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Der 8. Tag

Der 8. Tag

Titel: Der 8. Tag
Autoren: David Ambrose
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glaube, das will jeder von uns wissen. « Der Verteidigungsminister schlug mit der flachen Hand auf den Kabinettstisch, um den sie alle versammelt waren. Es war unter diesen Umst ä nden in keiner Beziehung eines der ü blichen Treffen. Es war einfach eine Versammlung von ver ä ngstigten Frauen und M ä nnern in einem Raum, de s sen Jalousien geschlossen waren, damit kein Lichtstrahl nach drau ß en drang und die Welt jenseits des Raumes in Aufr e gung versetzen konnte. W ä hrend all seiner Jahre in den h ö h e ren Ebenen der Regierung hatte Jonathan so etwas noch nie erlebt. Der Energieminister hatte sich als Einziger gesetzt und sein Gesicht in die H ä nde vergraben.
    » Wie ist das passiert? « , fragte der Premierminister. » Wie konnte das Programm sich befreien, wenn wir mal davon ausgehen, dass wir es mit einer k ü nstlichen Intelligenz zu tun haben, wie uns gesagt wurde? Und wie ist es in den Computer von Brinkley Sands gekommen? «
    » Wie, um Himmels willen, ist es in den Computer geko m men! « Der Verteidigungsminister steigerte sich in einen Au s bruch gerechter Emp ö rung. » Ob es nun eine Person oder ein Programm ist, macht keinen Unterschied. Der Computer h ä tte v ö llig autark sein m ü ssen, von allen Verbindungen zur A u ß enwelt abgeschnitten. Uns war gesagt worden, dass so etwas nie passieren k ö nnte. Aber es ist passiert! «
    Der Energieminister sch ü ttelte leicht den Kopf und mu r melte etwas davon, dass er die besten Berater hinzugezogen h ä tte. Es blieb an Lord Fraser, dem wichtigsten Berater, in die Bresche zu springen.
    Er war Ende vierzig, sah aber j ü nger aus, ein schlanker Mann mit zartem Knochenbau, dessen verstrubbeltes Haar schon d ü nner wurde. Das einzig Auff ä llige an ihm waren seine hellen, starren Augen wie Suchscheinwerfer, die von dem einzigen Verstand gespeist wurden, dem Jonathan sich je unterlegen gef ü hlt hatte. Ein Nobelpreistr ä ger hatte einmal ihm gegen ü ber von Peter Fraser behauptet, » er hat f ü nf Gehi r ne statt dem ü blichen einen und jedes davon ist besser als Ihres. «
    » Der Verteidigungsminister hat absolut Recht « , erkl ä rte P e ter Fraser mit unersch ü tterlicher Ruhe. » Es macht keinen U n terschied, ob wir es hier mit einer k ü nstlichen Intelligenz oder einem Menschen zu tun haben, au ß er dass eine k ü nstliche Intelligenz m ö glicherweise gr öß ere Ausdauer als ein Mensch hat und damit bessere Erfolgsaussichten. Zu dem Umstand des Eindringens in den abgeschirmten Computer von Brinkley Sands kann ich Sie nur daran erinnern, dass es sich hier um eine neue Anlage handelt, sodass eine Reihe von unwesentl i chen und zeitlich begrenzten Umst ä nden dazu gef ü hrt haben k ö nnen. «
    » Das ist keine Entschuldigung! « , protestierte der Finanzm i nister, wobei er seine ü bliche Haltung des Volkstribunen ei n nahm.
    » So war es auch nicht gemeint, eher als Feststellung, dass hundertprozentige Sicherheit nicht existiert. Ein Restrisiko bleibt immer, vielleicht nur f ü r einen gewissen Zeitraum, i m mer nur partiell und ohne Zweifel gering, aber es besteht i m mer ein Risiko und wir sind bereit es einzugehen. «
    Er machte eine Pause, lie ß seinen Blick durch den Raum schweifen und seine Worte wirken. Niemand widersprach ihm. Mehr als ein Kabinettsmitglied hatte in der Vergange n heit gegen Peter Fraser argumentiert und bereute es immer noch.
    » Weiterhin « , fuhr er fort, » wenn diese k ü nstliche Intell i genz, wie wir gesehen haben, f ä hig ist diesen besonderen Computer in dieser speziellen Anlage zu ü bernehmen, dann k ö nnen Sie als gesichert ansehen, dass es kaum einen Comp u ter, einen Reaktor oder selbst Atomwaffen auf der Welt gibt, die sie nicht auch unter ihre Kontrolle bringen k ö nnte. Mit anderen Worten, meine Damen und Herren, wir sehen uns einem sehr ernst zu nehmenden Gegner gegen ü ber. «
    Die sich in die L ä nge ziehende Stille wurde schlie ß lich von der leise ausgesprochenen Frage des Premierministers gebr o chen.
    » Sie sind also davon ü berzeugt, dass wir es hier mit einer k ü nstlichen Intelligenz zu tun haben? «
    » Von dem, was ich bis jetzt wei ß , sehe ich keinen Grund das anzuzweifeln. «
    Ein Telefon klingelte. Alle schreckten auf, sogar Jonathan, obwohl er auf den Anruf gewartet hatte. Die Stimme hatte ihm gesagt, dass sie um diese Zeit wieder Kontakt aufnehmen w ü rde um einen vollst ä ndigen Bericht ü ber die Lage in Do w ning Street zu erhalten. Sie hatte
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