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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)
Autoren: Chris Priestley
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Nebenzimmer schwang auf, und Alex zuckte zusammen.
    »Schönes Zimmer, hm?«, sagte sein Vater. »Ich sehe, deine Tasche hast du schon abgestellt. Meinst du, du schaffst es auch noch, sie auszupacken?«
    »Was?«, murmelte Alex.
    Sein Vater stellte sich zu ihm ans Fenster.
    »Schöner Ausblick, was?« Als er das besorgte Gesicht seines Sohnes bemerkte, fragte er: »Alles in Ordnung mit dir?«
    Alex wollte etwas sagen, nickte dann aber nur. Was konnte er schon sagen? Sein Vater würde nur glauben, er hätte Angst allein im Zimmer zu sein. Vielleicht stimmte das ja sogar. Vielleicht war es einfach nur kindisch, bei jeder Kleinigkeit zusammenzuzucken.
    »Ja«, sagte Alex mit schwachem Lächeln. »Sag mal, können wir irgendwo was essen?«
    »Natürlich«, sagte sein Vater. »Hast du großen Hunger?«
    »Riesenhunger«, sagte Alex.
    »Ha!«, lachte sein Vater. »Du hast immer Riesenhunger. Wie wär’s mit Pfannkuchen? Ist hier eine Spezialität.«
    »Klingt super«, sagte Alex.
    »Pack dein Zeug aus, dann gehen wir los.«
    Alex fühlte sich schon besser. Was immer ihm die Haare zu Berge hatte stehen lassen, war mit einem Mal verschwunden. Sein Vater ging in sein Zimmer, und Alex packte seine Tasche aus.
    Alex und sein Vater machten sich auf den Weg zu dem Pfannkuchenhaus, das der Mann an der Rezeption ihnen empfohlen hatte. Sie gingen am Kanal entlang, dann über eine der buckligen Brücken, deren Geländer voller Fahrräder stand. Ein Touristen-Boot tuckerte unter ihnen vorbei, und Alex konnte über Mikrofon die Stimme des Reiseleiters hören, der links und rechts auf die Häuser aufmerksam machte.
    Wolken verdunkelten noch immer den Himmel über der gezackten Giebellinie am Kanal, es hatte aber aufgehört zu regnen, seit sie das Hotel verlassen hatten, und die Straße, die von seinem Hotelfensteraus fast noch ein wenig schläfrig gewirkt hatte, erwachte plötzlich zum Leben.
    Autos und Lieferwagen rumpelten über die Kanalstraße, in jeder Richtung sah man Fahrräder unterwegs. Nur Touristen schienen zu Fuß zu gehen, und sogar einige von denen eierten auf geliehenen Rädern an ihnen vorbei. Wo man auch hinsah, überall waren Fahrräder.
    Darauf saßen alle möglichen Leute: stylische, ältere Frauen in teuren Klamotten, junge Frauen in kurzen Röcken mit langen wehenden Haaren, Männer in Anzügen, die in ihre Handys redeten, den Schlips über die Schulter geworfen.
    Auf der anderen Seite der Brücke gingen Alex und sein Vater die Straße hoch, an ein paar Läden und einer Touristengruppe vorbei, die um einen Stadtplan stand. Alex’ Vater schloss den Schirm, den er sich im Hotel geliehen hatte – der Regen hatte jetzt aufgehört und grinste seinen Sohn an.
    »Toll, oder?«, sagte er. »Ich liebe diese Stadt.«
    Alex nickte und wich einem Fahrradfahrer aus. Es stimmte, es war wirklich toll.
    »Schau mal, da ist es, glaub ich.«
    Neben einem Café war das Pfannkuchenhaus, das sie gesucht hatten. Draußen standen ein paar Stühle und Tische aus Metall unter einer blauweiß gestreiften Markise. Eine Gruppe Amerikaner brach geradeauf, sie küssten und umarmten sich, bevor sie in verschiedenen Richtungen verschwanden.
    Alex und sein Vater setzten sich nach draußen, ein letzter Rest Regen tropfte von der Markise. Die Luft war feucht, und der Himmel sah bedrohlich nach Gewitter aus, aber Alex war froh, einfach dazusitzen und die Welt an sich vorüberziehen zu sehen.
    Die Straße war schmal und belebt, es gab nur wenige Autos, dafür aber einen unablässigen Strom an Motorrädern, Rollern und Fahrrädern, die klingelnd auf sich aufmerksam machten.
    »Und? Wonach steht dir der Sinn?«, fragte sein Vater.
    »Ich weiß nicht«, murmelte Alex und sah auf die endlose Liste der Möglichkeiten. Die Karte war in Englisch, und die Auswahl war schwindelerregend.
    »Nimm doch einen mit gebratenem Speck«, sagte sein Vater und zeigte auf die Karte. »Der wird dir schmecken.«
    »Okay«, sagte Alex erleichtert, dass er nicht weiter suchen musste.
    »Ich nehm einen Kaffee«, sagte sein Vater. »Was ist mit dir? Willst du einen Saft? Oder Mineralwasser?«
    »Nein – ich nehm auch einen Kaffee.«
    »Wirklich?«, sagte sein Vater. »Seit wann trinkst du denn Kaffee?«
    »Schon ewig«, sagte Alex. Eigentlich waren es erstein paar Monate, seit er auf den Geschmack gekommen war.
    Eine Kellnerin kam herüber, und obwohl sie beide auf Englisch grüßte, antwortete Alex’ Vater auf Holländisch. Alex lächelte seinen Vater an. Es war
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