wissen für uns ist." Gerade noch in Sicherheit gedacht, wurden alle hellhörig. Sato pflichtete ihm bei und auch die Anderen stimmten ihm kopfnickend zu. Und plötzlich wurde ihm etwas bewusst. Hatte er doch mit eigenen Augen in einer der Textnachrichten von Raven, die er an Mimma geschickt hatte, die Warnung gelesen, dass sein nichtsnutziger Bruder Colin die Vampire auslöschen wollte. Ardric zählte eins und eins zusammen und wusste, dass er die Ältesten darüber in Kenntnis setzen musste.

"Aus geheimen Quellen weiß ich, dass Baddo wieder auf der Bildfläche erschienen ist.

Der elendige Köter führt nämlich das Himmelfahrtskommando an!

Ihm haben wir diesen Ärger erst zu verdanken. Und es wird schon bald passieren, wenn wir nicht etwas unternehmen, denn es hängt mit dem Blutmond zusammen, der demnächst am Himmel zu sehen ist!" Während er alles berichtete, was er davon wusste, schielte er verstohlen zu Mimma hinüber, deren Blick zwar angsterfüllt, jedoch abwesend war. Sie starrte auf die Tischplatte und schien mit ihren Gedanken an einem völlig anderen Ort zu sein. Ardric vermutete, dass sie im Geiste bei ihrem Geliebten war, und fuhr unbeirrt mit seiner Erläuterung fort.

"Der Blutmond ist ein Naturschauspiel, das sich nur selten ereignet. Dazu braucht man den Vollmond und zugleich eine totale Mondfinsternis. Steht die Sonne dann in einem günstigen Winkel, leuchtet der Mond in einem blutroten Licht, dessen spezielle elektromagnetischen Schwingungen, die auch nur zu diesem Zeitpunkt auftreten, verschiedenste Auswirkungen auf die Lebewesen auf der Erde haben können."

"Aber das ist schon in drei Tagen!

Wir haben keine Information darüber, wo sich Baddo aufhält. So gesehen, sind wir bereits dem Tode geweiht!" Alle blickten Avja überrascht an, die sonst nie etwas zu sagen pflegte. Ihre feine Stimme klang befremdend, denn sie erinnerte an die, eines kleinen und unschuldigen Mädchens. Ein panischer Unterton war deutlich herauszuhören. Erneut machte sich unter den Anwesenden lautstarker Unmut breit. Sato hob seine Arme und hielt den schweren Stab hoch. Augenblicklich wurde es wieder still.

"Es ist noch nicht zu spät für uns, meine Kinder. Wie ihr seht, halte ich den Beschwörungsstab von Weneg in Händen. Es liegt in seiner Macht, unsere Art zu retten.

Wir erbitten seine Hilfe, um die Vampire vor dem Untergang zu bewahren", erklärte Sato. Wieder war es Avja, die einen Einwand vorbrachte, jedoch klang ihre Stimme dieses Mal ruhig und gefasst.

"Du weißt, dass Weneg ein Pfand für seine Dienste verlangen wird. Und nie kann man im Voraus sagen, was es sein wird", ermahnte sie ihn.

"Keine Opfergabe ist groß genug, wenn es darum geht, die gesamte Rasse der Vampire vor der Ausrottung zu retten!", schmetterte er ihre Bedenken ab und begann damit, im melodischen Singsang eine Beschwörungsformel zu rezitieren, deren Sprache Mimma gänzlich unbekannt war. Sie lehnte sich an Ardrics Seite, um nach Schutz zu suchen. Ihr war mulmig zumute, denn sie wusste nicht, wen oder was sie zu erwarten hatte.

"Wer ist Weneg und warum kann nur er uns beschützen?", fragte sie ihn flüsternd, um nicht Satos Zorn auf sich zu ziehen. Dieser war jedoch so in seine Anrufung versunken, dass ihn nichts aus dem Rhythmus hätte bringen können.

"Weneg ist der Wächter der Welten. Er greift ein, wenn sich Ereignisse überschlagen und ein Einzelner oder eine ganze Spezies droht, die gesamte Macht auf Erden an sich zu reißen.

In der Geschichte der Menschheit gibt es unzählige Beispiele dafür. Adolf Hitler, Josef Stalin, oder Mao Zedong sind nur drei davon.

Hitler hatte sich die Pistole nicht selbst an die Schläfe gehalten, das war Weneg.
Oder Stalin. Den Schlaganfall hatte er ihm zu verdanken. Und auch der Tod von Zedong geht auf seine Kappe.

Leider müssen oft Millionen ihr Leben lassen, bevor der Wächter handelt und somit wieder das Gleichgewicht auf Erden herstellt." Ardric wurde unterbrochen, denn Sato beendete seine Beschwörung, indem er den schweren Stab dreimal auf den steinernen Boden niedersausen ließ. Anschließend herrschte Totenstille. Mimma versuchte zu erahnen, was als Nächstes geschehen würde, doch darauf war sie nicht gefasst.

Dichter schwarz gefärbter Rauch erschien wie von Zauberhand mitten auf der Tafel. Er schlängelte sich über die gesamte
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