Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dein Blick in meiner Morgenroete

Dein Blick in meiner Morgenroete

Titel: Dein Blick in meiner Morgenroete
Autoren: Cathy McAllister
Vom Netzwerk:
laufender Nase und einem Fieberthermometer im Mund im Bett liegend. Dann hätte ich das Lachen. Aber so verdammt gesund, wie der Kerl war, würde es wohl eine Wunschvorstellung bleiben. Eher fing ich mir die Grippe ein. Ich konnte schon fast spüren, wie die Viren meinen Körper attackierten.
    Zum Glück erreichten wir endlich die verdammte Tür. Cole, ganz Gentleman, öffnete sie und hielt sie für mich auf. Nicht, dass das meiner schlechten Laune irgendwie noch abhelfen konnte. Ganz im Gegenteil! In Momenten wie diesem kotzte es mich an, das Cole so verdammt perfekt war. Zu allem Überfluss kam jetzt auch noch Cherryl strahlend auf uns zugeeilt. Ich war nun echt nicht in der Stimmung für sie. Innerlich aufstöhnend, wappnete ich mich für ihren Überfall.
    »Hey, Leute«, rief sie gut gelaunt.
    »Viel Spaß mit deiner Busenfreundin, Kerima. Ich bin dann mal weg«, raunte Cole in mein Ohr. »Hi, Cherryl, schön dich zu sehen. Hab’s leider eilig. Bis später«, sagte er laut zu Cherryl und eilte davon.
    Ich blickte ihm grimmig hinterher. Er drehte sich noch einmal zu mir um und grinste mich unverschämt an.
    ›Verräter!‹, beschimpfte ich ihn in Gedanken und er warf mir eine Kusshand zu, ehe er verschwand.
    »Schau mal, was ich habe«, rief Cherryl aufgeregt und wedelte mit einem kleinen Teddy an einem Schlüsselring vor mir rum. Das Vieh erinnerte mich etwas an Gizmo, dem Mogwai aus Gremlings . Meine Mum liebte diesen alten Film.
    »Nett«, antwortete ich wenig begeistert und hoffte, dass es gleich zum Unterricht läuten würde, damit ich mich entschuldigen konnte.
    »Warte ab, bis du siehst, was er alles kann«, verkündete Cherryl, die offenbar meine mangelnde Begeisterung nicht bemerkte. Sie hielt sich das Ding vor das Gesicht. »So mein Kleiner, jetzt erzähl der lieben Faith mal, wer die Schönste ist im ganzen Land.« Sie wandte sich mir zu und grinste. Ich rollte mit den Augen. Hatte sie jetzt endgültig den Verstand verloren?
    »Du bist die Schönste«, antwortete Gizmo. Cherryl strahlte.
    Ich zuckte mit den Schultern. Ich hatte früher mal eine Puppe gehabt, die konnte auch solche Dinge sagen. Das war schon über zehn Jahre her.
    »Und wer ist der heißeste Typ an der Schule?«, fragte Cherryl.
    »Cole!«, kam die Antwort von Gizmo.
    »Du irrst dich, mein Kleiner«, sagte Cherryl in einem Ton, als würde sie mit einem kleinen Kind sprechen. »Darren ist der heißeste Typ!«
    »Nein! Cole!«, antwortete Gizmo und ich schüttelte ungläubig den Kopf.
    »Was bist du für ein ulkiges Ding, he?«, fragte ich und beugte mich näher.
    Das Teddydings rollte mit seinen runden Knopfaugen.
    »Ich bin Bojo, das ultimative Spielzeug. Ich mach meine Mami glücklich!«
    »Mami bin ich«, verkündete Cherryl stolz.
    »Wo hast du ihn her?« Ich war plötzlich neugierig geworden.
    »Von Adam Briggs. Er verkauft diese süßen Dinger. Sie gehen weg wie Eis im Sommer. Wenn du noch einen abstauben willst, musst du dich beeilen.«
    Ich starrte auf Bojo und mir war, als würde das Ding mich wirklich ansehen. Auf einmal wollte ich nur noch Eines: auch so einen Bojo haben.
    »Wo kann ich Adam finden?«, fragte ich hektisch.
    »Im Chemielabor.«
    Ohne mich von Cherryl zu verabschieden, wandte ich mich ab und eilte durch die Gänge, die Treppen hinauf in den zweiten Stock, wo sich das Chemielabor befand. Eine ganze Schlange von Kids, vorwiegend Mädchen, hatte sich vor der Tür versammelt. Ich schaute gehetzt auf die Uhr. Es würde bald zum Unterricht läuten. Ich wollte nicht zu spät kommen, doch ich wollte auch auf gar keinen Fall riskieren, dass die Bojos ausverkauft wären. Also stand ich in der Schlange und wartete ungeduldig. Zum Glück ging es ziemlich zügig voran. Es waren nur noch zwei Mädchen vor mir und Adam hatte seine Freundin zur Hilfe. Beide saßen hinter einem Tisch, eine Kiste mit den Bojos zwischen sich. Ich lugte hinein. Es waren noch fünf der kleinen Teddybären übrig. Erleichtert atmete ich auf. Ich würde noch einen abbekommen. Dann war ich endlich an der Reihe. Adam lächelte mich freundlich an.
    »Faith«, grüßte er. »Wie schön. Ich sehe, du möchtest auch ein Exemplar vom ultimativem Spielzeug?«
    »Ja, bitte. Wie viel kostet es?«
    »Da es nur noch drei sind, bekommst du einen Bojo zum halben Preis. Zehn Dollar für dich.«
    »Hier«, sagte ich und reichte einen zerknitterten Zehner über den Tisch. Ich hatte nur diesen einen Zehner und war froh, dass er den Preis gesenkt hatte. Er reichte mir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher