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Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Decker & Lazarus 09 - Totengebet

Titel: Decker & Lazarus 09 - Totengebet
Autoren: Faye Kellerman
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Decker.
    »Wie geht es meiner Mutter?«
    »Sie ruht. Ihr Bruder hat ihr ein Beruhigungsmittel gegeben. Ist das in Ordnung?«
    »Ja, natürlich. Mein Bruder behauptet, mein Vater sei ermordet worden. Stimmt das?«
    »Ja, Sir. Es sieht ganz danach aus. Leider.«
    »Sind Sie sicher, dass er es ist? Hat er irgendwelche Papiere bei sich gehabt?«
    »Ja. Seinen Ausweis, den Führerschein, Kreditkarten, Ärztepass. Außerdem ist Ihr Vater in unserer Gemeinde ein bekannter Mann.«
    »Ich möchte ihn sehen.«
    »Ich begleite Sie gern zur Identifizierung des Opfers.«
    »Sagen Sie mir einfach, wo ich hin muss.«
    »Tut mir Leid, aber ich bin verpflichtet, Sie zu begleiten. Ich tue, was ich kann, um Ihnen und Ihrer Familie in dieser furchtbaren Lage beizustehen.«
    Wieder geschah einen Herzschlag lang nichts. »Ich bin wie vor den Kopf geschlagen. Ich kann nicht … Darf ich bitte noch mal mit meinem Bruder sprechen?«
    Decker fiel auf, dass er »darf« und nicht »kann« sagte. Erschüttert, aber beherrscht. »Natürlich.« Er reichte Michael das Telefon.
    »Wann kommst du?«, schnauzte Michael ins Telefon.
    »Ich sehe erst mal nach, vergewissere mich, dass es Dad ist«, erwiderte Bram. »Jemand muss die anderen anrufen.«
    »Kannst du das nicht machen? Maggie ist zu nichts zu gebrauchen. Und ich bin … ich kann im Moment mit Paul nicht umgehen.«
    »Also gut. Ich mach’s.«
    »Und wann kommst du? Mom fragt nach dir.«
    »Sobald ich kann, Michael. Wo ist Maggie?«
    »Bei Mom.«
    »Mike, pass gut auf Mom auf. Lass sie nicht an den Medizinschrank.«
    »In Ordnung.«
    »Und sieh zu, dass Maggie ihr Theo-Dur …«
    »Sie scheint ganz okay zu sein …«
    »Ist eine reine Vorsichtsmaßnahme, Mike. Ihre Anfälle treten immer mit Verzögerung auf. Ich kann mich jetzt nicht auch noch um Maggies Asthma kümmern. Sag Mag, sie soll sich hinlegen und ausruhen, bis ich komme.«
    Michael nickte.
    »Bist du noch da?«
    »’tschuldigung, ja. Ich pass auf Mom auf.«
    »Und auf Maggie. Auf beide, ja? Hast du das verstanden, Michael?«
    »Ja, ich pass auf Mom auf. Und auf Maggie. Komm nur endlich her.«
    »Sobald ich kann. Gib mir noch mal Decker.«
    »Wen?«
    »Den Lieutenant.«
    »Ach so …« Michael gab das Telefon wieder an Decker.
    »Ja bitte?«
    »Kennen Sie die Kirche St. Thomas, Lieutenant?«, fragte Bram.
    »Natürlich.«
    »Wie weit ist das von dem Ort entfernt, wo mein Vater …?«
    »Ich kann Sie dort abholen, wenn Sie möchten, Mr. Sparks.«
    »Danke, vielen Dank. Das wäre sehr angenehm. Ich muss meine anderen Geschwister anrufen. Ihnen Bescheid sagen. Ich warte in zwanzig Minuten vor der Kirche auf Sie.«
    »Prima.«
    Dann war die Leitung tot.
    »Kommt er her?«, fragte Michael.
    »Nein«, antwortete Decker. »Zuerst möchte er Ihren Vater identifizieren. Ich hole ihn vor der Kirche ab.«
    »Mein Gott …« Michael ging hektisch auf und ab. »Hoffentlich taucht er hier bald auf. Allein werd ich mit den anderen nicht fertig.«
    »Mit welchen anderen?«, fragte Decker. »Ihren Geschwistern?«
    Maggie kam hastig die Treppe herunter. »Michael, sie stöhnt. Was soll ich machen?«
    »Komme schon.« Michael kaute Fingernägel. »Entschuldigen Sie mich einen Moment«, sagte er zu Decker. Dann ging er mit seiner Schwester die Treppe hinauf. »Oh, Maggie, nimm lieber dein Theo-Dur. Als Vorsichtsmaßnahme.«
    »Ich bin okay.«
    »Tu einfach, was ich sage, Mag. Keine Widerrede.«
    Maggie wirkte gereizt, hielt jedoch den Mund. Sie bogen um eine Kurve in der Wendeltreppe und entschwanden aus Deckers Blickfeld. Damit blieb Decker allein unten in der verblichenen Pracht des Hauses. Er nahm die Gelegenheit wahr, sich ein wenig umzusehen und ging ins Wohnzimmer.
    Kein Kunstwerk zierte den Raum, dafür waren die Wände mit Familienfotos gepflastert. Die Sparks’ schienen Unmengen von Kindern zu haben. Natürlich konnten etliche der Erwachsenen auch Schwiegertöchter oder Schwiegersöhne sein.
    Am meisten interessierten Decker zwei Fotos im Goldrahmen. Die Umgebung schien bei beiden identisch zu sein. Offenbar waren sie beim selben feierlichen Anlass aufgenommen worden. Der Vater war im Smoking, die Mutter in einem blauen Abendkleid. Die Männer trugen dunkle Anzüge, die Frauen elegante Kostüme oder Cocktailkleider.
    Auf dem ersten Foto waren viele Menschen zu sehen – die Eltern, ihre Kinder mit Ehegatten und Enkelkindern vom Kleinkind- bis zum Teenageralter. Zu viele auf einmal für Deckers Geschmack.
    Das zweite Bild war einfacher zu
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