Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Department 19 – Die Mission

Department 19 – Die Mission

Titel: Department 19 – Die Mission
Autoren: Will Hill
Vom Netzwerk:
zerschmettert. Alexandrus Innereien lagen offen und ungeschützt in der kalten Luft des Klosters, und Jamie konnte das langsam schlagende Herz des alten Vampirs sehen. Er zog seinen Pflock aus der Gürtelschlaufe.
    »Zu … spät.«
    Jamie blickte auf und sah, wie Alexandru ihn aus seinem letzten verbliebenen Auge ansah. Der Mund des Vampirs war zu einer fratzenhaften Karikatur von einem Lächeln verzogen, und er versuchte noch etwas zu sagen. Jamie beugte sich hinunter, brachte sein Ohr dicht vor den geschwollenen, gebrochenen Kiefer und lauschte.
    »Zu … spät«, wiederholte Alexandru und grunzte ein leises gequältes Lachen. »Er wird auferstehen. Du und alle, die du liebst … ihr werdet sterben.«
    Jamie gähnte theatralisch, warf den Kopf in den Nacken und schloss die Augen. Dann sah er wieder auf Alexandru hinunter, der Jamie mit unauslöschlichem Hass auf dem sterbenden Gesicht anblickte.
    Jamie hob den Pflock, hielt ihn für einen langen Moment hoch über den Kopf und rammte ihn in das Herz des alten Vampirs.
    Eine blaue Feuersäule schoss aus dem Organ, als es durchbohrt wurde. Die Kapelle erzitterte wie bei einem Erdbeben, und dann explodierte das, was von Alexandru noch übrig war, in einer Serie von Donnerschlägen. Blut schoss in großen Fontänen in die Höhe und bespritzte Jamie und den Boden ringsum.
    Jamie starrte noch eine Weile auf die Stelle, wo Alexandru gelegen hatte, dann schloss er die Augen und sank auf die Knie. Frankenstein, Larissa und der Rest des Schwarzlicht-Teams stürzten heran, doch Marie Carpenter war schneller. Sie sprang vom Podest, schlitterte über den blutgetränkten Boden und schlang die Arme um ihren Sohn.

47
    Das menschliche Herz ist ein zartes Wesen
    Sechs Gestalten traten im ersten Licht des Morgengrauens aus dem alten Mönchskloster von Lindisfarne. Jamie und Frankenstein hatten jeder einen Arm unter Marie Carpenters Schultern geschoben und halfen ihr über das dichte Gras, das die Klippen bedeckte. Kate und Larissa gingen in einvernehmlichem Schweigen nebeneinanderher. Der Schwarzlicht-Agent bildete den Schluss, die Waffe immer noch an der Schulter, während er die Gruppe langsam nach rechts und links absicherte.
    Auf der Klippe über dem Kloster stand ein Schwarzlicht-Helikopter. Seine Umrisse zeichneten sich dunkel vor dem Morgengrauen ab. Der Pilot, der Frankenstein und die beiden Agenten nach Lindisfarne gebracht hatte, stand mit gezogener MP5 neben der Tür zum Cockpit. Als er sah, wer sich näherte, senkte er die Waffe und lächelte erleichtert.
    Frankenstein ging zu dem Agenten, und die beiden umarmten sich lachend – das befreite, ehrliche Lachen zweier Männer, die froh waren, am Leben zu sein. Jamie ließ zögernd seine Mutter los und legte seine Waffen und den Körperpanzer ab. Dann richtete er sich auf und streckte die Arme über den Kopf. Er fühlte sich leichter und beschwingter als jemals zuvor seit dem Tod seines Vaters. Dann drängte sich Larissa an ihn, und sie küssten sich. Im ersten Moment zögerte er, weil seine Mutter und seine Freunde zusahen, doch dann erwiderte er ihren Kuss. Sie lösten sich aus ihrer Umarmung, und Jamie blickte mit hochrotem Kopf in die grinsenden Gesichter der Überlebenden.
    Frankensteins Begleiter zog seinen Helm aus, drehte den Kopf in alle Richtungen, und sein Hals knackte, als sich die Muskeln entspannten. Er war blass, doch seine Augen glänzten, und er lächelte Jamie zu. Das Herz des Jungen machte einen Satz, als er in das vertraute Gesicht blickte.
    »Terry?«, fragte er und lächelte zögernd.
    Der Schwarzlicht-Ausbilder grinste, trat vor und schloss Jamie in eine erdrückende Umarmung.
    »Du hast es geschafft!«, flüsterte er dem Jungen ins Ohr. »Du hast es tatsächlich geschafft!«
    Er lockerte seine Umarmung, und Jamie starrte ihn überwältigt an. »Was machen Sie hier?«, fragte er. »Das … das verstehe ich nicht.«
    »Frankenstein hat mir gesagt, dass du in Schwierigkeiten bist«, antwortete Terry. »Und außerdem bekomme ich nicht oft Gelegenheit, die alte Uniform überzustreifen.«
    Er lächelte Jamie warmherzig an, doch die Gedanken des Jungen waren bereits woanders.
    Frankenstein.
    Jamie sah zu dem Riesen hinüber und wollte ihn gerade um ein paar Worte unter vier Augen bitten, als jemand seinen Namen rief. Es war Kate, und als er sich zu ihr umdrehte, wallte Panik in ihm auf. Sie kniete neben seiner Mutter, die krampfhaft zuckend am Boden lag.
    Jamie rannte zu ihr und kam rutschend neben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher