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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg
Autoren: Michael McCollum
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Glutball verschwand. Auf der anderen Seite der Front explodierte ein Schiff der zweibeinigen Ungeheuer und trieb, sich langsam überschlagend, in die Schwärze davon. Die Hälfte seiner Länge war weg, und das Wrack verstreute Körper und halb geschmolzene Metalltrümmer in den Raum.
    »Erster Krieger, wir werden angegriffen«, meldete sein Beobachter.
    »Beginne Abwehr. Erwidere Feuer auf die Schiffe, die auf uns feuern. Maschinen volle Kraft. Kurs auf dieses Loch in ihrer Verteidigung direkt voraus.«
    Dasanu fühlte das leise Erzittern des Rumpfes unter den Raketenstarts, die mit ihren weiß glühenden Abgasflammen die Stahlplatten des Rumpfes überspülten. Er sank tiefer in seinen gurtbespannten Rahmen, als die Triebwerke Sternjäger in die Richtung beschleunigten, wo vor wenigen Augenblicken noch ein Kreuzer der Zweibeiner den Raum bewacht hatte. Auf seinem Bildschirm näherten sich kleine Raketensymbole seinem Schiff. Laserstrahlen blinkten auf und zerstörten sie. Aber mit jeder anfliegenden Rakete, die getroffen wurde, schienen die Zerstörungspunkte näher zu kommen.
    »Beginne Ausweichmanöver«, befahl er.
    Es war der letzte Befehl, den er gab.
    Vier Raketensymbole erloschen nicht und rasten weiter auf Sternjäger zu. Laser fingerten ihnen entgegen und zerstörten zwei Raketen, brachten eine dritte zur Explosion. Unglücklicherweise blendete die Explosion nuklearen Feuers die Bordsensoren fast drei Herzschläge lang. Das genügte dem überlebenden Raketengeschoss, seine Beute zu erreichen. Es gab einen Lichtblitz, der zu einer sphärischen Glutwolke anschwoll, und plötzlich war Sternjäger verschwunden. Stirnrunzelnd beobachtete Sergej Gower ein Duell zwischen zwei Orbitalfestungen. Seine holographische Lagedarstellung zeigte die taktische Situation im gesamten Faltpunkt. Die eindringenden Ryall-Schiffe hatten fürchterliche Verluste erlitten. Von den mehr als tausend Schiffen, mit denen der Feind in die Schlacht gegangen war, hatte er weniger als vierhundert übrig. Von den achtzehn Orbitalfestungen, die den Transit in den Faltpunkt Darthan/Spica gemacht hatten, blieben nur sechs übrig, und auch sie waren mehr oder weniger stark beschädigt.
    Er seinerseits hatte an Verlusten mehr als dreißig zerstörte und weitere vierzehn schwer beschädigte und kampfunfähige Schiffe zu beklagen. Allerdings war das Missverhältnis der Verluste hauptsächlich auf die Desorganisation und Orientierungslosigkeit der Ryall-Schiffe unmittelbar nach ihrer Ankunft auf dieser Seite des Faltpunktes zurückzuführen, wo sie sofort ins Kreuzfeuer der Blockadestreitkräfte gekommen waren, bevor sie sich zum Kampf formieren konnten. Und trotz ihrer Verluste war die Ryall-Flotte zahlenmäßig noch immer stärker als seine eigene Kampfgruppe, und seine Schiffe begannen unter Munitionsmangel zu leiden.
    »Geben Sie mir eine Übersicht über alle Schiffe und ihre noch vorhandenen Munitionsvorräte«, befahl er seinem Logistikoffizier.
    Kurz darauf erschien die schematische Darstellung auf dem Bildschirm. Die Hälfte der Kreuzer hatte sich bereits verschossen, und selbst die Schlachtschiffe begannen in den roten Bereich zu kommen.
    Gower murmelte eine Verwünschung und fragte sich, ob sie doch noch überwältigt würden.
    Plötzlich explodierte die Ryall-Festung, die er beobachtet hatte, und die eigene Orbitalfestung verlagerte ihr Feuer auf die kleineren Schiffe, die verzweifelt dem Faltpunkt zu entfliehen suchten. Wenigstens die Festungen hatten die Magazinkapazität, die ihnen erlaubte, weiterzufeuern, nachdem die Schiffe der Flotte sich längst verschossen hatten. Mehrere Ryall-Schiffe im Wirkungsbereich der Festung explodierten kurz nacheinander.
    Grimmig lächelnd schaltete er die Flottenfrequenz ein, die ihn mit allen Schiffen der Kampfgruppe Darthan verband.
    »Alle Festungen konzentrieren ihr Feuer auf die Schiffe im Faltpunkt. Ihre Abwehr scheint nachzulassen. Ich wiederhole, alle Festungen konzentrieren ihr Feuer auf die feindlichen Schiffe.«
    Die eigenen Festungen verlagerten ihr Feuer, und langsam nahm die Zahl der Explosionen im Faltraum während der nächsten Minuten deutlich zu. Selbst die feindlichen Festungen schienen weiter im Feuer zu stehen. Innerhalb von zwei Sekunden wurden aus sechs Ryall-Festungen vier. Gower beobachtete die Lagedarstellung, während die Zählung der Feindschiffe eine stetige Verminderung zeigte. Der Prozess schien sich sogar zu beschleunigen. Je geringer die Zahl, desto rascher die Abnahme.
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