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Der 1. Mord - Roman

Titel: Der 1. Mord - Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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ich keinen dieser Menschen getötet habe, ganz gleich, was passiert. Ich bin kein Mörder.«
    »Das weiß ich«, sagte ich.
    Er schien verblüfft zu sein. »Ach ja?«
    Ich konnte Jenks nicht wissen lassen, wer es war. Nicht solange er frei herumlief. »Ich verspreche Ihnen, wir können beweisen, dass Sie es nicht waren. Sagen Sie mir, wo Sie sind.«
    »He, wissen Sie was? Ich glaube Ihnen nicht«, erklärte Jenks. »Außerdem ist es zu spät. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich das Ganze selbst in die Hände nehme. Ich werde diese Mordfälle für Sie lösen.«
    Jenks konnte jeden Moment auflegen, dann hatten wir ihn verloren. Dies war meine einzige Chance. »Jenks, ich will mich mit Ihnen treffen. Wo immer Sie wollen.«

    »Weshalb sollte ich mich mit Ihnen treffen wollen? Ich habe genug von Ihnen gesehen, das reicht mir für den Rest meines Lebens.«
    »Weil ich weiß, wer es getan hat«, sagte ich.
    Was er als Nächstes sagte, durchzuckte mich wie ein elektrischer Schlag.
    »Ich auch.«
    Dann legte er auf.

121
    Sixth… Market… Taylor… die Straßen schossen vorbei.
    Das Blaulicht auf Chris Raleighs Wagen blinkte wie verrückt.
    Die Sirene heulte unablässig.
    Ellis. Hyde.
    Wir rasten die Larkin Street hinauf, dann über die Bodenschwellen des Nob Hill. In wenigen Minuten trafen wir am Russian Hill ein.
    Joanna wohnte im obersten Geschoss eines Stadthauses an der Ecke von Filbert und Hyde. Wir warteten nicht mehr ab, bis sie einen Fehler machte. Jenks lief frei herum. Wahrscheinlich hatte er sie aufs Korn genommen. Jetzt ging es darum, weitere Morde zu verhindern.
    Wir verlangsamten das Tempo und schalteten das Blaulicht aus, als wir durch die stillen Straßen am Hügel fuhren. Das Haus war für etwa fünfzehn Minuten unbewacht geblieben. Ich wusste nicht, ob Joanna noch oben war - und auch nicht, wo zum Teufel Jenks sich herumtrieb.
    Chris hielt vor dem Haus. Wir überprüften unsere Waffen und überlegten, wie wir am besten vorgehen sollten.

    Dann sah ich etwas, das mir die Luft aus der Lunge trieb.
    Chris sah es ebenfalls. »O Gott, er ist da.«
    Aus einer schmalen Seitenstraße, zwei Blocks entfernt, tauchte ein Mann mit Bart und ausgebeultem Sportsakko auf. Er schaute nach rechts und links, als er die Hauptstraße erreichte, dann marschierte er los.
    Raleigh zückte die Waffe und griff nach der Tür. Ich betrachtete den Mann genauer und packte seinen Arm. Ich konnte es nicht fassen. »Warte, sieh genau hin, Chris.«
    Mit offenem Mund starrten wir den Mann an. Ja, er hatte kurzes rötliches Haar und den rötlich grauen, unverwechselbaren Bart.
    Doch es war nicht Jenks.
    Die Gestalt war zierlicher. Das Haar war glatt zurückgekämmt, um zu verbergen, dass es eigentlich länger war und nicht kurz geschnitten. So viel vermochte ich zu erkennen.
    Es war eine Frau.
    »Das ist Joanna«, sagte ich.
    »Und wo ist Jenks?«, wollte Chris wissen. »Das Ganze wird immer unheimlicher.«
    Wir sahen zu, wie die Gestalt die Straße entlangmarschierte. Tausend Gedanken schwirrten mir durch den Kopf. Ja, es war wirklich unheimlich.
    »Ich folge ihr«, schlug Chris vor. »Du gehst nach oben und überzeugst dich, dass sie es ist. Ich rufe über Funk Verstärkung. Los, Lindsay, geh!«
    Im nächsten Moment war ich ausgestiegen und ging über die Straße zu Joannas Wohnung. Chris fuhr mit dem Taurus langsam hinter der Frau her.
    Ich drückte wahllos auf Klingelknöpfe, bis eine verärgerte Frauenstimme antwortete. Ich wies mich aus. Eine grauhaarige Frau tauchte aus der Wohnung neben der Eingangstür auf. Sie erklärte mir, sie sei die Besitzerin des Hauses.
    Ich zeigte ihr meine Dienstmarke und bat sie, gleich den
Wohnungsschlüssel zu holen. Dann forderte ich sie auf, zurück in ihre Wohnung zu gehen.
    Ich zog meine Waffe und entsicherte sie. Auf meinem Gesicht und Hals bildete sich ein Film aus heißem Schweiß.
    Dann stand ich vor Joannas Wohnung im zweiten Stock. Mein Herz hämmerte. Vorsichtig, Lindsay!, wies mich eine innere Stimme an. Plötzlich lief es mir eiskalt über den Rücken. Konnte Jenks da drinnen sein?
    Während meiner Dienstzeit bei der Polizei war ich oft genug in heiklen Situationen gewesen, jedoch nie so schlimm wie hier. Ich steckte den Schlüssel ins Schloss und drehte ihn um. Als das Schloss knackte, stieß ich die Tür mit dem Fuß auf.
    Vor mir lag Joanna Wades helle, modern und elegant eingerichtete Wohnung.
    »Ist jemand da?«, rief ich.
    Keine Antwort.
    Im Wohnzimmer war niemand. Auch nicht im
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