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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Alex junior - Ali - kam demnächst in die Vorschule. Er war außerdem ein ziemlich gerissenes Kerlchen, der eigentlich nie den Mund hielt, es sei denn, man wollte wirklich etwas von ihm wissen. Zu seinen Leidenschaften gehörten derzeit Tiersendungen, das Baseball-Team der Washington Nationals, die Michael-Jordan-Biographie Salt in His Shoes und alles, was irgendwie mit dem Weltall zu tun hatte, darunter auch eine sehr merkwürdige Fernsehserie mit dem Titel Gigantor und einer noch merkwürdigeren Titelmelodie, die ich einfach nicht mehr aus dem Kopf bekam.
    Meine knapp dreizehnjährige Tochter Jannie hatte angefangen, ihrem dünnen Mädchenkörper die ersten zarten Rundungen hinzuzufügen. Sie war unsere Künstlerin und Schauspielerin und belegte Kurse im Rahmen eines von der Stadt Washington geförderten Malprojektes.
    Und schließlich Damon, der gerade die Marke von einem Meter fünfundachtzig erreicht hatte und sich auf die Highschool freute. Bis jetzt hatte er noch nicht angefangen, irgendwelche
Schreie, Brülllaute oder Flüche von sich zu geben, er schien seine Umgebung überhaupt etwas rücksichtsvoller zu behandeln als seine Altersgenossen. Damon wurde sogar von einigen »Prep-Schools« - Privatschulen mit besonders anspruchsvollen Lehrplänen - umworben. Besonders hartnäckig machte sich eine Schule aus Massachusetts bemerkbar.
    Auch bei mir befand sich vieles im Umbruch. Meine psychotherapeutische Privatpraxis lief recht gut. Zum ersten Mal seit Jahren stand ich ganz offiziell nicht mehr im Dienst der Strafverfolgungsbehörden. Ich gehörte nicht mehr dazu.
    Nun ja, zumindest fast nicht. Es gab da eine gewisse Brianna Stone in meinem Leben, Detective Brianna Stone, auch bekannt als »der Felsblock«, wenn man sich mit ihren Kollegen und Untergebenen aus dem Morddezernat über sie unterhielt. Bree und ich hatten uns auf der Abschiedsfeier eines gemeinsamen Bekannten kennen gelernt, eines Polizisten, der sich in den Ruhestand verabschiedet hatte. Die erste halbe Stunde an jenem Abend haben wir über unsere Arbeit geredet und die nächsten paar Stunden dann über uns - zum Teil auch über sehr merkwürdige Dinge wie ihren Schlagzyklus als Paddlerin eines Drachenboot-Teams. Am Ende des Abends musste ich eigentlich gar nichts mehr sagen. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, dann war wahrscheinlich sie diejenige, die etwas gesagt hat. Dann führte eines zum anderen, und ich ging an diesem Abend mit Bree nach Hause. Wir haben nie wieder einen Gedanken daran verschwendet, wie es dazu gekommen ist. Na ja, ich glaube, dass Bree mich an jenem Abend gefragt hat, ob ich noch mit zu ihr komme.
    Bree hatte sich absolut im Griff, sie besaß eine enorme Stärke, die ausschließlich positiv und in keiner Weise negativ war. Dazu kam, dass sie einen ganz natürlichen Zugang zu den Kindern zu haben schien. Sie waren verrückt nach ihr. Gerade
eben jagte sie Ali im Olympiasiegertempo durch das Erdgeschoss unseres Hauses in der Fifth Street und brüllte, als wäre sie tatsächlich der Kinder verschlingende Alien, der sie vorgab zu sein, während Ali sie mit einem Star-Wars-Laserschwert in Schach hielt. »Dieses Schwert kann mir nichts anhaben«, rief sie. »Gleich spürst du den Geschmack des Teppichs auf deinen Lippen!«
    Bree und ich hielten uns an diesem Morgen nicht allzu lange in der Fifth Street auf. Um ehrlich zu sein... wären wir länger dort geblieben, ich hätte mich höchstwahrscheinlich gezwungen gesehen, sie nach oben zu locken, um ihr meine nicht existierende Briefmarkensammlung zu zeigen oder vielleicht mein Laserschwert.
    Zum ersten Mal, seit wir zusammen waren, hatten wir es geschafft, unsere Dienstpläne so zu gestalten, dass wir ein paar Tage gemeinsam wegfahren konnten. Ich ging zur Haustür hinaus und sang dabei laut die letzten Zeilen von Stevie Wonders allererstem Hit »Fingertips Part 2«: »Good-bye, good-bye. Good-bye, good-bye. Good-bye, good-bye, good-bye.« Ich kannte den ganzen Text auswendig, eine meiner herausragenden Begabungen.
    Ich zwinkerte Bree zu und kniff sie in die Wange. »Man sollte sie immer mit einem Lachen zurücklassen«, sagte ich.
    »Oder zumindest verwirrt«, erwiderte sie und zwinkerte ebenfalls.
    Unser Ziel, der Catoctin Mountain Park in Maryland, befindet sich im Osten der Appalachen, nicht allzu weit von Washington entfernt … und auch nicht zu dicht daran. Die Catoctin Mountains sind wahrscheinlich in erster Linie deshalb bekannt, weil sich dort Camp David befindet, das
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