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Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Defcon One 01 - Angriff auf Amerika

Titel: Defcon One 01 - Angriff auf Amerika
Autoren: Andy Lettau
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Karte, während die Antwort des Terroristen auf die Frage des Präsidenten über die Lautsprecher kam.
    »Ganz richtig, Mr President! Ich bekomme das Gold. Und zwar die volle Summe. Vergessen wir die restlichen Forderungen. Reden wir nur noch über das Gold, über einhundert Milliarden Dollar.«
    »Einhundert Milliarden Dollar? Sie wollten fünfzig Milliarden Dollar, wenn ich mich recht entsinne. Fünfzig Milliarden Dollar, das war die Summe«, sagte George T. Gilles.
    »Sie haben vergessen, wer hier die Spielregeln bestimmt. Von fünfzig Milliarden Dollar war die Rede, bevor Sie die Regeln gebrochen haben.«
    Der Präsident dachte nach. Was immer sich gerade außerhalb der Raumstation abspielte, es lag nicht in seiner Hand, darauf Einfluss zu nehmen. Seine einzige Aufgabe bestand jetzt darin, den Anführer der Terroristen in der Leitung zu halten, bis das Gas wirkte.
    »Wie wollen Sie so viele Tonnen von Gold eigentlich unauffällig verschwinden lassen? Mal angenommen, wir stellen Ihnen ein vollbeladenes Schiff zur Verfügung und garantieren Ihnen freien Abzug. Die internationale Presse wird sich an Ihre Fersen heften, wo immer Sie sind. Sie werden einen Konvoi von Schiffen, Flugzeugen und Hubschraubern hinter sich herziehen.«
    Miller lachte lauthals auf. Durch die verzerrende Akustik in der Satellitenleitung klang das Lachen wie das Bellen eines aggressiven Kampfhundes. »Das lassen Sie mal ruhig meine Sorge sein. Es gibt genügend Länder, die auf meiner Seite stehen.«
    Charlotte Stuyvesant pochte mit ihrem Zeigefinger an die Schläfe, während der Präsident weiterhin den in die Enge getriebenen Verhandlungsführer abgab und Zeit schinden wollte.
    »Und welche Länder sollen das sein? Nordkorea, Sudan, Syrien? Oder vielleicht Libyen?«
    Miller lachte. »Geben Sie sich keine Mühe, Mr President. Selbst unter Folter würde ich nichts verraten.«
    Da wäre ich mir nicht so sicher , dachte Gilles und versuchte, Miller in der Leitung zu halten. Wenn es ihm gelingen würde, den Mann abzulenken, könnte Spacy es vielleicht schaffen. Deshalb versuchte er es weiterhin mit psychologischem Geschick.
    »Bisher lief es ganz gut für Sie, von der Sache in Houston eben einmal abgesehen. Sie haben die gesamte Welt auf Ihr Anliegen aufmerksam gemacht, das schafft nicht jeder. Bestimmt haben Sie auch einige Sympathisanten gewonnen. Aber welchen Sinn macht es nun, weitere Unschuldige sterben zu lassen – und danach selber zu sterben? Betrachten Sie sich als Märtyrer? Sehen Sie sich in der Tradition von Mohamed Atta, der entgegen den Regeln des Korans Selbstmord beging und in das World Trade Center flog?«
    »Märtyrer? Koran? Zweiundsiebzig Jungfrauen im Paradies?« Erneut stieß Miller sein teuflisches Lachen aus. »Mr President, Sie unterschätzen mich.«
    George T. Gilles konnte mit der Antwort wenig anfangen und bohrte weiter. »Ist es nur das Gold, was Sie antreibt? Oder liegt Ihnen wirklich etwas an einer neuen Weltordnung, an einer gerechteren Welt? Wie stellen Sie sich diese vor; was müsste Ihrer Meinung nach geschehen, damit Kriege, Hunger und Ungerechtigkeit ein Ende haben?«
    »Darüber, Mr President, reden wir, wenn es mir passt, verstanden? Und jetzt freunden Sie sich mit dem Gedanken an, mehr als nur einhundert Milliarden Dollar zu verlieren. Weil ich das Druckmittel in der Hand habe und Sie gar nichts!«
    »Sie können das Gold haben – und freien Abzug nach Afrika«, unternahm der Präsident einen verzweifelten Versuch, ein grausames Verbrechen, die Ermordung seiner Tochter, zu verhindern, »aber lassen Sie die Besatzung am Leben.«
    »Ah, jetzt kommen wir der Sache schon wesentlich näher«, höhnte Miller. »Meinen Sie die Besatzung oder Ihre Tochter?«
    Der Präsident spürte, wie sich sein Herz verkrampfte. Für eine Sekunde kam ihm ein grausames Bild vor Augen. Das von Nicolas Brigg. An seiner Stelle sah er Tracy, während ein Schwert durch die Schwerelosigkeit auf ihren Kopf raste.
    General Grant stand neben George T. Gilles und drückte ihm sein Mitgefühl aus, indem er ihm seine Hand auf die Schulter legte.
    »Lassen Sie meine Tochter am Leben, bitte!«, flehte der Präsident. »Sie sollen bekommen, was Sie wollen. Aber nehmen Sie mir nicht das Wertvollste, was ich besitze.«
    »Was Sie besitzen ? Sie besitzen nichts, nicht einmal Würde. Sie sind ein jämmerlicher Mann, ein Abbild von einem Heuchler. Sie würden mir das Präsidentenamt versprechen, nur um den Kopf Ihrer Tochter aus der Schlinge zu
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