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Der Blutmond

Der Blutmond

Titel: Der Blutmond
Autoren: T. J. Hudspeth
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Tischplatte und fiel von allen Seiten sturzbachartig über die Tischkanten hinunter ins Nichts. Erschrocken rutschte sie auf ihrem Stuhl zurück, denn sie befürchtete, der Rauch könnte ihr etwas anhaben. Ardric gab ihr mit einem kurzen Kopfschütteln zu verstehen, dass ihr nichts geschehen würde. Staunend wurde sie davon Zeuge, wie sich an einer Stelle der Rauch sammelte und zu einer riesigen Säule hochschraubte, die sich im Kreis drehte. Es glich einem aufgepeitschten Strudel, der sich jeweils in entgegengesetzte Richtungen bewegte.

"Wer hat mich herbeigerufen?", ertönte eine dunkle und verzerrte Stimme, die durch Mark und Bein ging und in den Ohren dröhnte.

"Das war ich, oh du erhabener Wächter der Welten", erwiderte Sato und verneigte sich demütig. Zum ersten Mal sah Mimma ihn in einer unterwürfigen Haltung. Das hatte sie nicht erwartet, denn sonst gab er sich machtvoll und unantastbar. Jedoch schien eine lächerliche Rauchsäule genug Macht zu besitzen, um ihm Ehrfurcht einzubläuen.

"Sprich, was ist euer Anliegen?", fragte die Stimme nun.

"Die uns feindlich gesinnten Werwölfe haben einen Weg gefunden, um den gesamten Vampiren mit einem Schlag den Garauszumachen. Somit hätten sie die ganze Macht und das muss verhindert werden.

Aus diesem Grund bitten wir Euch, uns beizustehen und sie aufzuhalten, bevor es zu spät ist!", forderte Sato. Ein fürchterliches Gelächter ertönte aus der Rauchsäule.

"Ihr wisst selbst, dass ich nicht handle, solange ich keine Gefahr sehe.

Und noch sind die Kräfte in Balance."

"Was soll das heißen?

Wollt Ihr erst eingreifen, wenn es zu spät ist und kein einziger Vampir mehr existiert?

Ihr seid doch an allem schuld, schließlich stammt das Ritual von Euch!", herrschte ihn Sato nun erzürnt an. Der steinalte Vampir hätte sich wohl besser zurück gehalten, denn nun drang ein bedrohliches Donnern aus dem Inneren des Rauchs.

"Zügle deine Zunge, Vampir!

Wir kennen uns zwar schon sehr lange, aber verwechsle mich nicht mit einem Freund!

Binnen weniger, als einem Herzschlag, könnte ich dich zu Staub zerfallen lassen.

Es obliegt alleine mir, wie ich in dieser Angelegenheit verfahren werde.

Ich werde eingreifen, wenn ich es für angebracht halte. Ihr Vampire müsst selbst sehen, wie ihr damit fertig werdet. Und nun verlange ich meine Entlohnung!", erwiderte die Stimme fordernd.

"Wofür verlangt Ihr eine Entlohnung, wenn Ihr doch nichts für uns getan habt?", wollte der Anführer der Ältesten wissen und musste sich stark zurückhalten, um Weneg, den Wächter der Welten, nicht noch mehr zu erbosen.

"Nichts ist umsonst, denn alles hat seinen Preis.

Auch ihr werdet zur rechten Zeit ein Opfer erbringen!" Völlig entgeistert starrte Sato in den Rauch hinein und glaubte nicht richtig gehört zu haben. Plötzlich bewegte sich die Rauchsäule in hoher Geschwindigkeit auf Mimma zu. Noch bevor sie wusste, wie ihr geschah, schnellte aus dem Rauchgebilde eine knöcherne Hand hervor, die sie am Unterarm packte und festhielt. Es war ein forscher und eisiger Griff, der wie Feuer auf ihrer Haut brannte. Panisch schrie sie auf und versuchte, sich loszureißen. Ardric und auch all die Anderen saßen wie versteinert da und beobachteten hilflos, was sich vor ihnen abspielte. Der schwarze Rauch schob sich zur Seite und gab die Umrisse eines grotesken und abstoßenden Gesichts frei, dessen Anblick nichts als Ekel hervorrief.

"Dein Blut ist bereits infiziert. Wie ein Parasit zirkuliert es in deinem Kreislauf. Es wird enden, auf die eine oder die andere Weise." Mit diesen Worten ließ er Mimma wieder los und verschwand hinter dem dichten Rauch. Im nächsten Moment gab es einen lauten Knall. Mit ihm verschwand schlagartig der Rauch und somit auch Weneg, der statt Antworten nur noch mehr Fragen aufgeworfen hatte.

Mimma betrachtete ihren Arm und rieb sich über die schmerzende Stelle, die Brandnarben aufwies, welche jedoch nicht abheilen wollten. Außer sich vor Wut gab Sato einen animalischen Schrei von sich, der tief aus seinem Bauch kam, um seinem Ärger Luft zu machen. Anschließend stürzte er ohne ein weiteres Wort aus dem Saal heraus, denn es blieb ihnen kaum noch Zeit, einen Schlachtplan auszuarbeiten, der sie vor der drohenden Gefahr, bewahren konnte.

    *****

Nachdem die Beschwörung des Wächters der Welten derart aus dem Ruder gelaufen war, zerrte Ardric seinen Protegier in seine Gemächer und versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Wie ein gefangener Löwe, der dem
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