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Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Titel: Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige
Autoren: John P. Kummer Fritz Kamer
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Erholungs- und Nachdenkpausen (statt ständigem Grübeln), zeitig ins Bett gehen.
    A Ich erstelle ein Tages- und Wochenprogramm, packe aber nicht zu viel hinein. Auf unangenehme Pflichten lasse ich Angenehmes folgen (als Belohnung), Beispiel: 19 Uhr klärendes Telefon mit X, 20 Uhr Serie Y im Fernsehen, 22 Uhr Bettruhe.
    A Ich fordere mich, aber ich überfordere mich nicht.
    A Ich eigne mir Verfahren an, die mich entspannen und übe sie (Autogenes Training, Yoga, Meditation usw.).
    A Ich versuche, die Kraft des positiven Denkens einzusetzen und eine positive Einstellung zum Leben zu gewinnen.
    A Ich achte auf meine Gefühle.
    A Ich kann auch mal Nein sagen.
    A Ich pflege die Familie und meine Freunde, Haustiere und Pflanzen.
    A Ich löse auftauchende Probleme, bevor sie mich überwältigen.
    A Ich verbiete mir das Grübeln, stelle es sofort ab.
    A Ich achte auf Warnzeichen und suche sofort Hilfe.
    A Ich nehme meine Medikamente regelmäßig ein. Nur in Absprache mit dem Arzt ändere ich Dosis oder Medikament oder setze es gar ab.
    A Ich ändere stresserzeugende Lebensumstände, löse anstehende zwischenmenschliche Probleme in Familie oder Firma.
    A Ich gebe die Hoffnung nicht auf.
    Ganz oben auf dieser Checkliste steht: »Ich tue mir etwas Gutes« und »Ich plane regelmäßige, angenehme Aktivitäten«. Ersteres kann spontan geschehen, Letzteres im Rahmen eines Tages-, Wochen- oder Jahresplanes. Was heißt das konkret? Phantasie ist gefragt. Hinweise aus der folgenden Checkliste mögen weiterhelfen.
    Die folgende Liste ist, so hoffe ich, auch für uns Angehörige von großem Wert. Wer erinnert sich nicht an verzweifelte Versuche, den Kranken dazu zu animieren, seine »Höhle« zu verlassen.
    Wir Angehörigen neigen dazu, unser Leben der Krankenpflege mehr oder weniger total unterzuordnen. Die folgenden Listen können uns Tipps geben, wie wir unser »Leben neben der Krankheit« lebenswert gestalten können. Dass ein »Eigenleben« – wenn auch den Umständen angepasst – für uns Angehörige von größter Wichtigkeit ist, kommt im Text wiederholt zur Sprache.
Checkliste: Lebensfreude
    A Gut essen, evtl. selber etwas kochen, Freunde dazu einladen, mit ihnen auswärts essen gehen.
    A Telefonieren (mit lieben oder interessanten Menschen).
    A Spontane Briefe schreiben (oder Briefschulden abtragen, was sehr befreiend sein kann), mailen.
    A Bei einem Spaziergang angenehme, anregende Streitgespräche führen.
    A Ein spannendes Buch lesen – in einem bequemen Sessel, Patiencen legen, Rätsel lösen, Schach oder Karten spielen. (Fernsehen schauen ist meist nicht beruhigend.)
    A Geschichten oder Verse schreiben, malen, (Geschenke) basteln, einfache Handarbeiten machen, musizieren.
    A In einem Chor singen, einer Theatergruppe oder einem anderen Verein beitreten bzw. wieder aktiv werden.
    A Fotos von der letzten Reise oder von den Kindern und Enkeln bearbeiten, einkleben bzw. anschauen.
    A Gärtnern, notfalls auf dem Balkon.
    A Nachbars Hund Gassi führen, Katzen betreuen, Vögel füttern.
    A Einen Stadtspaziergang machen, im Café Leute beobachten.
    A (Window-)Shopping betreiben.
    A Ein Wannenbad genießen oder ins Schwimmbad gehen.
    A Zur Kosmetikerin und Masseurin gehen, ein Wellness-Studio besuchen.
    A Sprach-, Tanz- oder Computerkurse belegen, die Volkshochschule besuchen.
    A Sich selber weiterbilden, frühere Aktivitäten wieder aufnehmen.
    A Kinder einladen oder die Kleinen im Park beim Spiel beobachten.
    A In den Zoo, ins Kino gehen, Ausstellungen, Sehenswürdigkeiten besuchen (gibt’s am eigenen Wohnort!).
    A Alte Bekanntschaften wieder aktivieren, flüchtige Begegnungen vertiefen.
    A Sportliche Aktivitäten (wieder) aufnehmen, Fitness-Studio besuchen.
    A Spaziergänge, Ausflüge, Bergtouren planen und unternehmen.
    A Den nächsten Urlaub planen, Reisebücher und Landkarten studieren.
    A Für jemanden da sein, jemandem helfen.
    A Soziale Aufgaben übernehmen.
    Eine Konkretisierung der Lebensfreude-Checkliste ist das sogenannte Lustbarometer.
    Die hier gezeigte Tabelle ist nur ein Beispiel, wie ein Betroffener sich organisieren kann, um seine Lebensfreude zurückzugewinnen. Er kann, vor allem bei einer leichten Depression, für sich oder mithilfe einer Drittperson (Freund, Therapeut) eine Tabelle nach diesem Muster erstellen.
    Inspiriert wurde sie durch die folgende Anregung von Frau Prof. Dr. Edith Holsboer-Trachsler, Leiterin der Abteilung für Depressionsfor-
Lustbarometer
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