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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition)
Autoren: Michael Laimo
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Lenkrad und zog an dem Hebel für den Kofferraum. Johnny stieg aus dem Auto und lief nach hinten. Er hob den Kofferraumdeckel hoch und schaute hinein.
    Die Truhe. Er fasste hinein und stöberte vorsichtig durch Henry Depfords ganze Forschungsunterlagen: die Bibeln, die Notizbücher, die Fotos, alles, das einmal Benjamin Conroy gehört hatte. Johnny hatte die Unterlagen angefordert, indem er diejenigen, die sich um den Nachlass des Conroy-Vermögens kümmerten, daran erinnerte, dass diese Sachen ursprünglich seinem Vater gehört hätten und sie als Teil des Erbes inbegriffen wären. Wellfields Anwälte stimmten der kleinen Bedingung augenblicklich zu; das Testament wurde geändert, und in zwei Tagen erlaubte man Johnny und Carl, Depfords Arbeitszimmer zu durchsuchen, das glücklicherweise von seinen überlebenden Familienangehörigen als »Beweismittel« gewertet wurde. Er suchte sich nur die Sachen heraus, die einmal seinem Vater gehört hatten.
    Einschließlich eines Nagels, der in einem Umschlag versteckt worden war. Darin befand sich eine Notiz von Benjamin Conroy, die er vor 17 Jahren geschrieben hatte:
    Da gibt es noch eine …
    In der Tat , dachte Johnny und schnappte sich den Umschlag mit der Notiz und dem Nagel darin. Er öffnete ihn und holte den Nagel heraus, dann lief er zur Scheune; auf dem Weg dachte er: Benjamin hat es gewusst. Irgendwie hat er es gewusst. Vielleicht war es Gott, der es ihm gesagt hat. Oder vielleicht war es die falsche Führung des nicht existierenden Geistes von Osiris. Er hat trotzdem zu Lebzeiten gewusst, wie es sich entwickeln würde, und mir eine Nachricht hinterlassen, denn tot und vom Bösen geleitet hat er gewusst, dass es keine andere Richtung geben würde als die der Lügen des Bösen.
    Mit dem Nagel in der Hand betrat er die Scheune.
    Da gibt es noch eine …
    Er lief in die Dunkelheit hinter dem Speicher, dessen verrottete Mauer abgerissen wurde, um die verstaubten Wände freizulegen, die so unscheinbar aussahen wie der Rest des Gebäudes. Dort in der Ecke kauerte die letzte.
    Er erinnerte sich, was Henry Depford ihm erzählt hatte, als sie über Benjamin und die Ereignisse sprachen, die sich in seinem Haus zugetragen hatten: Benjamin konnte nicht zu dir kommen, also hat er stattdessen den Familienhund gekreuzigt …
    Johnny lief darauf zu. 40 Tage lang hatte sie hier im gleichen Körper überlebt: die Seele des Conroy-Hundes, die jetzt im zerfetzten Körper des Hundes steckte, den Henry mit seinem Pickup überfahren hatte. Das Tier war verfault und voller Löcher, mit Maden und Pferdebremsen übersät. Sein gelbes Fell war zu fleckigem, räudigem Flaum geworden. Dicker, kokusnussähnlicher Schaum bedeckte seine klebrige rote Schnauze.
    Der Hund hob seinen Kopf hoch und bellte schwach.
    Tränen kullerten aus Johnnys Augen. Noch eine …
    Er atmete tief durch, ihm wurde schlecht, dann rammte er den Nagel tief in das freiliegende Herz des toten Hundes.
    »Viel Spaß im Jenseits«, sagte er, dann lief er aus der Scheune in die einladende Wärme von Wellfields Morgenlicht.
    ***
    Er träumt von Licht, von weißem Licht, und es ist gut. Es zeigt ihm die Zukunft, und darin gibt es eine Familie: Er, der Patriarch, seine Frau und sein Sohn und seine Tochter. Sie gehen jeden Sonntag in die Kirche, verbringen ihre ganze Zeit miteinander, die gute und die schlechte. Sonnenschein fällt auf die Petrie-Familie, und es wimmelt von Güte. Alle blicken unter Gottes wachsamem Auge in eine glückliche Zukunft.
    Aber in diesem weißem Licht gibt es einen größer werdenden Schatten. Er stellt die Versuchung dar zurückzublicken. Er wird zu einem Geheimnis, eines, das er vor seiner Familie verbirgt. Eines, das in einem Karton existiert, der auf dem Dachboden seines Hauses steht. Die Versuchung wird immer stärker und ziemlich bald fängt sie an, an ihm zu knabbern, und sie fleht ihn an, die Geheimnisse zu erforschen – die Geheimnisse seiner Vergangenheit, die ihn nie verlassen werden, denn egal wie lange er leugnet, zurückblicken zu wollen, die Versuchung wird bei ihm bleiben, für immer, und sie wird stärker und stärker …

DER AUTOR
    Der erfolgreiche Horror Autor Michael Laimo ist der Verfasser von sieben Romanen und drei Kurzgeschichtensammlungen. Seine Romane Deep in the Darkness und Athmosphere wurden für den Bram Stoker Award nominiert. Weitere seiner Werke sind: Return to Darkness, The Demonologist, Dark Ride , und Sleepwalker (erscheint als deutsche Erstausgabe bei Voodoo
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