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Der Beste für dich - ich

Der Beste für dich - ich

Titel: Der Beste für dich - ich
Autoren: Carol Grace
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Stattdessen schickte er einen der Deputys ins Diner, um ihm etwas zu Essen zu holen, oder er machte sich in der Mikrowelle eine Suppe heiß. Er arbeitete bis spät in den Abend hinein, obwohl er eigentlich gar nicht so viel zu tun hatte.
    Aber es war besser, als nach Hause zu fahren. Nach Hause. Es war kein Zuhause, nur ein Haus. Es gab Augenblicke, da saß er spätabends hinter seinem Schreibtisch und fragte sich, warum er überhaupt Sheriff geworden war. Es war der einsamste, undankbarste Job auf der Welt.
    An einem Montagmorgen - einige Wochen nach der Episode im Gefängnis - kam Hai in sein Büro gestürmt.
    “Haben Sie schon das von Suzy gehört?” wollte er wissen.
    Brady sah von seinem Schreibtisch auf. Alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Wenn er nicht gesessen hätte, dann wäre er bestimmt umgekippt. “Nein, und ich will es auch nicht”, versetzte er scharf.
    Hai klappte der Unterkiefer runter. “Aber …”
    “Ich sagte, ich will nichts hören”, wiederholte er und schlug mit der Faust auf den Tisch. Er wollte nicht hören, dass sie verlobt oder verheiratet war. Er wollte kein Wort über sie hören.
    Punkt.
    “Okay.” Hai hob beschwichtigend die Hände. “Wie Sie wollen. ” Damit machte er kehrt und ging.
    Doch die Neuigkeiten fraßen Brady innerlich auf. Die Neuigkeiten, die er gar nicht gehört hatte. Die Neuigkeiten, die er nicht hören wollte. Es riss ihn entzwei. Rastlos tigerte er in seinem Büro auf und ab. Schließlich schnappte er sich seinen Hut und öffnete die Tür. Er nahm den Hut wieder ab und setzte sich hinter seinen Schreibtisch. Er wollte telefonieren, feuerte den Hörer aber sogleich wieder auf die Gabel. Wie konnte sie nur! Wie konnte sie einen anderen heiraten! Wenn sie schon heiraten musste, dann gefälligst ihn.
    Aber was war mit den Nächten, wenn er nicht nach Hause kommen würde? Würde sie sich woanders Gesellschaft suchen, so wie seine Frau es getan hatte? Nein, denn sie war Suzy. Und er würde nicht zulassen, dass sie einen anderen heiratete.
    Er nahm seine Jacke, stürmte aus dem Büro und marschierte die drei Blocks bis zum Diner zu Fuß. Gerade als er die Glastür öffnen wollte, kam Suzy heraus.
    “Warte eine Sekunde, ich wollte dich sprechen.” Er packte sie am Arm.
    “Das ist ja lustig. Ich wollte gerade zu dir.”
    “Um mir die große Neuigkeit mitzuteilen?”
    “Dann weißt du es also schon?” Sie knöpfte ihre Jacke zu.
    “Ich habe da so eine Ahnung”, erwiderte er trocken. “Meinen Glückwunsch.” Er brachte ein missglücktes Lächeln zustande.

    “Danke.” Sie sah ihn prüfend an. “Können wir nicht irgendwohin gehen und etwas trinken? Es gibt da etwas, was ich dich fragen möchte.”
    “Wie wär’s gleich hier im Diner?”
    “Ja, das passt sogar ganz ausgezeichnet.”
    Sie wählten einen Tisch in der hintersten Ecke. Dottie setzte ihnen automatisch eine Tasse Kaffee vor und verschwand dann in der Küche.
    Suzy fuhr mit den Fingerspitzen über den Rand ihres Bechers. Sie war geschockt, wie elend Brady aussah. Es schien eine Ewigkeit her, seit sie ihn zuletzt gesehen hatte, und er hatte sich sehr verändert. Sein Gesicht wirkte hager, unter seinen Augen lagen dunkle Ringe.
    “Du hast vermutlich schon gehört, dass ich gekündigt habe”, setzte sie an.
    “Du hast deinen Job gekündigt?” wiederholte er ungläubig.
    “Schon?”
    “Ich weiß, das wird sich in meinem Lebenslauf nicht besonders gut ausnehmen, aber inzwischen ist mir das egal.”
    “Natürlich nicht. Du hast dann ja offensichtlich den Richtigen gefunden. Hör mal, Suzy, ich weiß nicht, wer es ist, aber du kannst ihn nicht heiraten. Heirate lieber mich.”
    “Wie bitte?” Das Herz schlug ihr gegen die Rippen. Jetzt musste er völlig durchgedreht sein. “Aber du hast doch gesagt…”
    “Ich weiß, was ich gesagt habe. Und ich glaube auch daran.
    Aber mit dir …”, er fuhr sich nervös durchs Haar, “ist das irgendwie anders. Wir beide würden es schon schaffen. Ich vertraue dir, und ich … ich … Du suchst doch einen Vater für Travis. Die Rolle könnte ich doch übernehmen. Warum sollten du und ich nicht…”
    Gerührt nahm Suzy seine Hand. “Das ist nicht nötig. Dein Angebot ist sehr großzügig, Brady, und ich weiß es zu schätzen, aber mir ist bewusst geworden, dass ich mic h eigentlich nur nach den alten Zeiten zurücksehne. Wie sieht’s aus, könnte ich nicht meinen alten Job zurückhaben?”
    Er stellte seinen Becher mit einem Knall auf den
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