Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Den letzten beißen die Dämonen

Den letzten beißen die Dämonen

Titel: Den letzten beißen die Dämonen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Toilette weiter nichts als einen Baum oder ein Gebüsch vorstellen können?«
    »Aus irgendeinem Grund gibt es Leute, die deinen schmierigen Dreck nicht essen«, schoss John zurück. »Sie legen nämlich Wert auf Hygiene.«
    »Hygiene, was?«, knurrte Tucker. »Schön, dann lass mich dir erklären ...«
    »GENUG!«, fiel ihm Robb ins Wort. »Wollt ihr jetzt hören, was ich euch zu sagen habe, oder nicht?«
    Die beiden Streithähne versanken in dumpfem Schweigen, nicht jedoch, ohne sich gegenseitig von Zeit zu Zeit finstere Blicke zuzuwerfen. Obwohl Robb nicht über Johns Größe oder Muskulatur gebot, strahlte er eine Kraft aus, die ihn automatisch zum Anführer der Gruppe machte.
    »Also, was mir wirklich Sorgen bereitet«, fuhr Robb nun endlich fort, »ist, dass dieser Skeeve nicht nur die Steuern erhebt, er greift auch auf Teile des Heeres zurück, um die Steuern einzutreiben. Und jetzt sagt mir, das hätte nichts mit uns zu tun.«
    Die anderen wechselten unbehagliche Blicke. Wenngleich sie alle ihre Steuererklärungen ordnungsgemäß erledigten, um Strafen zu entgehen und kein unnötiges Interesse zu wecken, hatten sie sich doch stets auf die Nachlässigkeit der Steuereintreiber verlassen. Infolgedessen hatten sie alle eine beachtliche Steuerschuld zu verzeichnen, ein Umstand, der katastrophale Folgen zeitigen dürfte, sollte die gesamte Schuld nun plötzlich auf einmal eingetrieben werden.
    »Also schön, ich gebe zu, das könnte bitter werden«, sagte der gut gekleidete Rotschopf, der sich an einen Baumstamm gelehnt hatte. Der Mann, schlank, beinahe dürr, nannte eine Haltung und Würde sein Eigen, die jeglichen Spott ob seiner leuchtend roten Haare im Keim erstickte. »Und was, denkt ihr, sollen wir dagegen tun?«
    Robb verrenkte sich den Hals, um sich in der Runde umzusehen, ehe er das Wort ergriff, beinahe, als erwartete er, einen Spion oder Soldaten hinter dem nächsten Baum zu entdecken.
    »Ich habe einen Plan«, sagte er mit leiser Stimme. »Ich stelle mir vor, dass wir unsere Steuern bezahlen wie jeder brave Bürger und sie hinterher den Steuereintreibern stehlen.«
    »Das ist illegal«, sagte der Rothaarige. »Wenn wir erwischt werden, kann ich meine Anwaltspraxis durchs Klo spülen ... nichts gegen dich, John. Ich zahle ebenso ungern Steuern wie jeder andere auch, aber deswegen will ich noch lange nicht zum Gesetzlosen werden.«
    »Lass die Paragraphenreiterei sein, Will ... und bezeichne mich nicht als Gesetzlosen«, erwiderte Robb. »Schlimmstenfalls wären wir Vogelfreie. Aber was das betrifft, stehen wir auch jetzt schon außerhalb des Gesetzes. Immerhin wildern wir schon seit Jahren im Königlich-Possiltumschen Jagdrevier.«
    »Das interessiert doch keinen«, konterte Will. »Rodrick war kein Jäger wie sein Vater, und Schierlingsfleck ist viel zu sehr damit beschäftigt, die Grenzen auszudehnen, um sich mit unbedeutenden Gesetzesübertritten zu befassen. Wenn wir aber anfangen, uns mit den Steuereintreibern anzulegen, wird das bestimmt Ärger einbringen.«
    »Außerdem: Wie lange ist es her, seit wir bei einem dieser Ausflüge irgendwas geschossen haben?«, murrte Tucker. »Als hätten wir etwas schießen können, selbst wenn wir es versucht hätten«, bekräftigte John.
    Obwohl sie sich selbst als Bogenschützenverein bezeichneten, waren sie ohne Ausnahme unglaublich schlecht im Umgang mit Pfeil und Bogen.
    »Was verschweigst du, Robb?«, meldete sich Allie das erste Mal zu Wort. Allie, der sich als Komiker versuchte und kaum sein Zimmer in Johns Haus bezahlen konnte, war eigentlich kein vollwertiges Mitglied der Truppe, aber sie duldeten ihn schon zu ihrer Belustigung.
    »Wie bitte?«, fragte Robb mit Unschuldsmiene.
    »Komm schon, Robb«, sagte Allie. »Du solltest nicht versuchen, einen Lügner zu belügen. Inzwischen kenne ich dich ganz gut. Steuern und Steuerschulden sind eine Sache, noch dazu eine, in der dir die Zustimmung aller sicher ist. Aber so, wie ich dich kenne, ist da noch etwas anderes. Etwas liegt dir auf dem Herzen. Schwer genug, dass du dir überlegst, dich mit der Armee oder zumindest einem Teil von ihr anzulegen, nicht schwer genug, um als Verkaufsargument für uns zu dienen. Ich bin einfach neugierig, was dieses Etwas ist.«
    Alle Augen richteten sich auf Robb.
    »In Ordnung«, sagte er seufzend. »Ich habe gehört, dass Skeeve unter anderem daran denkt, das Königlich-Possiltumsche Jagdrevier abzuholzen. Man hat ihm gesagt, er könnte Geld für das Königreich auftreiben,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher