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Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Demor - Einfach bösartig (German Edition)

Titel: Demor - Einfach bösartig (German Edition)
Autoren: Nicholas Vega
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dieser unsäglichen Meisterstücke der Ka’ia, deren ihr Sterbliche euch so gern bemächtigt? Ohne sie währt ihr nur Würmer ohne ein Ziel!« Er hatte es zuvor bereits geahnt: Erneut kam einer dieser reichen, gelangweilten Recken, um ihn aufzustöbern und hernach zu töten. Im Laufe der Jahre allerdings wurden die Helden, wie sie sich zumeist bezeichneten, immer jünger. Und großmäuliger.
    »Das ist der Nachtspeer! Gefertigt aus dem heiligen Baum des Eow, dem Stammbaum der Ka’ia. Sein Holz ist dunkler als ein sternenloser Nachthimmel, es schluckt sogar die Finsternis, die Euch umgibt.« Konrad schwang die Lanze umher, allerdings sah es mehr nach dem Wedeln eines Espenzweigs aus.
    »Armes Bäumchen! Aber wozu noch warten?«, antwortete Demor zufrieden, zählte mit dem Finger die Kämpfer ab und bedachte sie mit einem höhnischen Vers: »Sind es einer gegen drei, muss ein Seelenzauber herbei!«
    Ein ringförmiger, violetter Nebelschleier wuchs aus der Spitze seines Stabes und donnerte im Bruchteil eines Augenblicks gegen den Oberkörper des Zwerges. Polternd krachte der Bartträger an die Wand hinter ihm.
    Nur kurz blickten seine Gefährten nach ihm, als schon zwei Feuerpfeile aus der Sehne des Elfen heransurrten – das Produkt eines jener magischen Gegenstände, die Demor so sehr verteufelte. Der Bogen war ein unsterbliches Relikt aus einer Zeit, die sein Besitzer höchstens aus alten Legenden kannte. Gerade noch rechtzeitig konnte Demor an seinem lederbedeckten Arm ein Schutzschild aus Knochen bilden. Er streckte es vor sich und die brennenden Spitzen bohrten sich in das Geäst aus Gebeinen.
    Ehe er aufblicken konnte, fuhr der Nachtspeer krachend nieder. Mit einem Hieb brachte der Krieger den Schild zum Splittern und die Waffenspitze verschluckte die Bruchstücke nahezu. Ein schwarzer, verzehrender Sog, der vom Holz ausging und sich einverleibte, was er traf.
    Demor blieb keine Zeit, über dieses Phänomen nachzudenken. Aus dem Augenwinkel erkannte er, wie der Elf seinen Bogen für eine neue Salve spannte. Er wirbelte herum und zischte: » Surrectio ocininus! «
    Mit einem Hornschall, als würde man die Toten aus ihren Gräbern rufen, tauchten aus dem Boden eine Handvoll Skelette auf. Mit Keulen und Rüstungen und klappernden Gliedern stürzten sie sich auf die drei Helden.
    Der Zwerg stand wieder auf seinen Beinen. Eine magische Segnung des Elfen hatte die Benommenheit von ihm genommen. Mit einer Anrufung seines Gottes Dagri, dem Axtschwinger, ließ er den Hammer auf den Boden krachen und dort, wo er auftraf, entlud sich eine Armada an Blitzen, die sich fauchend über die Steinplatten verteilten. Drei der Skelette kamen nie dazu, auch nur einen Hieb abzugeben.
    Klirrend prallte einer der Feuerpfeile von Demors gewaltigem Schulterpanzer ab. Dieser bestand aus Blat, einem Metall, das ihm mehr als einmal unschätzbare Dienste erwiesen hatte. Es war widerstandsfähiger als Mithril, dafür ungleich schwerer. Aber dies allein würde ihm nicht zum Sieg verhelfen. Der Elf musste weg, bevor dessen heilende Kräfte die Waage zu seinen Ungunsten senkte.
    Konrad rammte den Nachtspeer in ein weiteres Gerippe. Der Speer versank so tief, dass die Hände des Jünglings gegen den Brustkorb des Knochenmanns stießen. Die Kiefer des Opfers knatterten dabei, es klang wie ein Kichern. Aufgespießt hing es an der Lanze.
    Mit wutschnaubendem Gesicht bugsierte der Krieger die Waffe mitsamt dem strampelnden Skelett in Richtung Demor. Abwehrend schwang der Lich seinen Stab, traf das Skelett und lenkte Konrad in vollem Lauf zur Seite. Das Knochengerippe zersplitterte in seine Einzelteile und der Held taumelte mitsamt seiner Lanze nach rechts, wo er schon bald auf die Nase fiel.
    Ohne zu zögern, entlud Demor einen Blitz, der seinen Feind mit gleißend violetter Energie am Rücken traf. Die Metallrüstung des Helden besaß eine exzellente Leitfähigkeit und verteilte die Leuchtfäden über den ganzen Körper. Schon bald würden die Blitzarme ihm die Seele geraubt haben.
    Zufrieden grinste Demor – unachtsam, denn zu spät erkannte er, dass der Zwerg bereits zum Sprung angesetzt hatte.
    Die stumpfe Seite des Hammers schlug auf den Schulterpanzer und zwang den Lich mit brachialer Gewalt auf die Knie. Trotz der mit Blat verstärkten Lederrüstung spürte Demor, wie seine Schulter und sein Schlüsselbein brachen. Geistesgegenwärtig wirbelte er den Stab herum, doch der Zwerg war geschickter als erwartet. Mit einer Rolle brachte er sich
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