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Dead Souls: Horror (German Edition)

Dead Souls: Horror (German Edition)

Titel: Dead Souls: Horror (German Edition)
Autoren: Michael Laimo
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schloss die Augen und lag dort inmitten der Leichen; der einzige Überlebende in einem Religionskrieg, den niemand gewinnen konnte. Die Sonne ging über dem Conroy-Haus auf, ihre sanfte Wärme spendete Johnny wenig Trost, als er in die Umarmung der Bewusstlosigkeit rutschte …
    … und hier träumt er von dem goldenen Schmerz, von allen Bildern, die seine Träume heimsuchten, während er aufwuchs. Diese Vision, das wusste er, würde die letzte sein – seine letzte Konfrontation mit dem Grauen, das ihn letztendlich nach Wellfield gebracht und ihm die Hauptrolle in dem Krieg Gut gegen Böse gegeben hatte. Zumindest findet er darin die Kraft, das größer werdende Licht und den quälenden Angriff des Brandzeichens, das ihn ein Leben lang verunstaltet hatte, zu meiden. Die Schmerzen lassen nach. Er schaut nach vorn und sieht ein anderes Licht. Dieses ist weicher, weniger angreifend. Eine weiße Gestalt tritt daraus hervor und stellt sich vor Johnny. Es ist Eddie Carlson. Trotz des weichen weißen Lichts, das ihn umgibt, erkennt Johnny, dass er ein Football-Trikot trägt und einen Helm unter seinen rechten Arm geklemmt hat. Er ist völlig narbenlos, als hätte er nie dieses tödliche Unglück, sich Benjamin Conroy gestellt zu haben, erlebt.
    »Danke«, flüstert Johnny.
    Eddie nickt und lächelt herzlich. Seine Augen blinzeln unter dem Licht, das ihn umgibt. »Es war mein Schicksal, nicht nur dich zu retten, Johnny, sondern auch Elizabeth, Faith, Daniel und Benjamin, nicht vor dem Tod, sondern vor einer Ewigkeit von Schmerzen und Leid im Jenseits. Es war die Güte Gottes, die mir ein Zeichen gegeben hat, die mir die Ehre gestattet hat, der Conroy-Familie Seine Vergebung der Sünden zu erweisen. Ich habe Sein Wort beherzigt, Johnny. Und jetzt ist meine Arbeit getan.« Die Erscheinung lächelt herzlich. »Johnny, bitte, sorge dafür, dass das Böse nie mehr nach Wellfield zurückkehrt …«
    Die Erscheinung verschwindet. Johnny tritt nach vorn, vor Dankbarkeit und Entsetzten zerreißt es ihm das Herz. Er begreift: Eddie Carlson will, dass ich sein Werk fortsetze. Gottes Werk. Als er vorwärtsgeht, kann er seine Schritte auf dem Boden hören, bumm … bumm … bumm. Plötzlich schaudert er vor Angst, und dann wird er auf einmal von einem Paar toter, aufgeblähter Hände angehalten, die ihn an den Schultern packen.
    Eine Stimme flüstert ihren versteckten Terror in sein Ohr: »Johhhnnnny …«
    Er wachte schreiend auf.
    Ein Körper beugte sich über ihn, eine dunkle Silhouette vor dem blutenden Licht der Morgendämmerung. Die Hände packten ihn an den Schultern und schüttelten ihn.
    Johnny schrie erneut, seine Augen quollen hervor.
    Wieder spricht die Stimme: »Johnny, Johnny. Es ist jetzt alles okay. Ich werde dir helfen.«
    Immer noch in Panik versetzt blinzelte Johnny. Die Person über ihm wurde sichtbar, wie ein Engel aus einem Traum. Carl Davies, Henry Depfords ehemaliger Deputy – der Mann, der ihn mitgenommen und ihn zu Henrys Haus gebracht hatte. Er war über ihn gebeugt, so blass wie Pergament, seine Hände fühlten sich an Johnnys nackten Schultern wie warmes Wachs an.
    »Was in Gottes Namen ist hier passiert? « Mit aufgerissenen, leeren, ungläubigen Augen betrachtete er das Blutbad.
    Die Schmerzen schossen wieder in Johnny, und er stöhnte, war nicht imstande, ein einziges Wort zu sagen.
    »Sei still«, meinte Carl.
    Ohne ein weiteres Wort hob Carl Davies, genau wie es Henry Depford mit Baby Bryan – mit ihm – vor 17 Jahren getan hatte, ihn in seine Arme und trug ihn ein für alle Mal vom Conroy-Hause weg.

Epilog
    Das Böse verlässt Wellfield
    18. Oktober 2005
    10:30 Uhr
    Am 04. Oktober um 10:30 Uhr erlebte Wellfield seine ersten Böen in einem Winter, der als einer der schlimmsten in den letzten 25 Jahren vorhergesagt wurde. Der Wind blies über die Main Street und stahl die letzten Blätter, die noch an den Ulmen hingen, welche am Gehweg außerhalb des Gerichtsgebäudes standen.
    Im Innern der Backsteinmauern des Gerichtsgebäudes saß Johnny in einem Raum mit dem Bürgermeister, dem derzeitigen Sheriff (einem Mann namens Tibbs, der Henry Depford auffallend ähnlich sah), seinem Deputy und fünf finster drein blickenden Männern, die als Anwälte vorgestellt wurden.
    »Und noch eine hier rechts«, wies der glatzköpfige Mann mittleren Alters rechts von ihm an.
    Johnnys Hand verkrampfte und juckte schmerzhaft unter dem Verband, aber er unterschrieb trotzdem. Wie viele punktierte Linien waren das
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