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Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)

Titel: Denn bittersüß ist der Schnee - Lene Beckers dritter Fall (Lene Becker ermittelt) (German Edition)
Autoren: Monika Rohde
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auf die Tafel, die mit Gleichungen mit zwei Unbekannten in einer dom inanten Männerschrift bedeckt war. Zum letzten Mal wahrscheinlich. Kalle lächelte Lene gnadenlos triumphierend zu. Sie ließen Walther im Polizeiauto nach Nürnberg bringen, folgten mit ihrem Wagen.
    »Das hab ich gebraucht«, stöhnte Kalle zufrieden. »Ich habe immer nur das Gesicht seiner Frau vor mir gesehen und Sven im Kranke nhaus.«
    Im Präsidium nahmen sie diesmal den einzigen Verhörraum mit Spiege lwand, harten Holzstühlen und einer unsäglich tristen grauen Wandfarbe. Lene setzte sich Walther gegenüber, Kalle zog seinen Stuhl neben sie und stellte demonstrativ das kleine Aufnahmegerät in die Mitte des Tisches.
    »Es ist Freitag, der 17. Dezember, 11.45. Vernehmung Uwe Wa lther.«
    Während sie die einleitenden Formeln sprach, taxierte sie ihr G egenüber. Er war blass, sicher, aber darunter erkannte sie einen fast pubertären Widerstand im Sinne von »Ihr könnt mich mal! « Das würde er nicht lange durchhalten.
    »Herr Walther, hatten Sie am 7. Dezember dieses Jahres als Sno wboarder einen Zusammenstoß mit dem Neffen Ihrer Frau, Sven Merthens, auf der Piste des Zwölfer in Hinterglemm?«
    Er lehnte sich zurück, versuchte ein süffisantes Lächeln. »Wie soll das denn gegangen sein, wenn ich doch in Bamberg war, wie Sie sehr wohl wi ssen? «
    »Tja, Sie waren wohl dann nicht in Nürnberg. Wir zumindest wissen, dass Sie in Hinterglemm waren und kö nnen das beweisen.«
    »Da bin ich ja mal gespannt.«
    In dem Moment klingelte Lenes Handy. Klaus, auf den sie schon gewartet hatte.
    »Lene, wir haben den schwarzen Skianorak und die schwarze H ose gefunden. Die Skijacke hat zwar eine rote Passe, aber der Reißverschluss hatte sich verhakt und sie war auf Links gedreht. Kann beim Ausziehen passiert sein. Dennoch – von links ist er einfarbig schwarz.«
    Lene dankte und schaltete das Handy mit einem Blick und einem Nicken zu Kalle aus. »Wie erwartet«, sagte sie zu ihm und wandte sich dann Walther zu.
    »So, Herr Walther. Das war mein Kollege, der bei Ihnen gerade eine Hausdurchsuchung durchführt. Es ist so – wir haben jetzt genug Indizienbeweise für eine Anklage. Aber bevor ich Ihnen die mitteile, möchte ich Ihnen, wenn auch nur wegen Ihrer Kinder, noch die Chance zu einem freiwilligen Geständnis geben. Das würde bei dem Prozess sicher positiv bewertet. Aber ich will Sie zu nichts zwingen.«
    Jetzt sackte der Mann sichtlich in sich zusammen. Stille.
    »Kann ich etwas zu trinken haben? «
    Kalle sprang auf und hieb mit der Faust auf den Tisch.
    »Ja, nach dem Geständnis. Sie sind doch mit anderen auch nicht gerade eine Mimose. Also, unser Angebot ist nur für eine sehr kurze Zeit gültig. Ich gehe jetzt mit meiner Kollegin vor die Tür. In wenigen Minuten kommen wir wieder herein und dann wollen wir eine Antwort. Ist das soweit angekommen bei Ihnen? «
    Lene war aufgestanden und gemeinsam verließen sie den Raum. Draußen blieben sie vor dem Einwegspiegel stehen und sahen Uwe Walther zu, wie er unruhig auf dem Stuhl hin und her rutschte. Dann beugte er den Oberkörper vor und stützte den Kopf auf die Hände. Endlich machte er einen ratlosen Ei ndruck. Lene erzählte Kalle von dem Fund in der Wohnung.
    »Aber besser wäre sein Geständnis. Wenn er jetzt bloß keinen Anwalt ve rlangt. Vorhin war er sich ja so sicher, dass er keinen braucht. Komm, wir gehen wieder rein. Mach du das jetzt auf die harte Tour, Kalle. Ich bin ja so gern die es-gut-meinende-Freundin. Also! «
    Kühl fühlte sich der Türgriff unter ihrer Hand an. Sie sandte ein Stoßgebet zum Himmel. Sie wollte einfach, dass es vorbei wäre. Kalle setzte sich jetzt Walther gegenüber. »Also, was haben Sie beschlo ssen?«, fragte er so süffisant wie es ihm nur möglich war.
    »Ich war an dem Tag im Bett. Mit einem Kater«, kam es trotzig z urück.
    »Schlechter Zeuge so ein Kater. Zumal dann, wenn es unwiderlegbare B eweise dafür gibt, dass Sie vierhundert Kilometer entfernt von Ihrem Bett waren.«
    Lene mischte sich ein. »Geben Sie auf, Walther. Sie kommen hier nicht mehr raus, glauben Sie mir.«
    Plötzlich sackte er in sich zusammen wie schon einmal vorher. Sein Kinn schien sich nach hinten zu verschieben, seine Augen bekamen einen verzweifelten Ausdruck von Hoffnungslosigkeit, Aufgeben.
    »Ja, ich war dort. Aber das mit dem Unfall war wirklich ein Unfall. Ich wollte Sven doch nicht verletzen, das mü ssen Sie mir glauben.«
    Kalle schlug mit der flachen Hand
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