Dein Auftritt Prinzessin

Titel: Dein Auftritt Prinzessin
Autoren: Meg Cabot Katarina Ganslandt

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sie, bloß Roulette gespielt zu haben. Aber wieso haben sie dann so gekichert? Wenn René nicht gut aufgepasst, hat er eher, als ihm lieb ist, einen »Kleinen Prinzen« an der Backe kleben, um den er sich kümmern muss.

    15 TOMM

    Hab es heute zweimal bei ihm versucht. Beim ersten Mal war seine Großmutter dran, die sagte, Michael sei Farbpatronen für seinen Drucker kaufen. Beim zweiten Mal sein Vater, der erzählte, Michael und Lilly wären im Ein-Dollar-Kino, um sich den neuen James Bond anzuschauen. Die Glückspilzchen!!!!!

Montag, 5. Januar, Tagesprogramm
    8.00 - 9.00 Uhr
    Frühstück mit dem Ensemble des genovesischen Hof-Balletts
    Sensation! René ist heute zum allerersten Mal vor 10 Uhr aufgestanden!

    9.30 - 12.00 Uhr
    Führung durch Tanzsäle, Privatvorstellung von »Dornröschen«
    Lilly behauptet ja immer, Ballett sei total sexistisch. Ich weiß nicht. Die Männer müssen doch auch Strumpfhosen anziehen - und die sind so eng, dass man … äh … ein bisschen zu gut über ihren Körperbau informiert wird.

    12.30 - 14.00 Uhr
    Mittagessen mit dem genovesischen Tourismusminister
    Wieso will keiner zugeben, wie genial meine Idee mit den Parkuhren ist? Außerdem sind die Tagesausflügler, die von den Kreuzfahrtschiffen im Hafen zu Fuß in die Stadt einfallen, eine echte Gefahr. Unter dem Fußgängerverkehr leiden unsere ältesten Brücken, wie der Pont des Vierges (die Jungfernbrücke), der nach meiner Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Urgroßmutter Agnes benannt wurde, die es vorzog, sich von der Brücke zu stürzen, statt auf Wunsch ihres Vaters ins Kloster zu gehen. (Eine kluge Entscheidung: Sie wurde nämlich von der fürstlichen Flotte aus dem Wasser gefischt und brannte -
zum tiefen Kummer der Familie Renaldo - mit dem Kapitän durch.) Mir ist egal, wie sehr das genovesische Bruttosozialprodukt von den Kreuzschiffreisenden abhängig ist. Die machen uns ALLES kaputt!

    14.30 - 16.30 Uhr
    Pressekonferenz von Dad zum Thema:
Die Bedeutung Genovias als Global Player
in der modernen Weltwirtschaft
    Aha… gähn. Geht’s noch ein bisschen langweiliger? Michael! Oh, Michael! Wo bist du, mein Michael?

    17.00 - 18.00 Uhr
    Tee mit Grandmère und den Mitgliedsfrauen
des genovesischen Frauenhilfswerks
    Habe versehentlich Tee über meine neuen Satinschuhe geschüttet, die extra eingefärbt wurden, damit sie zu meinem neuen Teekleid passen.
    Na ja, jetzt passen sie eben zum Tee.

    19.00 - 23.00 Uhr
    Abendessen mit dem superberühmten, ehemaligen sowjetischen Regierungschef nebst Gattin
    René verdünnisierte sich während des Essens und wurde später im Springbrunnen des Palastgartens erwischt, wie er mit einer Primaballerina herumplantschte. Dad sehr sauer. Habe mit Rücksicht auf seine angespannten Nerven versucht, ihm etwas Gutes zu tun, und mich nett mit seiner aktuellen Flamme (Miss Tschechien) unterhalten, damit sie sich von der Familie akzeptiert fühlt, falls das mit den beiden was Ernstes werden sollte.

    16 TOMM

    Wenn das noch lange so weitergeht, entwickle ich wahrscheinlich eine Sprachstörung wie das kleine Mädchen aus dem Stephen-King-Buch »Feuerkind« oder verwechsle meinen Vater mit einem Hut.

Dienstag, 6. Januar, in den Gemächern der Fürstinmutter
    ER HAT ANGERUFEN!!!!!!!!!!
    Nur war ich gerade nicht da (wie immer). Ich war nämlich im Fürstlichen Opernhaus und musste mir »La Bohème« anschauen. Die Oper fand ich erst ganz okay, bis dann plötzlich die Frau, die ich von allen am nettesten fand, TOT war.
    Er hat in der Telefonzentrale eine Nachricht für mich hinterlassen. Und zwar: Hi.
    Hi! Michael lässt mir »Hi« ausrichten!
    Ich hab natürlich sofort versucht, ihn zurückzurufen, aber die Moscovitzens waren zum Essen ins »Le Crabbe Shacque« gegangen, um den Senioren-Frühspeiser-Rabatt auszunutzen... Nur Mrs Moscovitz war zu Hause geblieben, weil einer ihrer Patienten dringend ferntherapiert werden musste (ein Ex-Kaufsüchtiger, der wegen der radikalen Preisnachlässe nach den Feiertagen rückfällig geworden war).
    Mrs Moscovitz hat mir versprochen, Michael auszurichten, dass ich zurückgerufen hab. Ich hab ihr gesagt, sie soll ihm »Hi« sagen.
    Ich hätte ihm gern was Romantischeres ausrichten lassen, aber es kostet echte Überwindung, der Mutter deines Freundes gegenüber das Wort »Liebe« in den Mund zu nehmen.
    Oje, Grandmère ist schon wieder am Rummeckern. Es
geht um diesen beknackten Abschiedsball, den sie am Vorabend meiner Rückkehr nach Amerika (… in die

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