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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich
Autoren: Carol Grace
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das Bett, “und ich schlafe auf dem Fußboden.”
    “Du kannst nicht auf dem Boden schlafen. Er ist hart und kalt.”
    “Genau wie beim Camping. Bis auf die Sterne.”
    “Und den Schlafsack”, murmelte sie.
    “Er ist federleicht, mit Daunen gefüllt, mit Flanell abgesetzt und hat massig viel Platz.” Er konnte ihn sehen, ihn fühlen. Und er wollte, dass auch sie ihn sah und fühlte.
    “Wer schläft denn normalerweise mit dir darin?” fragte sie, den Kopf skeptisch zur Seite geneigt.
    “Niemand. Seit ich ihn gekauft habe, habe ich niemanden dazu eingeladen. Ich dachte immer … ich weiß nicht, was ich dachte.” Er schüttelte den Kopf. Hatte er geglaubt, irgendwo tief in seinem Innern, vergraben in seinem Unterbewusstsein, dass er eines Tages eine Frau finden würde, die seinen Schlafsack und ebenso sein Leben teilen würde? Wenn das so war, war er ein Dummkopf. Es war nur ein Traum. Ein Traum, der niemals Wirklichkeit werden würde. Dennoch konnte er das Bild nicht loswerden: Suzy in seinem Schlafsack, Suzy in seinem Bett…
    Sie räusperte sich. “Vielleicht könnten wir ein Lied singen”, schlug sie vor.
    “Am Lagerfeuer?”
    “Nein, hier in der Zelle. Um uns die Zeit zu vertreiben.
    Findest du nicht auch, dass es allmählich ein bisschen kalt hier drinnen wird?”
    “Kenn ich nicht, dies Lied, sing doch mal ein paar Strophen davon.”
    “Brady, du weißt genau, was ich gemeint habe.”
    Grinsend hob er die rechte Hand. “Ich schwöre, ich wusste es nicht. Ich dachte, das ist ein Lied.” Er öffnete den Mund und sang mit seinem dumpfen Bariton: “Findest du nicht auch, dass es allmählich ein bisschen kalt hier drinnen wird …”
    Suzy kicherte. Es war das erotischste Lachen, das er je gehört hatte. Warum war ihm das früher nicht aufgefallen? Wie konnte er sie dazu bringen, es noch mal zu wiederholen? Ihr Lachen war ansteckend. Er grinste, dann lachte er ebenfalls. Suzys Augen füllten sich mit Lachtränen. “Das war so dämlich.” Sie wischte sich die Augen. “Ich weiß gar nicht, warum ich lache.”
    “Um mir ein gutes Gefühl zu geben?”
    “So muss es wohl sein. Okay, also keine Lieder. Was bleibt dann noch?”
    Die Antwort darauf war so offensichtlich, dass Brady sie einfach nur ansah. Bis sie sich auf die Lippen biss und den Blick abwandte.
    “Brady …”
    “Warum nicht?”
    “Weil.”
    “Du bist nicht interessiert.”
    “Das stimmt, ich habe kein Interesse an einer Affäre. Das habe ich schon hinter mir. Und du vermutlich auch”, fügte sie mit einem prüfenden Seitenblick hinzu.
    “Kann sein. Aber du und ich … das ist etwas anderes.”
    “Aber ja, natürlich. Weil wir in einer Zelle eingesperrt sind, hm?”
    “Nein, weil wir wir sind. Weil du du bist und ich ich, und zusammen sind wir einfach perfekt.”
    “Für wie lange? Eine Nacht? Ein Wochenende, eine Woche?
    Nein, besten Dank.”
    “So lange du willst, okay?”
    “Ein Leben lang, okay?” konterte sie.
    Seine Wangenmuskeln spannten sich an. “Das kann ich nicht versprechen.”
    “Kannst du nicht… oder willst du nicht?”
    “Ich möchte nicht darüber reden.”

    “Schön. Ich glaube, ich lege mich ein Weilchen hin. Es war ein langer Tag.”
    Er stand auf und deutete mit einer galanten Geste auf die Pritsche, die er soeben geräumt hatte. “Bitte, mach es dir gemütlich. Oh, und wenn du die sanitären Einrichtungen benutzen möchtest, ich schaue nicht hin.”
    “Danke”, erwiderte sie steif, “gleichfalls.”
    Das Bett war schmal und hart, doch hier zu liegen, in die Decke eingewickelt, mit dem Gesicht zur Wand, hielt sie wenigstens davon ab, Brady zuzusehen, wie er in der Zelle auf und ab tigerte. Aber sie hörte ihn. Bis er plötzlich stehen blieb.
    Dann hörte sie nichts mehr. Sie befahl sich, sich nicht um ihn zu sorgen. Durch seine Camping-Ausflüge war er daran gewöhnt, auf hartem Boden zu nächtigen. Dennoch machte sie sich Sorgen. Und sie war neugierig. Schließlich drehte sie sich um.
    Er hockte auf dem Fußboden, die Knie angezogen, zusammengekrümmt, das Gesicht in den Händen vergraben.
    “Was ist los?” erkundigte sie sich mit sanfter Stimme.
    Er sah auf, seine Augen dunkel und unergründlich. “Nichts.
    Schlaf jetzt.”
    “Kann ich nicht. Nicht, solange du auf dem Fußboden liegst.
    Ich fühle mich so schuldig.”
    Er stand auf. “Okay, ich nehme das Bett, und du schläfst auf dem Boden.”
    Sie umklammerte den Rand ihrer Decke, als fürchtete sie, er würde sie ihr jeden Moment
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