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Der Atlantis-Komplex

Der Atlantis-Komplex

Titel: Der Atlantis-Komplex
Autoren: Eoin Colfer
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Krankenschwestern und Ärzte, die alle bald Fans der Jadeprinzessin sein würden.
    Butler ließ sich an der Wand hinunterrutschen, bis er auf dem Boden saß, und hielt Artemis’ Handy hoch.
    Vielleicht habe ich ja kein Netz , dachte er hoffnungsvoll.
    Aber er hatte, vier Striche sogar. Artemis hatte das Handy so konstruiert, dass es Zugang zu sämtlichen verfügbaren Netzen hatte, einschließlich militärischer und unterirdischer. Man musste schon auf dem Mond sein, um mit diesem Handy keinen Empfang zu haben.
    Los jetzt. Hör auf, es vor dir herzuschieben. Ruf an.
    Butler scrollte durch die Kontaktliste und klickte Angeline Fowls Handynummer an.
    Es dauerte ein paar Sekunden, bis die Verbindung stand, da der Anruf erst nach Haven, dann über einen Satellit und von dort nach Irland geleitet werden musste, und als das Freizeichen schließlich kam, war es der Dreierton von Erdland.
    Vielleicht schläft sie ja.
    Doch Angeline nahm beim zweiten Klingeln ab.
    »Artemis? Wo bist du? Warum hast du nicht angerufen?«
    »Nein, Mrs Fowl. Ich bin’s, Butler.«
    Als Angeline begriff, dass Butler sie über Artemis’ Handy anrief, befürchtete sie natürlich sofort das Schlimmste. »Großer Gott! Er ist tot, nicht wahr? Ich hätte ihn niemals gehen lassen dürfen.«
    »Nein, nein, Artemis geht es gut«, sagte Butler hastig. »Er hat nicht mal einen Kratzer.«
    Angeline schluchzte ins Telefon. »Gott sei Dank. Ich könnte mir das nie verzeihen. Ein Fünfzehnjähriger, der die Welt retten will, noch dazu mit Unterirdischen. Was habe ich mir nur dabei gedacht? Jetzt ist Schluss damit. Von nun an werden wir ein ganz normales Leben führen.«
    Ein normales Leben? Ich weiß nicht mal mehr, was das ist , dachte Butler.
    »Kann ich mit ihm sprechen?«
    Na bitte.
    »Im Moment nicht. Er … äh … hat ein Schlafmittel bekommen.«
    »Ein Schlafmittel? Sie haben doch eben gesagt, er wäre nicht verletzt!«
    Butler zog eine Grimasse. »Ist er ja auch nicht. Jedenfalls nicht äußerlich.«
    Er hörte förmlich, wie Angeline Fowl anfing zu kochen. »Was soll das denn heißen? Fangen Sie jetzt gefälligst nicht an, in Rätseln zu sprechen, Mann! Ist Artemis nun verletzt oder nicht?«
    Butler wäre lieber allein gegen ein Sondereinsatzkommando angetreten, als diese Nachricht zu übermitteln, aber was blieb ihm anderes übrig? »Artemis hat ein psychisches Problem. So etwas Ähnliches wie eine Zwangsstörung.«
    »Oh nein«, sagte Angeline, und einen Moment lang dachte Butler, sie hätte ihr Handy fallen lassen, doch dann hörte er sie atmen, flach und schnell.
    »Es ist heilbar«, sagte er. »Wir bringen ihn jetzt in eine Spezialklinik, die beste, die es in Erdland gibt. Er ist in keiner Weise in Gefahr.«
    »Ich will ihn sehen.«
    »Das werden Sie bald. Sie schicken jemanden rauf, um Sie zu holen.« Das stimmte zwar nicht, aber Butler schwor sich, dass er dafür sorgen würde, sobald das Gespräch beendet war. »Was ist mit den Zwillingen?«
    »Das Kindermädchen kann über Nacht hierbleiben. Artemis’ Vater ist bei einem Gipfeltreffen in São Paulo. Ich werde ihm alles erzählen müssen.«
    »Nein«, sagte Butler rasch. »Bitte tun Sie das nicht sofort. Sprechen Sie erst mit Artemis.«
    »W-wird er mich erkennen?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte Butler.
    »Also gut, Butler. Dann packe ich jetzt ein paar Sachen. Sagen Sie den Unterirdischen, sie sollen zehn Minuten bevor sie hier sind anrufen.«
    »Mache ich.«
    »Und, Butler?«
    »Ja, Mrs Fowl?«
    »Passen Sie auf meinen Jungen auf, bis ich da bin. Die Familie ist das Wichtigste, das wissen Sie.«
    »Ja, Mrs Fowl, ich weiß. Und ich passe auf ihn auf.«
    Dann wurde die Verbindung unterbrochen, und Angeline Fowls Gesicht verschwand vom Display.
    Die Familie ist das Wichtigste , dachte Butler. Wenn man Glück hat.
    Mulch streckte den Kopf um die Ecke. Aus seinem Bart troff eine zähe Flüssigkeit, in der ganze Möhren zu schwimmen schienen. Seine Stirn war mit leuchtend blauer Brandsalbe bedeckt. »He, Leibwächter. Sie sollten sich besser in die Sporthalle schwingen. Dieser Riesenwichtel bringt Ihre Schwester noch um.«
    »Wirklich?«, sagte Butler zweifelnd.
    »Wirklich. Juliet scheint heute nicht in Form zu sein. Bewegt sich wie eine Schlenkerpuppe. Das reinste Trauerspiel. Alle wetten gegen sie.«
    »Ich verstehe«, sagte Butler und richtete sich auf, so gut es ging.
    Mulch hielt ihm die Tür auf. »Es wird bestimmt spannend, wenn Sie dazukommen, um ihr zu helfen.«
    Butler grinste. »Ich
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