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Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen
Autoren: Robert Asprin
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Potential als ein Hochschulstudent verfügt, für die Gesellschaft aber noch nutzloser ist, dann ist das ein junger Akademiker, der gerade seinen Abschluss gemacht, aber noch keine gewinnbringende Anstellung gefunden hat und folglich immer noch bei seinen Eltern lebt. Und genauso verhält es sich mit dem einzigen Sohn des reichsten Bauunternehmers und Großgrundbesitzers von Possiltum ...
    »Ich muss schon sagen, Donnie, von all deinen haarsträubenden Ideen ist das wohl die Verrückteste.«
    »Komm schon, 'Nardo«, sagte der junge Mann zu seinem übergewichtigen Gesprächspartner. »Das ist ein Kinderspiel. Vertrau mir doch einmal.«
    Aus der Ferne betrachtet, hätte man die beiden mit einer gesetzten, schwermütigen Eule verwechseln können, die umkreist wurde von einem halb verhungerten Huhn – einem verhungerten verrückten Huhn, um genau zu sein.
    »Vertrauen hat damit überhaupt nichts zu tun«, erklärte 'Nardo. »Ich habe dich nicht während des Studiums ständig aus der Scheiße gehauen, nur damit du dich hinterher von irgendwelchen Armeetypen verprügeln lässt.«
    Wie so viele reiche Väter mit nur einem Nachkommen, war auch Dons Alter Herr von krankhafter Sorge getrieben, sobald es um seinen Erben ging. Eine seiner Maßnahmen war die Verpflichtung von Bernardo als Kammerdiener/Leibwächter für seinen Sohn gewesen, als jener das Haus verlassen hatte, um zu studieren. Wenngleich sich zwischen den beiden eine enge Bindung entwickelt hatte, eine in vielerlei Hinsicht innigere Bindung als die zwischen Vater und Sohn, verlor Bernardo doch seinen Job nie aus dem Auge ... oder die Frage, wer sein Brötchengeber war.
    »Aber ich kann nicht einfach nur rumstehen und zusehen, wie dieser Zauberer meinem Vater und seinen Lehnsleuten mit seinen Steuererhöhungen das Herz herausreißt.«
    »Soweit ich es beurteilen kann«, konterte Bernardo trocken, »versucht er lediglich, das Königreich zu retten. Königin Schierlingsfleck hat die Steuern viel zu weit gesenkt, um die Dinge am Laufen zu halten, und die Wirtschaftsexperten haben in ihren Prog- und Diagnosen allesamt falsch gelegen.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Don ehrlich verwundert.
    »Indem ich in all den Kursen, die du verschlafen hast, wach geblieben bin und zugehört habe«, sagte Bernardo. »Leibwächter können es sich nicht leisten, bei der Arbeit zu schlafen. Außerdem war das ganz nützlich, wenn ich an deiner Stelle den einen oder anderen Test geschrieben habe.«
    »Naja, wie auch immer.« Don zuckte die Schultern. »Trotzdem werden die Steuereintreiber einen ganzen Haufen Geld mit sich herumschleppen, also sollte es mir auch gelingen, ihnen ein bisschen davon abzunehmen.«
    »Das hat nicht zufällig etwas damit zu tun, dass dir dein Vater das Taschengeld gekürzt hat, damit du dich um Arbeit bemühst?«, erkundigte sich Bernardo misstrauisch.
    »Das ist immerhin eine Möglichkeit, ein bisschen Spesengeld zu ergattern, um die Zeit zu überbrücken, bis ich eine Position finde, die jemandem mit meinen Fähigkeiten angemessen ist.«
    »Sag das noch mal«, murmelte Bernardo.
    »Was hast du gesagt?«
    »Nichts«, behauptete der Kammerdiener mit Unschuldsmiene.
    »Die Sache ist die, Donnie: Selbst wenn es dir gelingt, an den Soldaten vorbeizukommen, weiß ich nicht, ob es klug wäre, wenn du dich mit diesem Skeeve anlegst. Ich hörte, der Kerl hat Connections, und das bedeutet Ärger, viel Ärger.«
    Bernardo wusste sehr wohl, wovon er sprach. Er hatte selbst für den Mob gearbeitet, ehe er in den Ruhestand gegangen und schließlich als Leibwächter für Don angeheuert worden war.
    »Ja, klar«, höhnte Don lachend. »Ich habe sogar gehört, er würde sich einen Drachen halten. Sag mir, hast du in dieser Gegend schon einmal einen Drachen gesehen?«
    »Naja ...«
    »Ich sage dir, das ist nichts als ein riesiges Brimborium, um den Leuten Angst zu machen, damit sie ihn in Ruhe lassen. Was mich betrifft, so glaube ich das erst, wenn ich es sehe.«
    »Ich habe schon einige Dinge gesehen, die ich immer noch nicht glaube«, seufzte Bernardo.
    »Also, dann sind wir uns doch einig!«, verkündete Don strahlend.
    Bernardo starrte ihn einen Augenblick lang schweigend an, ehe er seine Trumpfkarte ausspielte.
    »Wenn dein Vater etwas davon erfährt, bekommt er einen Wutanfall«, stellte er fest. »Und den wird er dann an mir auslassen.«
    »Dafür habe ich schon vorgesorgt«, berichtete Don aufgeregt. »Ich werde mir eine Geheimidentität zulegen und anonym
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