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Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Titel: Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige
Autoren: John P. Kummer Fritz Kamer
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beim liebsten, nächsten Menschen nicht, aber die Sache bzw. den Menschen ernst nehmen.
    A Zum Ernstnehmen gehört auch: Die Sache (Selbsttötung) beim Namen nennen, nicht schönreden. In vielen Fällen ist der Betroffene dankbar, wenn er sich nicht verstellen muss.
    A Keine Vorwürfe! Die macht er sich schon selber. (»Wie kannst du nur …«)
    A Falls noch keine Therapie im Gange ist: Sofort Behandlung vermitteln, Vorschläge machen, sanfte Gewalt ausüben, selber aktiv werden, wenn der Betroffene mutlos oder apathisch ist.
    A Wenn keine enge Betreuung möglich ist: Notfalls Einweisung in eine Klinik organisieren.
    Checklisten für uns Angehörige
    Immer wieder habe ich betont: Wir Angehörige haben das Recht und die Pflicht zum eigenen Überleben. Nur so können wir für den Kranken nützlich sein. Darum kann es nicht schaden, wenn wir uns die nachfolgende Checkliste ansehen (und sie befolgen …).
Checkliste: Umgang mit der Krankheit
    A Mich informieren über die Krankheit.
    A Mir bewusst sein, dass eventuelle Angriffe des Patienten krankheitsbedingt sind.
    A Mir klarmachen, dass Selbstvorwürfe kontraproduktiv sind.
    A Eventuelle frühere Fehler nicht beklagen, sondern mich daran orientieren.
    A Mir meiner Pflicht bewusst sein, mich selber gesund zu erhalten, um dem Kranken Hilfe und Stütze sein zu können.
    A Mir Rechenschaft geben, dass ich nicht der Hüter meines Kranken sein kann.
    Ich habe auch im Text viel über die Probleme und Möglichkeiten geschrieben, denen wir begegnen, wenn wir unser eigenes Leben erträglich, ja schön und lebenswert gestalten und erhalten wollen. Die folgende Checkliste ist kurz, Details finden sich im Kapitel »Unser Leben leben« (S. 164 ff.).
Checkliste: Mein eigenes Überleben
    A Mein eigenes Leben in Familie, Beruf und Freizeit soweit möglich weiterführen.
    A Die schönen Seiten des Lebens genießen. Mir selber zur Ablenkung Gutes tun, in Bewegung bleiben, kreativ sein. Dazu die Checkliste Lebensfreude konsultieren und gegebenenfalls ein Lustbarometer bzw. die Checkliste Rot-Grün erstellen.
    A Ein Tagebuch der Erfolge und guten Momente führen.
    A Mich nicht aufopfern, mir Entspannungspausen gönnen.
    A Das eigene Beziehungsnetz weiterpflegen. Es gibt auch Selbsthilfeorganisationen und Kontaktgruppen für Angehörige.
    A Meine eigene Not und Wut akzeptieren und rauslassen.
    A Hilfe suchen im eigenen sozialen Umfeld, bei Fachleuten, Beratungsstellen. Evtl. mich selber therapieren lassen. Mit dem Fachbetreuer des Betroffenen sprechen.

Literatur
    Bischkopf, Jeannette: So nah und doch so fern, Mit depressiven Menschen leben , Bonn 2009
    Bojack, Barbara: Depressionen im Alter. Ein Ratgeber für Angehörige , Bonn 2003
    Dahlke, Rüdiger: Depression. Wege aus der dunklen Nacht der Seele , München 2006
    Daninos, Pierre: Die Schwarze Couch , Zürich 1968
    Dilling, Horst et al (Hrsg.): Internationale Klassifikation psychischer Störungen. Bern 2010
    Fink, Candida; Kraynak, Joe: Manisch-depressiv für Dummies , Weinheim 2010
    Friedan, Betty: Mythos Alter , Reinbek 1995
    Giger-Bütler, Josef: Sie haben es doch gut gemeint. Depression und Familie , Weinheim und Basel 2003
    Gmür, Pascale; Kessler, Helga: Wege aus der Depression. So finden Betroffene und Angehörige Hilfe, Zürich 2002
    Hell, Daniel: Welchen Sinn macht Depression? Ein integrativer Ansatz , Reinbek bei Hamburg 2006
    Hoehne, Verena: Das Lachen am Ende des Gangs. Therapie im Gespräch (Gespräche mit Annina Hess-Cabalzar, Andreas Bückert, Christa Gubler Gabban, Markus Fischer, Brigitte Woggon), Bern 2002
    Holsboer-Trachsler, Edith; Vanoni, Christian: Depression und Schlafstörung in der Allgemeinpraxis (wendet sich v.a. an Ärzte), Binningen 1999
    Josuran, Ruedi; Hoehne, Verena; Hell, Daniel: Mitten drin und nicht dabei. Mit Depressionen leben lernen (Briefwechsel), Berlin 2003
    Kummer, John, P.; Kamer, Fritz, Depression! Was tun ? Ein Mutmacher und Wegweiser für Betroffene und ihr Umfeld , Zug 2009
    Lelord, François; André, Christophe: Der ganz normale Wahnsinn. Vom Umgang mit schwierigen Menschen , Leipzig 2005
    Lyssy, Rolf: Swiss Paradise. Ein autobiographischer Bericht , Zürich 2001
    Lütz, Manfred: Irre! Wir behandeln die Falschen. Unser Problem sind die Normalen. Eine heitere Seelenkunde , Gütersloh 2011
    Niklewski, Günter; Rieke-Niklewski, Rose: Depressionen überwinden , Berlin 2005
    Pitschel-Walz, Gabriele: Lebensfreude zurückgewinnen, Ratgeber für Menschen mit Depressionen und deren Angehörige ,
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