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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex
Autoren: Eoin Colfer
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später stieg eine riesige Feuerkugel aus der Tiefe auf, doch sie wurde umgehend von den endlosen Wassermassen der Tiefsee gelöscht. Die Druckwelle der Explosion jedoch flutete über den Klippenrand hinweg, riss jahrhundertealte Korallen los und ließ das lose Ende der Röhre auf und ab tanzen wie ein Springseil, so dass der Riesenkrake panisch die Flucht ergriff.
    Die Insassen der Röhre wurden durcheinandergewirbelt, die Guten wie die Bösen, und zum Schott der Nostremius geschleudert, das kurz darauf von einem verdutzten Techniker geöffnet wurde. Der abgeklärte Meeresgnom schrie zu seiner unendlichen Schande wie ein Feenbaby, als er unvermittelt einen riesigen, mit weißem Staub bedeckten Menschenmann vor sich hatte.
    »Ein Zombie!«, kreischte er.
    Zu seinem Pech standen zwei seiner Kollegen hinter ihm in der Schleuse, und sie zum Schweigen über diesen Vorfall zu verpflichten kostete ihn den Nachtisch der nächsten drei Wochen.

Epilog
    A ls Artemis aufwachte, sah er Holly und Foaly. Sie waren über ihn gebeugt. Holly wirkte besorgt, während Foaly ihn musterte wie ein Laborexperiment.
    Ich habe keine Schmerzen , dachte Artemis. Sie müssen mir etwas gegeben haben .
    Und dann: Ich sollte etwas tun, um die Stimmung aufzulockern .
    »Ah, meine Prinzessin. Und der edle Zentaur. Wie geht es euch an diesem wunderbaren Morgen?«
    »D’Arvit« , sagte Holly. »Es ist der Ritter in schimmernder Rüstung.«
    »Hmm«, brummte Foaly. »So ist das eben mit dem Atlantis-Komplex. Je weiter er fortschreitet, desto weniger kann man einschätzen, wann der nächste Anfall kommt. Ich dachte, der Medikamentencocktail würde Artemis zurückholen, aber zumindest kann Orion uns sagen, was Artemis vorhat.«
    Er beugte sich näher zu ihm. »Orion, edler Jüngling, weißt du zufällig das Passwort für Artemis’ Firewall?«
    »Natürlich«, erwiderte Artemis. »Es lautet M-A-U-L-E-S-E-L .«
    Foaly hatte es bereits halb aufgeschrieben, als der Groschen fiel. »Haha, Artemis. Sehr komisch. Ich wusste von Anfang an, dass du es bist.«
    Holly lachte jedoch nicht. »Das war nicht witzig, Artemis. Der Atlantis-Komplex ist kein Scherz.«
    Allein bei der Erwähnung der Krankheit spürte Artemis, wie sich die bösartige Vierer-Brut in seinem Hinterkopf erneut regte.
    Bitte, bitte. Nicht schon wieder , dachte er.
    »Es würde mir wirklich helfen, wenn ihr die Plätze tauschen könntet«, sagte er, bemüht, ruhig und souverän zu klingen. »Und könntet ihr die Rollos an den Luken ganz runterziehen? Oder richtig aufmachen, aber nicht so halb dazwischen. Das irritiert mich.«
    Am liebsten hätte Holly ihn geschüttelt, bis er wieder zu Verstand kam, aber Professor Argon hatte ihr geraten, die Wünsche des Menschenjungen zu befolgen, bis er ihn in seiner psychiatrischen Klinik hatte.
    Opal Kobois altes Zimmer ist noch frei , hatte der Arzt strahlend gesagt, und Holly vermutete, dass er bereits über den Titel des unvermeidlichen Buchs nachdachte.
    Also sagte sie: »In Ordnung, Artemis. Ich kümmere mich um die Rollos.«
    Als sie auf den Schalter mit der kleinen Sonne drückte, der die automatische Glasverdunklung aufhob, bemerkte sie die Schwärme exotischer Fische, die im Lichtschein der Steuerbordflossen der Nostremius badeten.
    Wir schwimmen alle zum Licht , dachte sie, und dann fragte sie sich, weshalb sie plötzlich so philosophisch wurde. Zu viel Nachdenken ist einer der Gründe, weshalb Artemis jetzt in diesem Zustand ist. Wir müssen etwas dagegen unternehmen .
    »Artemis«, sagte sie, um einen aufmunternden Tonfall bemüht, »Professor Argon hat gefragt, ob du irgendwelche Aufzeichnungen hast, ich meine über …«
    »Meinen Abstieg in den Wahnsinn?«, vervollständigte Artemis die Frage.
    »Na ja, genau genommen, sagte er über den Fortschritt des Komplexes . Er meinte, die Betroffenen würden häufig eine Art Tagebuch führen, weil sie ein starkes Bedürfnis verspüren, verstanden zu werden, nachdem sie …«
    Wiederum beendete Artemis den Satz für sie. »Nachdem wir tot sind. Ich weiß. Ich verspüre den Drang noch immer.« Er zog den Ring von seinem Mittelfinger. »Das ist mein ZUP -Communicator, erinnert ihr euch? Ich habe ein Video-Tagebuch angelegt. Ist bestimmt eine spannende Abendunterhaltung.«
    Foaly nahm den Ring. »Ich schicke das mal eben zu Argon runter. So kann er sich schon mal vorab informieren, bevor er dich in den weißen Kittel steckt.« Dann ging ihm auf, was er gesagt hatte. »Entschuldige. Caballine beschwert
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