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Dem Feuer zu nah

Dem Feuer zu nah

Titel: Dem Feuer zu nah
Autoren: Nora Roberts
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zurück. Mrs. Metz platzt vor Neugier.”
    „Das kann ich mir vorstellen. Wenn Mrs. Metz, die Superklatschtante, schon nichts über sie weiß, weiß niemand etwas.”
    „Wenn du für sie etwas Rechtliches erledigst, müsstest du doch eigentlich etwas über sie erfahren können”, sagte Shane.
    „Sie ist keine Mandantin”, erwiderte Jared und beließ es dabei. „Kommt der Junge oft her?”
    „Hin und wieder. Zusammen mit Connor.”
    „Erstaunlich, nicht wahr?”
    „Ich freue mich, dass die beiden sich so gut verstehen. Bry redet unaufhörlich, fragt mir Löcher in den Bauch und gibt zu allem seinen Senf dazu.” Shane zog eine Augenbraue hoch. „Er erinnert mich an jemanden.”
    „Wirklich?”
    „Dad meinte immer, wenn es zu einem Thema zwei Ansichten gäbe, würdest du beide vertreten. Der Junge ist genauso. Und er bringt Connor zum Lachen. Es tut gut, ihn lachen zu hören.”
    „Mit einem Vater wie Joe Dolin hat er nicht viel zu lachen gehabt”, sagte Jared.
    Shane knurrte zustimmend, während er die zerschnittenen Schnüre einsammelte. „Nun ja, Dolin ist hinter Gittern und kann keinen Schaden mehr anrichten.” Er warf einen prüfenden Blick auf seine Herde und das Land dahinter. „Nie wieder wird dieser Kerl die arme Cassie verprügeln und die Kinder terrorisieren. Ist die Scheidung bald durch?”
    „In spätestens sechzig Tagen müssten wir ein rechtskräftiges Urteil haben.”
    „Je früher, desto besser. Ich muss nach den Schweinen sehen. Holst du mehr Heu aus der Scheune?”
    „Natürlich.”
    Shane ging zum Pferch, um das Futter für die Borstentiere zu mischen. Als die fetten Schweine ihn sahen, fingen sie an zu grunzen. „Ja, Daddy ist hier, Kinder.”
    „Er redet dauernd mit ihnen”, verkündete Bryan, der sich ihnen unbemerkt von hinten genähert hatte.
    „Sie antworten mir.” Mit einem Lächeln drehte Shane sich um.
    Der Junge war nicht allein. Savannah stand neben ihrem Sohn, eine Hand auf seiner Schulter, ein unbeschwertes Lächeln auf dem Gesicht. Sie trug das Haar offen, und es fiel wie ein schwarzer Wasserfall auf die zerschlissene Denimjacke. Shane beschloss, die Schweine warten zu lassen, und lehnte sich an den Zaun.
    „Guten Morgen.”
    „Guten Morgen.” Savannah warf einen Blick in den Pferch. „Sie sehen hungrig aus.”
    „Sie sind immer hungrig. Deshalb heißen sie ja auch Schweine.”
    Lachend stellte sie einen Fuß auf die unterste Zaunlatte. Sie war es gewöhnt, Tiere um sich zu haben. „Die Sau dort drüben sieht äußerst wohlgenährt aus.”
    Er machte ein paar Schritte auf Savannah zu, um den Duft ihres Haars einatmen zu können. „Sie ist voller Ferkel. Ich werde sie bald von den anderen trennen müssen.”
    „Frühling auf der Farm”, murmelte sie. „Und wer ist der Daddy?”
    „Der extrem selbstzufrieden dreinschauende Eber dort hinten.”
    „Aha.” Noch immer lächelnd, warf Savannah das Haar über die Schultern. „Wir haben eine Bitte, Mr. MacKade.”
    „Shane.”
    „Shane. Wie ich hörte, haben Sie Kätzchen.”
    Shane lächelte Bryan zu. „Du hast deine Mom überredet, was?”
    Bryan setzte eine Unschuldsmiene auf, doch die leuchtenden Augen verrieten ihn. „Mom braucht Gesellschaft, während ich in der Schule bin.”
    „Gute Idee.” Shane wandte sich vom Pferch ab. „Sie sind drüben in der Scheune. Ich zeige sie Ihnen, kommen Sie mit.”
    „Nein.” Savannah legte eine Hand auf seinen Arm. Ihr Blick ließ erkennen, dass sie genau wusste, warum er so zuvorkommend war. „Wir wollen Sie nicht bei der Arbeit stören. Ihre Schweine warten, und Bryan weiß bestimmt, wo wir die Kätzchen finden.”
    „Klar weiß ich das. Komm schon, Mom.” Bryan nahm ihre Hand und zog sie hinter sich her. „Sie sind echt cool. Shane hat ganz viele tolle Tiere.”
    „So?” Als sie ihrem Sohn folgte, sah sie das beeindruckendste Lebewesen auf der ganzen Farm aus der Scheune kommen. Es trug einen Heuballen über der Schulter.
    Jared blieb stehen, warf den Ballen hin und ihre Blicke trafen sich. Savannah wurde bewusst, dass sie sich durch den teuren Anzug hatte täuschen lassen. In dem edlen Tuch hatte er elegant ausgesehen. Jetzt hatte er nichts Elegantes an sich. Das T-Shirt und die Jeans betonten seine athletische, ungemein männliche Gestalt.
    Viele andere Frauen hätten wahrscheinlich unwillkürlich den Atem angehalten, sie jedoch nickte ihm nur kühl zu. „Mr. MacKade.”
    „Miss Morningstar.” Er klang ebenso distanziert, aber es kostete ihn
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