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Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige

Titel: Depression! Wie helfen? - das Buch für Angehörige
Autoren: John P. Kummer Fritz Kamer
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Freunde zum Essen einladen
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Nächsten Montag prüfen, ob Lust, Hans und Vreni einzuladen
Englisch-Sprachkurs
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Vorderhand nicht usw.
    schung der Universitären Psychiatrischen Kliniken, Basel: »[Zur Lebensfreude-Checkliste] könnte ich mir vorstellen, dass Sie eine Skala von 1 bis 10 einfügen (1 keine Lust, 5 neutral, 10 große Lust). Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es mit diesem Lustbarometer manchen Patienten leichter fällt, sich gegenüber zu vielen Anforderungen, v. a. auch in der Freizeit, zu schützen. Gerade auch sehr engagierte Menschen nehmen häufig zu vieles freiwillig auf sich und verschaffen sich damit wieder negativen Stress. Wenn das Lustbarometer auf neutral steht, lohnt es sich, abzuwarten, in welcher Richtung es sich bewegt. Wandert es in Richtung 1, sollte man eine neue Verpflichtung absagen. Dies ist kein validiertes Instrument, sondern von mir erfunden und x-fach mit Erfolg eingesetzt worden.«
    Es gibt noch andere Methoden, mit einer aufziehenden Depression fertig zu werden. Eine sei hier noch aufgeführt. Sie gleicht etwas einer Stärken- und Schwächenanalyse, wie wir sie von Machbarkeitsstudien oder auch von (eigenen) Persönlichkeitsprofilen her kennen. Ein Blatt Papier wird in zwei Spalten eingeteilt, in eine rote und eine grüne:

Checkliste: Rot-Grün
Rot: Gefühle
    Gedanken
    Aktivitäten
    Ereignisse, die mir schaden 1

Grün: Gefühle
    Gedanken
    Aktivitäten
    Ereignisse, die mir nützen 2
A habe ich in der Vergangenheit erlebt

A habe ich heute erlebt

A will ich morgen vermeiden

A will ich morgen realisieren

A will ich in Zukunft vermeiden

A will ich in Zukunft pflegen

1) die mir unangenehm sind, die mich bedrücken, stressen, depressiv machen

2) die mir gegen trübe Gedanken helfen, die mir Spaß machen, mich anregen oder auch beruhigen
    Mit fortschreitender Besserung des Zustands wird die rote Liste immer kürzer und die grüne Liste immer länger werden: Ein sichtbares Zeichen des Fortschritts – selbst herbeigeführt!
    Checklisten für Notsituationen
    Eine wichtige Aufgabe für uns Angehörige ist es, dann Hilfe zu leisten, wenn Krisensituationen eintreten. Meine erste, wenig dramatische Checkliste betrifft die Maßnahmen für den Fall, dass ein Geheilter erneut in eine Depression zu versinken droht. Auch wenn ein Depressionsbetroffener erfolgreich aus der Krise herausgefunden hat, kommt oft die »Schwarze Dame« wieder zurück. Dies ist ein statistisches Faktum, dem es ins Auge zu schauen gilt. Eine Checkliste für das nächste Mal kann nicht nur die Situation im Ernstfall erleichtern, sie kann auch eine gewisse Sicherheit geben, gewappnet zu sein. Auch wenn der »Auferstandene« sich nicht vorstellen kann, wieder einmal in eine Depression zu verfallen und die ganze Sache möglichst bald vergessen will, ist es unter allen Umständen empfehlenswert, eine solche Liste »Für alle Fälle« zu erstellen und greifbar zu halten. Auch hier können wir Angehörige behilflich sein, und wir oder eine andere Vertrauensperson sollten eine Kopie erhalten.
Checkliste: Für das nächste Mal
    A Welche Gedanken in meinem Kopf weisen auf eine kommende Depression hin, was habe ich das letzte Mal empfunden? (Beispiel: »Wieder habe ich etwas falsch gemacht!«)
    A Welche Gefühle? (Beispiel: »Ich bin wieder so niedergeschlagen!«)
    A Welche Handlungsweisen? (Beispiel: »Ich schiebe die einfachsten Tätigkeiten vor mir her!«)
    A Welche Stresssituationen muss ich vermeiden/aus der Welt schaffen?
    A Mit welchen Gedanken konnte ich mir damals Zuversicht einflößen?
    A Welche Aktivitäten hoben meine Stimmung?
    A Welche Menschen konnte ich um Unterstützung bitten? (Freunde, Fachpersonal usw., Telefonnummern anfügen!)
    A Welche Medikamente halfen mir? (Evtl. beim Arzt »Notration« besorgen.)
    A Wohin will ich mich notfalls zurückziehen? (Freund, Klinik)
    A Wer hat eine Kopie dieser Liste?
    Es versteht sich von selbst, dass weitere Aufzeichnungen, Tagebuchnotizen usw. vom Betroffenen und von Betreuern von großem Wert sind.
    Wenn eine Krisensituation eintritt, wenn unser Freund schon weit auf dem Weg in die Depression ist, sodass ihm eigenständiges Handeln schwerfällt oder unmöglich ist, sind wieder vor allem wir Angehörige gefordert. Damit unsere Hilfe rasch und effizient erfolgen kann, sollten wir die folgende Checkliste erstellen (wenn möglich zusammen mit unserem Freund) und gegebenenfalls konsultieren:
Checkliste: Krisensituationen
    A Welche Symptome,
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