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Der Blut-Pirat

Der Blut-Pirat

Titel: Der Blut-Pirat
Autoren: Jason Dark
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Sache ist gelaufen.«
    Auch Hogan hatte zugehört. »Moment mal.« Er bemühte sich um eine verständliche Aussprache. »Sie meinen, dass die Gefahr damit vorbei ist und wir nicht mehr damit rechnen müssen, von weiteren Bestien attackiert zu werden?«
    »Das meinen wir«, gab ich ihm recht.
    »Wie können Sie so sicher sein?«
    »Aus Erfahrung.«
    »Was ist denn mit uns?« Bisher hatten die beiden Diebe geschwiegen.
    Nun aber meldete sich Cervio, und in seiner Stimme hatte Angst mitgeklungen. Er war noch immer kreidebleich, hockte wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl und schaute uns von unten herauf bittend in die Gesichter. Sein Kollege sah kaum anders aus.
    »Ihr habt versagt«, stellte Suko fest. »Aber wir bringen euch in Sicherheit, auch vor den eigenen Leuten.«
    »Wohin denn?«
    Suko lächelte. »Scotland Yard hat immer sichere Orte, darauf könnt ihr euch verlassen. Bis dahin reicht nicht mal der lange Arm der Mafia. Ihr braucht also nicht zu zittern.«
    Sie nickten synchron und waren erleichtert. Man konnte sie ja nicht als Schwerverbrecher bezeichnen. Sie würden es beim Yard sogar noch gut haben.
    »Dann mal hoch«, sagte Suko. »Eine Fahrt in den anbrechenden Morgen hinein ist was Schönes, glaubt mir.«
    Da konnte er recht haben. Ich aber dachte daran, dass ich mich noch etwas hinlegen wollte. Die nahe Zukunft würde hart genug werden, das lag auf der Hand…
    ***
    Der Sprengmeister hieß Guy Sullivan, und er gehörte zu den harten Typen, die auch in einer TV-Serie gut als Sprengmeister hätten auftreten können, denn so wie er aussah, stellte man sich einen solchen Mann zumeist vor. Breit in den Schultern, trotzdem nicht dick, ein Kopf voller grauer Haare, die unter dem roten Helm des Chefs verschwanden.
    Arme, die Muskeln aufwiesen, und ein Gesicht, das Wind und Wetter regelrecht gegerbt hatte.
    Wenn es schwierig wurde, dann holte man ihn. So wie an diesem Berg, der abzurutschen drohte. In diesem Fall würde eine Ortschaft unter den Steinmassen zerstört werden.
    Ein ähnliches Phänomen hatte es vor kurzem in Germany gegeben, als ein Hang im Begriff war, in den Fluss Mosel zu rutschen. Durch eine genau getimte Sprengung war es den Spezialisten gelungen, die Gefahr zu bannen und den Hang so zu verflachen, dass nicht ein Felsstück in den Fluss gerollt war.
    Ähnliches wollte auch Sullivan durchführen. Er hatte mit den Sprengexperten aus der Schweiz gesprochen und sich noch gute Tipps geholt. Bei ihm war es nicht so schwierig, es sollte nur ein Drittel des Berges weggesprengt werden, und nicht nur, weil dieser Teil Gefahr lief, beim nächsten Regen abzurutschen, sondern auch, weil eine Straße geplant war, die direkt zum Highway führen sollte.
    Natürlich hatte es genügend Proteste von Umwelt-Organisationen gegeben, aber die waren ignoriert worden. Außerdem bedrohte der Berg die Menschen, da musste gesprengt werden, obwohl an dieser Bedrohung die Menschen selbst die Schuld trugen, denn sie hatten den Hang im Laufe der Jahre einfach abgeholzt.
    Es hatte auch andere Warnungen gegeben. So war ein Esoteriker zu Sullivan gekommen und hatte von einer drohenden Gefahr berichtet, die im Berg lauerte.
    Darüber hatte der Sprengmeister nur gelacht und die später folgenden schriftlichen Warnungen allesamt in den Papierkorb geworfen.
    An einem Donnerstag endlich war es soweit.
    Schaulustige hatten sich eingefunden, standen aber in einer großzügig angelegten Sicherheitszone, wo nichts passieren konnte.
    In einem Zelt saßen Sullivan und zwei seiner Assistenten noch einmal zusammen. Wieder gingen sie den Plan durch, stellten noch einmal Berechnungen an, und der Computer druckte die Ergebnisse aus, die sich nicht von den übrigen Berechnungen unterschieden.
    Das gab den Männern ein gutes Gefühl. Der Champagner stand schon kalt, und Guy Sullivan blickte auf seine Uhr.
    »Tja, Freunde, es ist soweit. In fünf Minuten wird es krachen.«
    Seine Assistenten nickten. Sie erhoben sich erst, als auch Sullivan aufgestanden war. Er verließ das Zelt, hielt aber noch die rechte Klappe hoch und fragte, wie es mit den Zeitungshyänen aussah.
    »Wir haben sie zurückschaffen lassen!« lautete die Antwort.
    »Das war gut.«
    Sullivan ging über einen schmalen Weg bis zu der Stelle, wo er vor einem Abgrund endete. Jedenfalls lief ein Hang so steil nach unten, dass es wie ein Abgrund wirkte. Wer hier stand, konnte sich wie ein Feldherr fühlen, so erging es auch Guy Sullivan.
    Vor ihm lag der Berg.
    Eine gewaltige Masse an
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