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Dein Herz will ich erobern

Dein Herz will ich erobern

Titel: Dein Herz will ich erobern
Autoren: Marie Ferrarella
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sind alle fleißige kleine Ameisen.“
    „Das ist mir allerdings aufgefallen.“ Aber ich hätte den Ausdruck unternehmerisch gewählt, dachte er und fragte sich, wieso sich ihm dieses Wort aufdrängte. „Und Sie sind die Jüngste.“
    Sie lachte und nickte. „Und das lassen sie mich nie vergessen. Wissen Sie inzwischen, ob Sie eine Familie haben?“
    „Nein, aber ich glaube nicht, zumindest nicht in traditionellem Sinn. Allerdings habe ich das vage Gefühl, dass da jemand ist und doch nicht wirklich da ist.“
    Das ergibt nicht viel Sinn, dachte er. Und doch konnte er das Gefühl nicht abschütteln, dass es eine wichtige Person gab, die nicht mehr da war. Er verspürte eine unsägliche Leere bei dem Gedanken, dass eine wichtige Person kürzlich verstorben sein könnte und er es nicht einmal wusste.
    Impulsiv legte sie eine Hand auf seine. „Das klingt ganz nach einem Geist.“
    „Entweder das, oder es ist etwas, das nicht da ist“, murmelte er bedächtig. Es war nicht der Verlust einer Person, den er empfand, sondern einer Sache.
    „Ich kann Ihnen nicht folgen.“
    „Ich auch nicht. Mir ist nur etwas in den Sinn gekommen und gleich wieder verschwunden.“
    „Na ja, wenn es wieder auftaucht, dann versuchen Sie, es länger festzuhalten.
    Irgendwas sagt mir, dass die fehlenden Teile Ihres Puzzles darauf brennen, sich zusammenzufügen.“ Alison hielt am Straßenrand vor einem zweistöckigen Haus an. Sie wechselten sich ab mit der Benutzung der Garage. In dieser Woche wurden Kevins Auto und Jimmys Motorrad vor der feuchten Luft verschont. „Bis dahin können Sie hier parken.“
    „Parken?“
    „Ja, Ihren Körper.“ Sie stieg aus und ging voraus zu der angebauten Garage.
    Eine hölzerne Treppe führte nach oben. „Ihre Zelte aufschlagen. Quartier beziehen. Sie wissen schon, absteigen eben.“
    Zum ersten Mal, seit er aus der Bewusstlosigkeit erwacht war, zeigte sich Belustigung in seinem Blick. „Benutzen Sie immer so viele Ausdrücke?“
    Sie nahm zwei Stufen auf einmal, schloss die Tür auf und ließ Luc zuerst eintreten. „Ich liebe Worte. Ich wollte mal Englischlehrerin werden, aber dann habe ich mir gedacht, dass ich damit nicht genug bewirken würde.“
    Das Zimmer war klein und wirkte noch kleiner durch ein Doppelbett und eine massive Kommode. „Ist es Ihnen sehr wichtig, etwas zu bewirken?“
    „Wenn man die Kleinste und Jüngste ist, neigt man dazu, die Lauteste zu sein, nur um beachtet zu werden. Ich will etwas bewirken. Ich will wissen, dass sich durch mich jemand besser fühlt, dass es jemandem besser geht.“ Abrupt hielt sie inne. „Ich rede zu viel.“
    „Nein, bitte, reden Sie weiter. Ihnen zuzuhören hilft mir, die Leere in meinem Kopf zu füllen.“
    „Die sollten Sie mit Ihren eigenen Gedanken füllen.“
    „Die scheine ich verlegt zu haben. Hoffentlich nur vorübergehend.“
    „Glauben Sie, dass Sie verheiratet sind?“ Sie hatte keine Ahnung, woher diese Frage kam oder warum sie es wissen wollte.
    „Ich weiß es nicht. Wie fühlt es sich denn an, verheiratet zu sein?“
    Sie erschauerte unwillkürlich, als sie an ihr eigenes kurzes Wagnis in dieser Hinsicht dachte, obwohl es zwei Jahre zurücklag. „Als ob man nicht atmen kann.“
    „Dann bin ich nicht verheiratet.“
    Alison ging zum Fenster und öffnete es. Das Zimmer war nicht mehr gelüftet worden, seit es ihr Cousin über Weihnachten bewohnt hatte. „Das hätte ich lieber nicht sagen sollen.“
    „Warum nicht?“
    „Nur so. Außerdem sind Sie ein Fremder.“
    „Und Ihrem Mann gefällt es nicht, wenn Sie mit Fremden darüber reden?“
    „Ich bin nicht verheiratet. Haben Sie vergessen, dass ich hier wohne?“
    „Nein, aber ich dachte, dass Sie vielleicht mit Ihrem Mann hier wohnen. Sie haben so unerbittlich geklungen, als sprächen Sie aus Erfahrung.“
    Alison seufzte. „Es war ein harter Tag.“
    Er begegnete ihrem Blick, und seine Augen funkelten belustigt. „Ja, ich weiß.“
    Aufgewühlt wandte sie sich ab. „Da hinten ist ein winziges Badezimmer. Es gibt keine Dusche, aber zumindest können Sie sich waschen. Es ist nicht viel, aber…“
    „Ich brauche nicht viel“, warf er ein. „Und ich weiß zu schätzen, dass Sie und Ihre Brüder mich hier wohnen lassen.“
    Das Bild eines kleinen, dunklen, aber warmen Zimmers schoss ihm durch den Kopf.
    Alison berührte ihn am Arm. „Was ist?“
    Er blinzelte und wurde sich gewahr, dass sie ihm sehr nahe stand und dass ihr Duft ihn erinnerte an… An was? „Wie
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