Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
Vom Netzwerk:
Koteletten und Strähnen des rötlich grauen Bartes.
    Sie zielte mit der Pistole direkt auf Jenks. »Ich habe ein Geschenk für dich, Nick.«
    »Ein Geschenk?«, fragte Jenks mit verzweifelter Stimme. »Wovon, zum Teufel, redest du?«
    »Deshalb sind wir ja hier. Wir wollen unsere Eheversprechen erneuern.« Chessy holte einen kleinen Lederbeutel aus dem Sakko und warf ihn Jenks vor die Füße. »Los, mach ihn auf.«
    Nicholas Jenks kniete schwerfällig nieder und nahm den Beutel. Er öffnete ihn. Der Inhalt ergoss sich in seine Hand. Seine Augen traten vor Entsetzen hervor.
    Die sechs fehlenden Trauringe.
    »Chessy, mein Gott«, stammelte er. »Du hast den Verstand verloren. Was willst du denn damit ?« Er hielt einen Ring hoch. »Die bringen dich in die Todeszelle.«
    »Nein, Nick«, erklärte Chessy und schüttelte den Kopf. »Ich will, dass du sie verschluckst. Beseitige die Beweise gegen mich.«
    Jenks Gesicht zuckte angewidert. » Was soll ich tun?«
    »Die Ringe hinunterschlucken. Jeder steht für einen Menschen, den du zerstört hast. Dessen Schönheit du vernichtet hast. Sie waren unschuldig - wie ich . Kleine Mädchen am Hochzeitstag.
Du hast uns alle gemordet, Nick - mich, Kathy, Joanna. Und jetzt sollst du uns etwas zurückgeben. Mit diesem Ring gelobe ich feierlich. «
    Jenks warf ihr einen wütenden Blick zu und schrie: »Das reicht, Chessy.«
    »Ich sage, wenn es reicht. Du liebst doch Spiele, also spiel mit. Spiel mein Spiel. Schluck sie runter! « Sie verlieh der Aufforderung mit der Waffe Nachdruck. »Es hat auch gar keinen Sinn, sich einzureden, ich würde nicht abdrücken, Liebling.«
    Jenks nahm einen Ring und hob ihn an die Lippen. Seine Hand zitterte heftig.
    »Das war Melanie, Nicky. Du hättest sie gemocht. Sportlich … gute Skiläuferin … Taucherin. Dein Typ, richtig? Sie hat sich bis zum Schluss gewehrt. Aber du magst es nicht, wenn wir uns wehren, nicht wahr? Du möchtest immer die totale Kontrolle haben.«
    Sie spannte die Pistole und zielte auf Jenks’ Kopf.
    Jenks steckte den Ring in den Mund. Mit angewidertem Gesichtsausdruck schluckte er ihn hinunter.
    Chessy verlor die Nerven. Plötzlich schluchzte und zitterte sie. Länger konnte ich nicht warten.
    »Polizei!«, schrie ich und trat vor, meine.38er mit beiden Händen ausgestreckt. Ich zielte direkt auf sie.
    Sie wirbelte herum, schien jedoch keineswegs überrascht zu sein, mich zu sehen. Dann blickte sie wieder zu Jenks hinüber. »Er muss bestraft werden.«
    »Es ist vorbei«, sagte ich und ging vorsichtig auf sie zu. »Bitte, Chessy, kein weiteres Blutvergießen.«
    Als würde ihr jetzt plötzlich klar, was aus ihr geworden war, welche furchtbaren Taten sie begangen hatte, sah sie mich an. »Es tut mir Leid … Mir tut alles Leid, was passiert ist - aber das hier nicht!«
    Dann drückte sie ab und schoss - auf Jenks.
    Ich schoss ebenfalls - auf sie.

    Chessys zierlicher Körper wurde nach hinten geschleudert und prallte gegen die Mauer. Dort sank sie zusammen. Ihre schönen Augen wurden riesig und ihr Unterkiefer fiel herab.
    Ich sah, dass sie Jenks verfehlt hatte. Ungläubig starrte er sie an. Er hatte nicht geglaubt, dass sie fähig sein würde, auf ihn zu schießen, hatte nicht gedacht, dass sie ihn so abgrundtief hasste. Er hatte sich immer noch in dem Glauben gewiegt, dass er sie kontrollierte und dass sie ihn noch liebte.
    Ich lief zu Chessy hinüber, doch es war zu spät. Ihre Augen waren bereits verschleiert. Blut strömte aus ihrer Brust. Ich hielt ihren Kopf. Wie schön sie war - wie Melanie, Rebecca, Kathy -, und jetzt war auch sie tot.
    Nicholas Jenks atmete erleichtert auf. »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich unschuldig bin.«
    Verächtlich schaute ich ihn an. Acht Menschen waren tot. Die Hochzeitspaare, Joanna und jetzt seine Frau. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich unschuldig bin. Dachte er das wirklich?
    Ich holte aus und schlug ihm mit der Faust auf den Mund. Ich spürte, wie einige Zähne abbrachen. Dann fiel Jenks auf die Knie. »So viel für Ihre Unschuld, Jenks!«

125
    Ich rannte. Dabei wurde mir bewusst, dass ich eigentlich nicht mehr genau wusste, was ich tat oder wo ich war. Irgendwie führten mich meine Instinkte zurück zu der Stelle, wo Chris angeschossen worden war.
    Er saß immer noch an die Säule gelehnt da, in unveränderter Stellung. Er sah aus, als warte er auf meine Rückkehr.

    Ich lief zu ihm und kniete nieder. Jetzt sah ich endlich Notarzt und Polizei eintreffen. Warum hatten sie so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher