Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Denn vergeben wird dir nie

Denn vergeben wird dir nie

Titel: Denn vergeben wird dir nie
Autoren: Mary Higgins Clark
Vom Netzwerk:
Mithäftling im Gefängnis,
davon, dass Paulie den Anhänger in Robs Auto gefunden
hatte und dass Rob zurückgekommen war, um ihn von
Andreas Leiche zu nehmen.
    Er hörte zu, stellte Fragen und sagte schließlich: »Mein
Bruder ist der Vater von Phil. Das war Amys Rufname in
der Familie und bei ihren Freunden. Ich schlage vor, dass
ich ihn jetzt anrufe und ihm Ihre Telefonnummer gebe. Er
wird mit Ihnen reden wollen.«
    Dann fügte er noch hinzu: »Phil stand kurz vor ihrem
Abschluss an der Highschool. Sie hatte sich erfolgreich für
die Brown University beworben. Ihr damaliger Freund,
Dan Mayotte, hat immer abgestritten, der Täter zu sein.
Statt nach Yale zu gehen, musste er für achtzehn Jahre ins
Gefängnis.«
    Eine Viertelstunde später klingelte mein Handy. Es war
Michael Rayburn, Phils Vater. »Mein Bruder hat mir von
Ihrem Anruf erzählt«, sagte er. »Ich will gar nicht
versuchen, die Gefühle zu beschreiben, die mich oder
meine Frau in diesem Augenblick bewegen. Dan Mayotte
und Phil kannten sich schon seit dem Kindergarten; wir
haben ihm vertraut wie einem Sohn. Wir mussten uns mit
dem Tod unseres einzigen Kindes abfinden, aber der
Gedanke, dass Dan vielleicht zu Unrecht verurteilt wurde,
ist fast unerträglich für uns. Ich bin Anwalt, Miss
Cavanaugh. Was für Beweise haben Sie in der Hand?
Mein Bruder hat von einem Anhänger gesprochen.«
    »Mr. Rayburn, besaß Ihre Tochter einen herzförmigen,
vergoldeten Anhänger mit blauen Halbedel- oder Edel
steinen auf der Vorderseite und ihren Initialen auf der
Rückseite?«
»Warten Sie, ich gebe Ihnen meine Frau.«
    Schon die ersten Worte von Phils Mutter klangen
bewundernswert gefasst und selbstbeherrscht. »Ellie, ich
erinnere mich noch gut daran, wie Ihre Schwester
umgebracht wurde. Es war nur ein halbes Jahr, nachdem
wir Phil verloren hatten.«
Ich beschrieb ihr den Anhänger.
    »Das muss Phils Anhänger sein. Es war eines von diesen
nicht sehr teuren Schmuckstücken, die man in jeder
Shopping Mall bekommt. Sie liebte diese Art von
Schmuck, sie besaß mehrere Goldkettchen und eine
größere Sammlung von Stücken, die man daran hängen
konnte. Meistens trug sie zwei oder drei zusammen. Ich
weiß nicht, ob sie den Anhänger an dem Abend trug, an
dem sie ermordet wurde. Ich habe ihn nie vermisst.«
    »Glauben Sie, dass es ein Bild von Phil gibt, auf dem sie
ihn trägt?«
»Sie war unser einziges Kind, deshalb haben wir sie sehr
oft fotografiert«, sagte Mrs. Rayburn, und jetzt konnte ich
ein unterdrücktes Weinen aus ihrer Stimme heraushören.
»Sie liebte diesen Anhänger. Deshalb hatte sie ihn
gravieren lassen. Ich bin sicher, dass ich ein Foto finden
werde, auf dem sie ihn trägt.«
Ihr Ehemann übernahm wieder den Hörer. »Ellie, Sie
haben meinem Bruder gesagt, der Häftling, der behauptet,
Rob habe ihm gegenüber den Mord an meiner Tochter
gestanden, sei nicht auffindbar.«
»Ja, das ist richtig.«
»Ich habe nie wirklich glauben können, dass Dan zu
dieser äußersten Gewalt fähig sein könnte. Er war kein
gewalttätiger Mensch, und ich weiß, dass er Phil liebte.
Aber wenn ich richtig sehe, gibt es keine handfesten
Beweise, die eine Verbindung zwischen Westerfield und
dem Mord an Phil herstellen könnten.«
»Nein, die gibt es nicht, jedenfalls bis jetzt nicht.
Vielleicht ist es zu früh, mit dem, was ich bisher weiß,
zum Staatsanwalt zu gehen, aber wenn Sie mir von den
Umständen erzählen, unter denen Ihre Tochter ermordet
wurde, und warum Dan Mayotte beschuldigt und verurteilt
wurde, dann könnte ich das auf meiner Website
veröffentlichen und abwarten, ob dadurch noch mehr
Einzelheiten auftauchen. Würden Sie das tun?«
»Ellie, seit dreiundzwanzig Jahren leben wir mit diesem
Albtraum. Ich kann Ihnen jede Einzelheit darüber sagen.«
»Ich verstehe Sie sehr gut, glauben Sie mir. Der
Albtraum, den meine Familie durchleiden musste, hat die
Ehe meiner Eltern zerstört, hat meine Mutter schließlich
das Leben gekostet, und mich selbst quält er seit über
zwanzig Jahren. Daher verstehe ich, was Sie meinen,
wenn Sie sagen, dass Sie ständig damit leben.«
»Ja. Es fing damit an, dass Dan und Phil Streit hatten
und sich eine Woche lang nicht sahen. Er neigte dazu,
eifersüchtig zu sein, und Phil hat uns erzählt, dass sie eine
Woche vorher, als sie in einem Kino vor der Vorstellung
noch Getränke und Süßigkeiten kauften, irgendein Kerl
angesprochen hat und Dan wütend geworden ist. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher