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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt
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Veranda herunter.
    Auf dem Weg zum Wagen lief ihr der Regen in den Nacken. »Nein … Das heißt, ich glaube nicht.« Bei ihrem Acura angekommen, begann Beejay in ihren Armen zu quengeln, und sie flüsterte ihm liebevoll zu: »Schon gut, Schätzchen. Schschsch.«
    Paterno öffnete ihr die Fahrertür, und eine Wolke von Tomaten-, Oregano- und Knoblauchduft schlug ihr entgegen. Sie schob den Fahrersitz nach hinten, um mehr Beinfreiheit zu haben, und setzte sich, das Kind auf dem Schoß, hinters Steuer, während Paterno auf der Beifahrerseite einstieg und mit einem Fuß versehentlich auf dem Deckel des Pizzakartons landete.
    Zu spät zog er den Fuß zurück. »Tut mir leid.«
    »Macht nichts.« Im Moment war ohnehin alles egal. Cissy war wie betäubt. Abgesehen von ihrem Baby war ihr alles gleichgültig.
    Zum Glück gefiel Beejay sein Platz hinterm Steuer; er spielte Autofahren und patschte mit seinen kleinen Händen auf das Lenkrad.
    Die Füße zu beiden Seiten des lädierten Pizzakartons, saß Paterno da und zog einen Stift und ein kleines Notizbuch aus seiner Jackentasche. »Sie wollten Ihrer Großmutter das Abendessen bringen?«
    Sie nickte. »Ich besuche sie eigentlich jeden Sonntag, weil sie dann allein ist. Ich bringe immer etwas zu essen mit, etwas, das sie mag, richte es für sie an, und dann sehen wir zusammen fern, irgendeine Show, Sie wissen schon, mit Coco …« Sie unterbrach sich und hob ruckartig den Kopf.
    »Wo ist der Hund?«
    »Was?«
    »Gewöhnlich ist Gran am Sonntag allein, bis auf Coco. Ihr kleiner weißer Schoßhund, den sie über alles liebt. Ich habe den Hund im Haus nicht gesehen, und das ist schon äußerst merkwürdig. Grandma nimmt Coco überall mit hin. Sie sind praktisch unzertrennlich.« Sie ließ den Blick über das Grundstück schweifen, als hätte der Hund irgendwie durch die Tür entwischen können.
    »Wir werden ihn finden«, sagte Paterno und notierte etwas in seinem Büchlein. Er berührte ihren Arm. »Sie sagten … Sie sehen dann fern …«
    »Heute Abend sollte es Pizza geben, weil ich spät dran war …« Cissy senkte den Blick auf die zertretene weiße Schachtel und konnte nicht glauben, dass sie sich noch vor weniger als einer halben Stunde Gedanken darüber gemacht hatte, wie sie ihrer Großmutter erklären sollte, dass sie keine Zeit gehabt hatte, selbst etwas zu kochen, weil ihre Großmutter das lieber mochte als Pizza zum Mitnehmen von Dino. Jetzt saß sie mit einem Bullen, dem sie nicht traute, in ihrem Auto, und ihre Großmutter war tot. Sie räusperte sich, versuchte klar zu denken. »Wie auch immer, gewöhnlich sind wir drei allein. Grandma, Beejay und ich. Deborah, die Frau, die als Gesellschafterin gilt, ist dann nicht dabei; hm, verstehen Sie, sie ist eigentlich keine ›Pflegerin‹.« Cissy zeichnete mit den Fingern Gänsefüßchen in die Luft. »Auf eine Pflegerin würde Gran sich nie einlassen, wohl aber auf eine Gesellschafterin. Deborah hat sonntags und montags frei, und das Hausmädchen, Paloma, macht gegen fünf Uhr nachmittags Feierabend, soviel ich weiß. Elsa, die Köchin, arbeitet nur montags bis freitags, es sei denn, Gran hat Gäste … und … und, ach ja, Lars, der Chauffeur, arbeitet bis, ich weiß nicht … fünf, sechs Uhr ungefähr? Außer, wenn Grandma ihn braucht, dann sprechen sie sich ab.« Sie versuchte, alles genau auf die Reihe zu bekommen, wusste jedoch, dass sie wirres Zeug redete. »Also, dann sehen wir uns irgendeine stumpfsinnige Show an und … und … ach, zum Teufel.« Sie fing wieder an zu weinen und wischte sich, wütend auf sich selbst, angewidert die Tränen von den Wangen.
    »Mommy?«, fragte Beejay und drehte den Kopf, um sie anzusehen.
    Sie brachte ein Lächeln zustande. »Alles in Ordnung mit Mommy.« Eine himmelschreiende Lüge. »Dürfen wir jetzt fahren?«, fragte sie den Detective gerade in dem Moment, als das Fahrzeug der Spurensicherung einfuhr und die Blockierung der Zufahrt vervollständigte. Schlimmer noch, durchs offene Tor sah sie, wie einige Nachbarn draußen auf der Straße standen und sich unter den weitläufigen Ästen einer großen Eiche zusammendrängten. Cissy stöhnte auf und stöhnte erneut, als ein Übertragungswagen den Berg hinaufdröhnte und ein paar Häuser entfernt in zweiter Reihe einparkte. »Es wird ja immer schöner.«
    »Ich kann Sie nach Hause bringen. Leider dauert es aber noch ein bisschen. Es wäre sehr hilfreich, wenn Sie mir eine Liste der hier Beschäftigten geben könnten, also Namen
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