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Denn niemand hört dein Rufen

Denn niemand hört dein Rufen

Titel: Denn niemand hört dein Rufen
Autoren: Mary Higgins Clark
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zum obersten Justizbeamten des Landes, war verantwortlich für den brutalen Mord an zwei Frauen.
    Emily hörte, wie ganz in der Nähe eine Alarmanlage losschrillte. Dann pochte jemand gegen die Tür. Der Polizeibeamte, ging ihr durch den Kopf. Er will mir sagen, dass er schnell die Alarmanlage überprüfen und dann sofort wieder zurückkehren wird. Sie eilte zur Tür und riss sie auf. Billy Tryon stürmte herein, warf sie zu Boden und knallte die Tür zu.
    »Emily«, sagte er, als sie, starr vor Angst, auf dem Boden kauerte, »Sie sind doch nicht so clever, wie Sie immer meinen.«

83
    Ü berzeugt, dass Emily nun jederzeit Bess nach draußen lassen musste, und viel zu ungeduldig, um noch länger zu warten, stand Zach vor der Tür an der hinteren Veranda, als er ganz in der Nähe eine Alarmanlage losgehen hörte und dann Rauch roch. Das Haus an der Ecke brannte. Nicht lange, und überall würde es vor Polizisten und Feuerwehrmännern nur so wimmeln.
    Drinnen hörte er Bess’ wildes Bellen. Er hatte keine Zeit mehr zu verlieren. Der Polizist vor dem Haus war in Richtung Feuer gerannt. Er musste ins Haus. Er lief zum Kellerfenster, von dem er wusste, dass es zum Werkzeugraum führte, und trat es ein. Hektisch räumte er so viele der Glassplitter wie möglich zur Seite, zwängte sich durch die schmale Öffnung und ließ sich zu Boden fallen.
    Er spürte, wie ihm das Blut über Gesicht und Hände lief, aber das war ihm egal. Das Feuer war ein Zeichen. Er war am Ende seines Weges angelangt. Er tastete sich durch die Dunkelheit, packte den Hammer, von dem er wusste, dass er an der Wand hing, und ging nach oben. Er hatte vorgehabt, sie langsam zu erwürgen, zu spüren, wie sie in seinen Armen zuckte, mit anzuhören, wie sie zu beten versuchte.
    Aber dafür war jetzt keine Zeit mehr. Der draußen stationierte Polizist würde bald zurückkehren.
    Langsam stieg Zach die Treppe hinauf, während das Blut aus seinen Schnittwunden zu Boden tropfte. Er öffnete die
Tür zur Küche. Bess war im Wohnzimmer und bellte und bellte. Zach hatte erwartet, dass Bess zu ihm in die Küche gerannt käme. Doch dann hörte er die Stimme eines Mannes.
    Konnte das sein? Emily war mit einem anderen Mann zusammen, während er sie besuchen kam – was für eine Beleidigung! Er zitterte vor Zorn. Nach einigen lautlosen Schritten in seinen Sneakers blieb er stehen. Der Mann im Zimmer hielt Emily eine Waffe an den Kopf und drückte sie grob in einen Sessel.
    Dann hörte er Emily kreischen. »Sie werden damit nicht durchkommen, Billy. Das wissen Sie. Es ist aus für Sie. Für Sie und Ted.«
    »Da irren Sie sich, Emily. Wie schade, dass ich ein Feuer gelegt habe, um den Polizisten abzulenken. Jeder wird denken, dieser Irre, dieser Zach, sei zurückgekommen.«
    »Der Irre ist zurückgekommen«, sagte Zach lächelnd, hob den Hammer und ließ ihn Billy Tryon auf den Kopf krachen. Die Waffe ging los, im gleichen Augenblick wurde die Tür aufgestoßen. Emily sackte in sich zusammen, Blut schoss aus ihrem Bein, während sich zwei Polizisten auf Zach warfen. Nach einem heftigen Kampf wurde ihm der Hammer entwunden, stöhnend lag er auf dem Boden, und seine Hände wurden auf dem Rücken in Handschellen gelegt.
    Emily war kaum noch bei Bewusstsein, als sie eine entsetzte Stimme hörte: »Mein Gott, es ist Billy Tryon. Er ist tot.«
    Dann schloss sich die Dunkelheit um sie.

84
    A m nächsten Tag besuchten Gregg Aldrich und Alice Mills Emily im Krankenhaus von Hackensack. Sie hatte gewusst, dass sie kommen würden, und empfing sie in einem Armsessel. Alice eilte durchs Zimmer und umarmte Emily. »Sie hätten getötet werden können. Oh, Gott sei Dank ist Ihnen nichts passiert, Gott sei Dank.«
    »Nun komm schon, Alice. Wenn du jemanden im Krankenhaus besuchst, solltest du ihn doch aufmuntern«, sagte Gregg Aldrich lächelnd. In der Hand hielt er einen Strauß langstieliger Rosen. »Emily, ich danke Ihnen, dass Sie mir mein Leben zurückgegeben haben«, sagte er. »Richard Moore erzählte mir, dass der Staatsanwalt verhaftet wurde und ihm eine Anklage wegen Mordes an Natalie und Jamie Evans bevorsteht.«
    »Das stimmt«, antwortete Emily. »Ich war nur ein paar Minuten bewusstlos. Als ich den Polizisten sagte, was geschehen war, stellten sie ihm eine Falle. Sie sagten ihm nämlich, Billy sei bei mir festgenommen worden und habe gestanden, Natalie und Jamie für ihn umgebracht zu haben. Er war wie vom Donner gerührt, er brach zusammen und gestand alles. Ich nehme
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