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Der Baby-Test

Der Baby-Test

Titel: Der Baby-Test
Autoren: Kasey Michaels
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und davongefahren war - Chip mit einem breiten Lächeln, Candie mit einem verdächtigen Glanz in den Augen. Jetzt würden sie schon auf dem langen Flug in die dichtbewaldeten Pocono-Berge sein.
    Wo, zum Teufel, ist sie? lautete die Frage eine Weile später, als ein verdächtiger Geruch aus Charlies Windel aufstieg. Eine weitere Stunde später hatte Chelsea Dougs Unterlippe gepackt und zog mit aller Macht daran. Da flehte er bereits stumm um die baldige Rückkehr seiner Lebensgefährtin.
    Er wollte gerade zum dritten mal am Flughafen anrufen, um sich zu vergewissern, dass ihre Maschine nicht entführt worden war, als er ihre Schritte im Flur hörte. Er rannte zur Tür wie ein Verdurstender, der in der Wüste eine Karawane mit Wasserfässern erspäht hatte. Stärker als seine Erleichterung war nur der Wunsch, sie daran zu hindern, ihre Rückkehr mit dem üblichen "Hallo, Liebling, ich bin wieder da!" anzukündigen.
    Die Zwillinge waren nämlich eben in ihren Reisebettchen eingeschlafen, die Doug zusammen mit Chip im Gästezimmer aufgebaut hatte. Wenn jemand sie jetzt wieder aufweckte, ehe er wenigstens eine Scheibe Brot gegessen hatte, würde er... ja, dann würde er wohl in Tränen ausbrechen.
    Doug riss die Tür so heftig auf, dass Liz, die gerade den Schlüssel ins Schloss stecken wollte, beinahe das Gleichgewicht verlor. "Du bist wieder da", flüsterte er überflüssigerweise, schloss sie in die Arme und drückte sie so fest, dass sie nicht mehr atmen konnte. Sein Gesicht halb von ihrem blonden, ziemlich feuchten Haar verborgen, schickte er ein Stoßgebet zum Himmel. Danke, lieber Gott. Sie ist zu Hause.
    Liz befreite sich sanft aus seiner Umarmung und sah ihn an, als hätte er zumindest einen Teil seines Verstandes verloren.
    "Hat dir mein Büro denn nicht ausgerichtet, dass die Maschine Verspätung hat?" fragte sie und ging rasch zur Couch, als er Anstalten machte, sie erneut an sich zu ziehen. Sie strich sich das kinnlange Haar hinter die Ohren, so dass ihr makelloses Profil zu sehen war. Unter ihren müde dreinblickenden grünen Augen waren dunkle Ringe. "O Doug, ich hätte dich selbst anrufen sollen. Es tut mir leid, dass du dir Sorgen gemacht hast."
    "Sorgen? Ich?" Doug ging zur Küche und hoffte, dass ihr Blick auf ihn gerichtet war und nicht etwa auf den grinsenden blauen Plüschbären, der auf dem Fernsehsessel in der Ecke thronte. Eigentlich dachte er, er hätte alle verräterischen Spuren im Wohnraum beseitigt. Wie hatte er den verflixten Bären nur übersehen können? "Aber nein. Ich weiß nur, dass du es hasst, bei Sturm zu fliegen, und ich habe im Wetterbericht zwischen Utah und New York nichts als Tiefdruckgebiete gesehen. Du siehst ganz erschöpft aus? War es ein unruhiger Flug?"
    "Unruhig? Äh ... Ja. Entweder das, oder ich habe mir den Magen verdorben. Um ehrlich zu sein, mir war die ganze Zeit fürchterlich übel. Würde es dir sehr viel ausmachen, wenn wir heute nicht zum Essen ausgehen?"
    Der liebe Gott war also doch auf seiner Seite. Doug schloss vor Erleichterung einen Moment die Augen. "Überhaupt nicht", versicherte er im Brustton der Überzeugung. "Ich wollte mir ohnehin gerade ein Sandwich mit Erdnussbutter machen. Willst du auch eins? Ich weiß, dass du genauso wild auf Erdnussbutter bist wie ich. Liz? Liz!"
    Er sprach ins Nichts, denn Liz war aufgesprungen und mit der Hand vor dem Mund ins Bad gerannt.
    Die krachend ins Schloss fallende Tür weckte Charlie, der wiederum Chelsea aus dem Schlaf riss. Vielleicht war es auch umgekehrt. Eigentlich war es nebensächlich, wer zuerst wach wurde, denn innerhalb von Sekunden brüllten beide Zwillinge aus vollem Halse. Dougs Gnadenfrist war abgelaufen.
    "Nicht so laut!" flehte er. "Wisst ihr, ich wollte Liz eigentlich in Ruhe auf euch vorbereiten ..." Zuerst holte er Charlie heraus und versuchte dann behutsam, Chelseas Finger von der Umrandung des Gitterbettchens zu lösen, damit er sie ebenfalls hochnehmen konnte. "Ich wusste gar nicht, dass Babys so viel Kraft haben", meinte er, als sie ihn erst am Hemd und schließlich an den Haaren packte. Er trug sein schwarzes Haar modisch lang, wünschte aber inzwischen, er hätte sich einen Bürstenschnitt machen lassen. "Jetzt hört mal zu, ihr beiden", flüsterte er. "Wenn ihr mir versprecht, jetzt ganz brav zu sein, besteht noch eine winzige Chance, dass Liz uns drei nicht auf die Straße setzt."
    "Doug?" Liz stand an der Tür zum Gästezimmer. Sie war noch etwas blasser als vorhin, und ihre Stimme
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