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Dein Herzensprinz Prinzessin

Titel: Dein Herzensprinz Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt
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werden. Deshalb hier ein Wort der Warnung an alle:
    Klar gibt es immer Leute, die behaupten, sie würden euch um eurer selbst willen mögen und nicht für das, was ihr äußerlich darstellt. Vielleicht sind sie schauspielerisch sogar so begabt, dass ihr es ihnen glaubt. Eine Zeit lang zumindest.
    Aber wenn ihr klug seid, fallen euch gewisse Kleinigkeiten auf. Vielleicht dauert es eine Weile, bis ihr es kapiert. Aber der Moment wird kommen. Irgendwann.
    Und am Ende läuft es immer auf eins hinaus.
    Die Leute, mit denen ihr befreundet wart, bevor man euch die Krone aufgesetzt hat (oder ihr berühmt oder erfolgreich wurdet), sind die Leute, die eure Freunde bleiben werden, egal was passiert. Weil sie diejenigen sind, die euch so lieben wie ihr seid - mit all euren Eigenarten -, und nicht, weil ihr ihnen in irgendeiner Form nützlich sein könnt. Es kann sogar passieren, dass die Leute, die eure Feinde waren, bevor ihr berühmt wurdet (Leute wie Lana Weinberger), am Ende vielleicht bessere Freunde werden, als diejenigen, die ihr kennengelernt habt, nachdem ihr berühmt geworden seid. Und wenn eure Freunde aus irgendeinem Grund sauer auf euch sind - wie Lilly auf mich -, dann braucht ihr sie sogar mehr denn je. Weil sie vielleicht die einzigen Menschen sind, die bereit sind, euch die Wahrheit zu sagen.
    Tja, so ist das. Es ist ganz schön einsam hier oben auf dem Thron.
    Mein Glück, dass ich schon so tolle Freunde hatte, bevor sich herausstellte, dass ich die Prinzessin von Genovia bin.
Und wenn es eines gibt, was ich in den vergangenen vier Jahren gelernt habe, dann dies: Ich werde alles tun, um zu verhindern, sie jemals zu verlieren.
    ALLES.
    Und deswegen hab ich es JP dann doch sanft und höflich beigebracht, so wie Grandmère es mich gelehrt hat.
    »Hör zu, JP«, sagte ich und zog den Ring, den er mir geschenkt hatte, vom Finger. »Ich mag dich. Ich mag dich wirklich. Und ich wünsche dir alles Gute. Aber ich glaube, es ist besser, wenn wir unsere Beziehung beenden und einfach nur Freunde bleiben. Gute Freunde. Darum möchte ich dir den hier zurückgeben.«
    Ich legte ihm den Ring in seine Handfläche und schloss seine Finger darum.
    Er ließ den Kopf hängen und sah kreuzunglücklich aus. »Bitte, Mia«, murmelte er. »Ich kann dir erklären, warum ich dir das mit Lilly nie erzählt hab. Ich dachte, du würdest...«
    »Nein«, sagte ich. »Du musst mir nichts erklären. Sei nicht traurig.« Ich klopfte ihm auf die Schulter.
    Wahrscheinlich hätte ich in Selbstmitleid versinken können, weil mein Abschlussball so komplett in die Hose gegangen war. Ich war mit meinem Freund hergekommen, und jetzt stand ich vor einem Schwindler.
    Aber dann dachte ich daran, dass mein Vater gesagt hat, als Prinzessin solle man immer Großmut beweisen. Deshalb holte ich tief Luft. »Ich hab eine Idee«, sagte ich. »Ruf Stacey Cheeseman an. Ich glaub, die ist total verknallt in dich.«
    JP sah mich an, als wäre ich verrückt geworden. »Glaubst du?«
    »Ich weiß es genau«, log ich. Aber das war eine Notlüge. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wirklich in ihn verknallt ist. Alle Schauspielerinnen verknallen sich in ihre Regisseure.
    »Gott, ist das peinlich.« JP betrachtete traurig den Ring.

    »Unsinn. Ist es gar nicht.« Ich klopfte ihm noch mal auf die Schulter. »Also, was ist? Rufst du sie an?«
    »Mia«, sagte JP mit gequälter Miene. »Es tut mir wirklich leid. Ich dachte, wenn du die Wahrheit über mich und Lilly wüsstest, würdest du...«
    Ich hob die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    Eigentlich sollte man meinen, ein Mann von Welt wie er müsste wissen, wann der Moment gekommen ist, in dem er sich seine Niederlage eingestehen muss. Er konnte mich nicht mehr umstimmen. Ich hatte meine Entscheidung getroffen.
    Ich fragte mich, ob er zögerte, Stacey Cheeseman anzurufen, weil sie nicht berühmt war. Noch nicht.
    Aber das war ein fieser Gedanke. In Zukunft möchte ich wirklich versuchen, mich in Gedanken und Taten mehr wie eine Prinzessin zu verhalten.
    Deswegen gab ich mir auch alle Mühe, mir nicht anmerken zu lassen, wie glücklich ich über den Ausgang dieses Abends war. Der Abschlussball war in die Hose gegangen, aber ich hatte meine beste Freundin wieder und war meinen Freund los, in den ich sowieso kein bisschen verliebt gewesen war, wie ich jetzt wusste.
    Ich versuchte also, ein ernstes Gesicht zu machen, als ich mich auf die Zehenspitzen stellte und ihn küsste.
    »Leb wohl, JP«, flüsterte ich.
    Und
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