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Dein fuer immer

Dein fuer immer

Titel: Dein fuer immer
Autoren: Becca Fitzpatrick
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Nacht ab. Als ich zu meinem Auto ging, dröhnte die Musik aus dem Devil’s Handbag wie ein fernes Donnergrummeln in meinen Ohren. Ich sog die eiskalte Oktoberluft ein. Meine Kopfschmerzen ließen schon nach.
    Das anonyme Handy, das Patch mir gegeben hatte, klingelte in meiner Handtasche.
    »Na, wie war euer Mädelsabend ?«, fragte Patch.
    »Wenn’s nach Vee gegangen wäre, wären wir noch die ganze Nacht unterwegs.« Ich schlüpfte aus den Schuhen und hängte sie mir an den Finger. »Ich will jetzt einfach nur noch ins Bett.«
    »Zwei Doofe, ein Gedanke.«
    »Du willst auch einfach nur noch ins Bett ?« Patch hatte mir allerdings gesagt, dass er nur selten schlief.
    »Ich habe an dich in meinem Bett gedacht.«
    Mein Magen machte einen von diesen seltsamen Hüpfern. Gestern war ich zum ersten Mal über Nacht bei Patch gewesen, und obwohl Anziehung und Versuchung durchaus spürbar gewesen waren, hatten wir es geschafft, in zwei verschiedenen Zimmern zu schlafen. Ich war mir nicht ganz sicher, wie weit ich unsere Beziehung gehen lassen wollte, aber mein Instinkt sagte mir, dass Patch da weniger Zweifel hatte.
    »Meine Mom wartet auf mich«, sagte ich. »Blödes Timing.« Bei schlechtem Timing musste ich wieder an mein letztes Gespräch mit Dante denken. Ich musste unbedingt mit Patch reden. »Können wir uns morgen treffen ? Wir müssen reden.«
    »Das hört sich aber nicht gut an.«
    Ich schickte ihm einen Kuss durchs Telefon. »Du hast mir gefehlt heute Abend.«
    »Der Abend ist noch nicht zu Ende. Wenn ich hier fertig bin, könnte ich noch bei dir vorbeikommen. Lass dein Schlafzimmerfenster unverriegelt.«
    »Was machst du denn gerade ?«
    »Überwachung.«
    Ich runzelte die Stirn. »Hört sich nicht sehr konkret an.«
    »Mein Ziel bewegt sich, ich muss weiter«, sagte er. »Ich komme, sobald ich kann.«
    Und er legte auf.
    Ich tappte den Bürgersteig entlang und fragte mich, wen Patch da überwachte und warum wohl – das Ganze hörte sich verdächtig an –, als ich mein Auto erreichte, ein weißes VW -Cabrio Baujahr 1984. Ich warf die Schuhe auf den Rücksitz und ließ mich hinters Lenkrad fallen. Dann steckte ich den Schlüssel ins Zündschloss, aber der Motor sprang nicht an. Während der Wagen angestrengt vor sich hin jaulte, nutzte ich die Gelegenheit, um mir eine Auswahl an kreativen Bezeichnungen für den wertlosen Schrotthaufen auszudenken.
    Das Auto war mir als Geschenk von Scott gewissermaßen in den Schoß gefallen und hatte mir unterm Strich bisher mehr Ärger als gefahrene Meilen auf der Straße eingebracht. Ich sprang hinaus, klappte die Motorhaube auf und starrte finster auf das ölverschmierte Gewirr aus Schläuchen und Behältern. Mit Lichtmaschine, Vergaser und Zündkerzen hatte ich schon zu tun gehabt, was gab es denn sonst noch ?
    »Na, springt er nicht an ?«
    Ich fuhr herum, überrascht von der nasalen männlichen Stimme hinter mir. Ich hatte niemanden näher kommen hören. Noch verblüffender war, dass ich ihn auch nicht gefühlt hatte.
    »Sieht ganz so aus«, sagte ich.
    »Brauchen Sie Hilfe ?«
    »Wohl eher ein neues Auto.«
    Er hatte ein schmieriges, nervöses Lächeln. »Soll ich Sie einfach mitnehmen ? Sie sehen wie ein nettes Mädchen aus. Wir könnten uns während der Fahrt unterhalten.«
    Ich hielt Abstand zu ihm, während meine Gedanken sich wild im Kreis drehten und ich versuchte, ihn irgendwie einzuordnen. Mein Instinkt sagte mir, dass er kein Mensch war. Aber auch kein Nephilim. Seltsamerweise glaubte ich aber auch nicht, dass er ein gefallener Engel sein könnte. Er hatte ein rundes, engelsgleiches Gesicht mit einem gelblich-blonden Haarschopf darüber und lappige Elefantenohren. Er sah so harmlos aus, dass es mich sofort misstrauisch machte und ich mich unwohl fühlte.
    »Danke für das Angebot, aber ich lasse mich von meinem Freund abholen.«
    Sein Lächeln verschwand, und er streckte die Hand aus, um mich am Ärmel zu packen. »Geh nicht«, jammerte er mit einem verzweifelten Unterton in der Stimme.
    Ich stolperte erschrocken zurück.
    »Das ist … ich meine, ich wollte sagen …« Er schluckte schwer, dann verhärtete sich sein Blick, bis seine Augen wie glänzende Perlen aussahen. »Ich muss mit deinem Freund reden.«
    Mein Herz schlug schneller, und ein panikerfüllter Gedanke jagte mir durch den Kopf. Was, wenn er Nephilim war und ich das nicht erkennen konnte ? Was, wenn er wirklich über mich und Patch Bescheid wusste ? Was, wenn er mich heute Nacht aufgesucht
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