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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)
Autoren: Chris Priestley
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bei dem Feuer verletzte, hatte sie nur Verbrennungen an den Händen. Die Maske trug sie, weil sie es so wollte, und ihr Vater erzählte die Geschichte von den Brandnarben, um das Ganze zu erklären.
    Zurück in Amsterdam, erfuhr Graaf von einer Bediensteten von Van Kampen, sie hätte am Tag, bevor Hanna sich aus dem Fenster stürzte, mit angehört, wie das Mädchen ihren Vater verhöhnte und ihm sagte, sie hätte damals das Feuer in Utrecht gelegt und dass sie wünschte, sie hätte ihre Mutter und das ungeborene Kind damals getötet. Ihr Vater geriet außer sich vor Wut und schlug sie mit seinem Stock, bis er zerbrach.
    In dieser Nacht starb Van Kampen im Schlaf. An gebrochenem Herzen, wie die Leute sagten. Aber Van Kampens Arzt erzählte Graaf, es wäre wohl eine Überdosis von einem Schlafmittel gewesen, das er ihm verschrieben hatte.
    Vielleicht war es doch zu viel gewesen, die Wahrheit um Hanna vor der Welt zu verbergen.
    Hanna fand ihn an dem Abend tot in seinem Bett und stürzte sich aus dem Fenster. Vielleicht hat sie ihn auf ihre Weise doch geliebt. Oder vielleicht erkannte sie auch nur: Wie sehr sie auch unter ihrem Leben litt, ohne ihn hatte sie überhaupt keins.
    Mach’s gut Alex, und entschuldige bitte. Ich wollte dich nicht verletzen. Ich hoffe, in England wird alles gut für dich werden. Und bitte hasse mich nicht.
    Angelien
    Alex starrte aus dem Fenster. Er erinnerte sich, wie er in das Zimmer von Hannas Vater gegangen war. Er sah, wie Hanna das Schlafmittel in die Karaffe schüttete. Van Kampen hatte keinen Selbstmord begangen. Hanna hatte ihn umgebracht, bevor sie gesprungen war.
    Alex war sicher, was immer Angelien auch dachte, etwas Böses umgab die Maske, und er war froh, sie los zu sein.
    Das Flugzeug hatte aufgesetzt und kam langsam zum Halt. Alex sah aus dem Fenster auf die hellen Lichter des Terminals, die durch den Nebel strahlten. Er sah wieder auf Angeliens Brief, als sein Vater sich zu ihm beugte.
    »Was hast du da?«, fragte er.
    »Nichts«, sagte Alex, faltete den Brief zusammen und steckte ihn wieder ein.
    Sein Vater bohrte nicht weiter, er schloss nur sein Buch und stand auf, um ihre Taschen herunterzuholen. Im ganzen Flugzeug taten die Passagiere das Gleiche.
    Sie nahmen den Shuttlezug zum Hauptterminal und stellten sich an der Passkontrolle am Schalter für britische Staatsbürger an. Alex war müde. Die vielen unruhigen Nächte und die Anstrengung der letzten Tage forderten ihren Tribut. Er fühlte sich zerschlagen und sehnte sich nach seinem eigenen Bett.
    Alex und sein Vater nahmen den Ausgang zum Parkhaus. Er sah auf die dunkle Gestalt seines Vaters, er wirkte leicht gebeugt und irgendwie kleiner. Es fing an zu regnen. Bogenlampen schienen auf die nassen Autodächer und Windschutzscheiben. Das Dröhnen der Flugzeugmotoren hallte durch die Luft.
    Alex’ Vater bezahlte den Parkschein und ging zu ihrem Auto, das etwas weiter weg stand. Sie schienen die einzigen Personen im ganzen Parkhaus zu sein.
    Die Lichter blinkten auf, die Schlösser antworteten auf das Schlüsselsignal mit einem elektronischen Zwitschern. Alex stellte seine Tasche in den Kofferraum, und sein Vater schlug die Haube zu. Alex wollte hinten sitzen, und sein Vater ließ den Motor an, setzte aus der Parklücke und folgte dem Irrgarten der Pfeile bis zur Schranke am Ausgang.
    Auf der Straße nahmen sie die Abzweigung zur M11, der Verkehr wurde mit jeder Ampel dichter. Schließlich erreichten sie die Schnellstraße und fuhren in südlicher Richtung nach London.
    Alex griff in seine Jackentasche und holte seinen iPod heraus, steckte die Ohrstöpsel ein und stellte ihn an. Ein langes rhythmisches Intro begann – zuerst nur der Bass, dann Drums, dann Gitarren. Er überlegte, was es sein könnte, kam aber nicht darauf und sah auch nicht extra nach.
    Er sank zurück in seinen Sitz, während sie einen Sattelschlepper überholten und die Spritzer der riesigen Reifen wie ein Sprühnebel das Auto benetzten. Die Scheinwerfer der entgegenkommenden Autos flackerten durch die Leitplanken über den Mittelstreifen.
    Alex’ Blick blieb kurz im Rückspiegel hängen. Etwas verzögerte seinen Blick, und er sah noch einmal hinein. Da war etwas Schwarzes: etwas Schwarzes, das im Spiegel neben ihm auf dem Rücksitz saß. Eswar wie ein Schatten, aber der Schatten von etwas, das nicht da war.
    Er hatte das Gefühl, als würde das Auto mit einem Mal einen Hang hinauffahren. Sein Magen sackte nach unten weg, sein Herz setzte einen Schlag
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